Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 15. Oktober 2004
Schillerkaufhaus ab 17. November wieder offen
Das Schillerkaufhaus, das heute ab 17:00 Uhr geschlossen ist, öffnet wieder zum Weihnachtsgeschäft am 17. November. Das war von Regina Borchert, Vorstandsmitglied der Konsumgenossenschaft zu erfahren. Gegenüber RadioLOTTE Weimar sagte Borchert, daß der Konsum das Haus offiziell am 3. November übernehmen wird. Nach zwei Wochen, in denen einige Umbauten vorgenommen werden, wird es dann als Textilkaufhaus wiedereröffnet. Das Angebot soll sich etwas verändern, aber dem bisherigen Niveau des Hauses entsprechen, so Borchert. Selbstverständlich würde es auch weiter Schillerkaufhaus heißen.
Die bisherige Betreibergesllschaft des Kaufhauses ist in Konkurs gegangen. Geschäftsführer Dieter Mais mußte Insolvenz anmelden, weil er seine Schulden aus anderen Unternehmungen nicht begleichen konnte. Betroffen von der Kaufhausschließung sind 43 Mitarbeiter, von denen 18 in eine Auffanggesellschaft übernommen werden, für die sich Insolvenzverwalter Rolf Rombach eingesetzt hatte. Die andern Mitarbeiter haben sein Angebot abgelehnt. Ob der Konsum bisherige Mitarbeiter übernimmt, ist nicht bekannt.
(jm)
Noch immer haben die meisten der Weimarer Anspruchsberechtigten ihre Anträge auf das neue Arbeitslossengeld II nicht abgegeben. Das mahnte gestern Sozialamtsleiterin Rita Schreck an. So haben von 1200 Sozialhilfeempfänger erst 275 ihre Anträge eingereicht. Schreck kritisierte in dem Zusammenhang die Organisatoren der Montagsdemos. Sie könne zwar verstehen, daß man gegen Hartz-IV auf die Straße gehe. Es sei aber nicht in Ordnung, die Menschen aufzufordern, ihre Anträge auf das neue Arbeitslossengeld II nicht abzugeben. Das führe nur dazu, daß die Leute im Januar kein Geld bekämen, so Rita Schreck weiter. Ab kommenden Donnerstag stehen dem Sozialamt an fünf Arbeitsplätzen Computer zur Verfügung, in die die Daten zum Arbeitslosengeld II eingegeben werden. Die Plätze müßten mehrschichtig besetzt werden, um noch alle Daten bis zum 10. Dezember erfassen zu können. Bis dahin muß die Computereingabe abgeschlossen sein, so Rita Schreck. (jm)
Ab morgen können in Weimar wieder Gartenabfälle verbrannt werden. Das teilte gestern die Abteilung Umwelt der Stadtverwaltung mit. Allerdings darf nur unbelasteter und getrockneter Baum- und Strauchschnitt ins Feuer. Das schreibt die Thüringer Pflanzenabfall-Verordnung vor. Die Feuer müssen mindestens fünf Meter von der eigenen Grundstücksgrenze entfernt sein. Die Entfernung zu wichtigen Straßen muß mindestens 100 Meter betragen. Dazu gibt es noch zahlreiche weitere Auflagen. Nach dem 31. Oktober darf nichts mehr verbrannt werden. (jm)
Der Umweltpreis der Stadt Weimar soll Mitte Mai 2005 wieder vergeben werden. Das gab jetzt die Abteilung Umwelt der Stadtveraltung bekannt. Den Gewinner erwartet ein Preisgeld von 2000 Euro. Mit dem Umweltpreis sollen Leistungen auf dem Gebiet des Umweltschutzes gewürdigt werden, wenn dadurch ungünstige Umweltbedingungen verbessert oder vom Aussterben bedrohte Tiere geschützt würden. Bis zum 1. November kann sich jeder mit der Dokumentation seiner Umweltleistung bewerben, der in Weimar wohnt oder arbeitet. Ausgeschlossen sind lediglich Mitarbeiter der Stadtverwaltung. Die Arbeit darf aber noch nicht anderweitig prämiert worden sein. Vergeben wird außerdem ein Umweltpreis für Kinder und Jugendliche. Hier werden dem Sieger sogar 2400 Euro geboten. (jm)
Gerd Zimmermann, Professor für Theorie und Geschichte der Architektur, bewirbt sich um den Posten als Rektor der Bauhaus-Universität Weimar. Das gibt heute die Thüringer Allgemeine bekannt. Zimmermann ist derzeit Dekan der Fakultät Architektur an der Bauhaus-Uni und Vorsitzender des Gestaltungsbeirates für das Bauen in Weimar. Von 1993 bis 2001 war er schon einmal Rektor der Hochschule. Im September diesen Jahres wurde er für seine Verdienste um den Aufbau der Universität zu einer internationalen Studieneinrichtung mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt. Der Bewerber tritt gegen zwei weitere Kandidaten an. Einer ist der jetzige Prorektor Werner Bidlingmaier. Die offizielle Kandidatenkür soll am 27. Oktober sein. Der Platz des Rektors der Bauhaus Uni ist im Juli diesen Jahres freigeworden, weil der bisherige Amtsleiter Walter Bauer-Wabbnegg als Staatssekretär ins Thüringer Kultusministerium berufen wurde. (wk)
Den "neudeli-Gründerpreis" haben gestern die Studenten für Mediensysteme Emanuel Züger und Benjamin Schmidt entgegennehmen können. Ihre Idee zur Existenzgründung ist ein Zeitstecker, der per Handy über eine SMS elektrisch betriebene Geräte ein- und ausschalten kann. Im Wettbewerb um den Preis für die beste innovative Gründungsidee standen sieben Existenzgründer-Teams von Studenten der Bauhaus-Universität studieren. Verliehen wurde der Preis auf dem dritten Gründer- und Innovationstag der Bauhaus-Uni in der Weimarhalle. Der Preis ist mit 1000 Euro dotiert und wurde in diesem Jahr von Microsoft Deutschland gestiftet. (wk)
Übernachtungssteuer soll durch Kulturförderbeitrag abgelöst werden
Die strittige Übernachtungssteuer soll ab dem kommenden Jahr durch einen Kulturförderbeitrag abgelöst werden. Darauf einigte sich gestern abend im Rathaus eine Arbeitsgruppe unter Leitung von Wirtschaftsdezernent Stefan Wolf. Ihr gehörten neben Lokalpolitikern auch Vertreter von Hotellerie und Gastronomie an. Wie Wolf gegenüber Radio LOTTE Weimar mitteilte, sollen so etwa eine Million Euro pro jahr eingenommen werden. Das ist der Betrag, der bisher für die Übernachtungssteuer im Haushalt stand. An dem Kulturförderbeitrag wollen sich die Hoteliers mit einem Betrag von ein bis zwei Euro pro Zimmer beteiligen. Die Gastronomen wollen mehr als bisher für die von der Tourist-Info vermittelten Reisegruppen zahlen. Die Stiftung Weimarer Klassik und das Deutsche Nationaltheater sind bereit, auf ihre Eintrittskarten einen Aufschlag von etwa 20 bis 50 Cent zu erheben. Das Landesverwaltungsamt muß dem Kompromiß noch zustimmen. Wolf gab sich diesbetreffend zuversichtlich.
(jm)
Bündnis gegen Rechts will Neo-Nazi-Aufmarsch entgegentreten
Das Weimarer "Bündnis Bürgerinnen und Bürger gegen Rechtsextremismus" will einem für den 23. Oktober geplanten Neonazi-Aufmarsch entgegentreten. Vorgesehen ist eine Gegendemonstration auf dem beantragten Weg der Rechtsextremen. Der Leiter der "Netzwerkstelle gegen Rechts" und Mitorganisator der Gegenmassnahmen Fritz Burschel rief die Bürger Weimars auf, aus ihrem "zivil-gesellschaftlichen Dornröschen-Schlaf" zu erwachen. Es könne nicht sein, daß alle zwei Wochen Neonazis durch die Stadt marschierten.
Über den Verlauf der Gegendemonstration sprachen gestern die Organisatoren mit Polizei und Ordnungsamt. Die Behörden wollen noch prüfen, ob der besprochene Streckenverlauf nicht zu gefährlich sei.
(jm)