Initiative und Demnig verlegen weitere Stolpersteine
Nachricht vom 05.September 2017
Im Weimarer Projekt "Stolpersteine" sind gestern zehn Erinnerungszeichen dazugekommen. Ab Mittag wurden zusammen mit dem Initiator, Bildhauer Gunter Demnig aus Köln, Steine in der Schillerstraße 17, dem Hellerweg 26 und der Marienstraße 16 verlegt. In der Schillerstraße wird nun an das Schicksal der Inhaber des dort 1899 eröffneten Kaufhauses Lucie und Israel Berlowitz erinnert, am Hellerweg an die Familie Fischer und in der Marienstraße an die Söhne von Eduard Rosé Rosenblum. Familienoberhaupt Emil Fischer war Opernsänger am Deutschen Nationaltheater und hatte sich gegen die Entlassung von jüdischen Künstlern eingesetzt. Die Brüder Ernst und Wolfgang Rosé Rosenblum waren als Schauspieler und Pianist von den Nazis verfolgt. Im Gedenken an den Vater - Musiker des Weimarer Hoforchesters und im KZ Theresienstadt umgekommen - war 2007 der erste Weimarer Stolperstein verlegt worden. Mit den neuen sind es nun insgesamt 34 in Weimar. Sie sind vor Häusern verlegt, in denen einst von den Nationalsozialisten ermordete Juden lebten. Auf Messingplatten sind Name, Geburtsjahr, das Jahr der Deportation und das Sterbejahr der ehemaligen Bewohner eingraviert. (wk)
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