Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 07. Oktober 2004
Schiller-Kaufhaus-Team will in die Marktpassage
Das vor der Räumung stehende Schiller-Kaufhaus-Team will in die Marktpassage einziehen. Das melden heute die Weimarer Lokalzeitungen. Zusammen mit einem Investor soll die Leiterin Anette Projahn dort das für die Fortführung des Schillerkaufhauses erstellte Konzept verwirklichen wollen. Gegenüber RadioLOTTE Weimar hat die Managerin das aber als Gerücht bezeichnet.
Die Sprecherin der Initiative Stadtleben, Beate Block, bestätigte eine entsprechende Mietanfrage bei der Eigentümerin Viterra AG. Die Initiative Stadtleben hat bislang in der Marktpassage mietfrei Kunsthandwerker untergebracht, die nun kurzfristig ausziehen müßten.
Wirtschaftsdezernent Stefan Wolf hat gestern im Stadtrat den Umbau der Marktpassage vom 15. Oktober bis zum 15. November verkündet und bestätigt, daß es dafür einen Investor gäbe. Durch den Umbau soll die Passage an der Stirnseite einen Zugang erhalten, durch den sich Experten eine wesentlich bessere Belebung der Verkaufseinrichtung versprechen. Der Bauantrag zur Umgestaltung stünde unmittelbar bevor, berichten die Zeitungen. Zum Weihnachtsgeschäft solle die Wiedereröffnung der Marktpassage sein, heißt es.
(wk)
In Weimar haben bisher nur sehr wenige Sozialhilfe-Empfänger ihre Anträge auf das Arbeitslosengeld II eingereicht. Das sagte gestern Abend Sozialamtsleiterin Rita Schreck. Bis Ende September seien etwa 1000 Anträge ausgegeben worden, der Rücklauf bleibe aber weit hinter den Erwartungen zurück, so Schreck. Das könnte dazu führen, daß sich die Arbeitslosengeld-II-Anträge zum Jahresende häuften und das Geld nicht pünktlich ausgezahlt werden könnte. Die Arbeitsgemeinschaft zur Umsetzung der Hartz-IV-Reform zwischen Weimar und Apolda steht dagegen vor der Gründung. Der entsprechende Vertrag sei weitestgehend ausgearbeitet, so Rita Schreck weiter. Die Leistungsabteilung der Arbeitsgemeinschaft wird ihren Sitz in der Rosentalstraße 43 haben. Dort befindet sich auch die Weimarer Agentur für Arbeit. Die Stellenvermittlung kommt in die Marcel-Paul-Straße 48. (jm)
Die antfaschistischen Jugendlichen, die vor einigen Wochen eine rechtsextremistische Demonstration gestoppt hatten, sind vom Weimarer Ordnungsamt verwarnt worden. Das sagte Oberbürgemeister Volkhardt Germer gestern abend im Stadtrat auf Anfrage der Grünen. Mit den Verwarnungen sei keine Geldstrafe verbunden, so Germer weiter. Die etwa 40 Jugendlichen waren von der Polizei festgehalten worden, nachdem sie in der Seifengasse einen Zug von circa 20 Rechtsradikalen aufgehalten hatten. Ihre Personalien wurden dem Ordnungsamt übermittelt. Die Polizei warf ihnen vor, eine genehmigte Demonstration gestört zu haben. (jm)
Die amerikanische Nationalmannschaft der Köche will sich in Weimar auf ihren Start bei der Olympiade der Köche vorbereiten. Diese findet ab dem 17. Oktober in Erfurt statt. Wie die TLZ meldete, besteht die Mannschaft aus vier Köchen und einem Konditor. Trainingsort ist die Küche des Sophien- und Hufelandklinikums. Zur Probe wollen die US-Köche für das Personal und die Gäste des Klinikums kochen. Vor vier jahren gewann das Team zwei Gold- und eine Silbermedaille. (jm)
Die Weimarer Arbeitsagentur bietet jetzt, zusammen mit der IHK Erfurt, Ausbildungswilligen, die keinen Ausbildungsplatz gefunden haben, Praktikumsplätze an. In der Region Weimar gibt es dazu 40 Plätze. Per 30. September waren in Weimar noch über 60 Jugendliche ohne Lehrstelle. Dem standen 12 Angebote zur Lehrausbildung gegenüber. Mit dem Angebot von Praktikumsplätzen sollen den Betroffenen ab Mitte Oktober noch Chancen zum Erwerb beruflicher Vorkenntnisse eingeräumt werden. Die Jugendlichen erhalten dafür monatlich 192 Euro und sind sozialversichert. (wk)
Das backup-Festival „Neue Medien im Film“ wird ab heute wieder im e-werk veranstaltet. Träger der nunmehr sechsten Auflage sind der Verein „netzwerk filmfest“ und die Bauhaus-Universität. Präsentiert werden Kurzfilme und Musikvideos, die digital bearbeitet sind und aus 300 Einsendungen ausgewählt wurden. Neben Arbeiten von Bauhaus-Studenten sind auch Werke von brasilianischen, britischen und osteuropäischen Filmkünstlern zu sehen. Das Festival endet am Sonntag. (wk)
Arbeitsgruppe Übernachtungssteuer hat getagt
Die Arbeitsgruppe Übernachtungssteuer ist gestern zum erstenmal zusammengekommen. Sie soll klären, wie mit der umstrittenen Steuer bis zum Jahresende verfahren wird und wodurch sie 2005 ersetzt werden soll. Gestern seien verschiedene Modelle diskutiert worden, von denen noch geklärt werden muß, ob sie steuerrechtlich durchsetzbar sind. Das sagte WeimarWerk-Vorsitzender Norbert Schremb, der die Arbeitsgruppe angeregt hatte, gegenüber RadioLOTTE Weimar. Schremb hatte unter anderem einen Beitrag auf Eintrittskarten der Stiftung Weimarer Klassik und des Deutschen Nationaltheaters angeregt.
Der Arbeitsgruppe gehören Vertreter der Stadtverwaltung, des Stadtrates, der Hotels, der Klassik-Stiftung und des DNT an. Die Leitung hat der Oberbürgermeister. Das Gremium will kommenden Mittwoch wieder zusammenkommen und binnen zwei Wochen ihre Vorschläge präsentieren.
(wk)
Brandstiftung bei Anna-Amalia scheidet aus
Der Großbrand in der Anna-Amalia-Bibliothek ist nicht durch Brandstiftung ausgebrochen, sondern durch einen Defekt in der elektrischen Anlage verursacht worden. Das meldete gestern der MDR. Der Sender Radio Thüringen berief sich dabei auf vorläufige Berichte der Jenaer Kriminalpolizei und des Bundeskriminalamtes. Danach soll eine defekte Elektroleitung einen Schwelbrand ausgelöst haben, der hinter einer Verkleidung unbemerkt blieb. Das Feuer wurde möglicherweise durch Probebohrungen verursacht, die mit der geplanten Sanierung der Bibliothek zusammenhingen. Das abschließende Gutachten des BKA steht allerdings noch aus.
Die Staatsanwaltschaft Erfurt bestätigte nur, daß vorläufige Ermittlungsunterlagen der Polizei eingegangen wären. Sie selbst würden weiter wegen fahrlässiger Brandstiftung ermitteln.
(jm/wk)