Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 07. September 2017
DNT und MDR laden zum Thema "Leitkultur"
Im DNT-Foyer fragt zur kommenden Stunde eine öffentliche Podiumsdiskussion, wozu die "Leitkultur" taugt. Ob es sich um einen Kampfbegriff oder um ein Konzept zu Integration von Flüchtlingen handelt, diskutieren Weimars Musikhochschul-Präsident Christoph Stölzl, der Oberbürgermeister von Bautzen Alexander Ahrens, der Autor, Regisseur, Schauspieler und Liedermacher Hans-Eckardt Wenzel sowie der Politikwissenschaftler und Kulturforscher Herfried Münkler. Veranstalter ist der Mitteldeutsche Rundfunk. Bei der "Leitkultur" gehe es um einen Begriff, der die Gesellschaft spalte, heißt es. Die Meinungen beim Umgang mit Flüchtlingen gingen weit auseinander und zwängen die Deutschen, über sich selbst nachzudenken. -
Die Moderation des Abends hat MDR-KULTUR-Redakteur Carsten Tesch. Der Eintritt ist frei. (wk)
"Achava" läßt "Geige von Buchenwald" erklingen
Beim Achava-Festival in Erfurt erklingt am Abend erstmals seit Jahrzehnten die "Geige von Buchenwald" wieder öffentlich. Das Instrument wird in einem Konzert in der Peterskirche vom 1. Konzertmeister der Staatskapelle Dresden, Matthias Wollong, gespielt. Dabei soll auch Musik zu Gehör kommen, die im Lager komponiert wurde. -
Die Violine gehörte dem Schriftsteller Bruno Apitz, der sie während seiner Zeit als Häftling im KZ Buchenwald bei "Lagerkonzerten" gespielt haben soll, vermutlich auch zu Ernst Thälmanns illegaler Trauerfeier. Die Geige hatte die Witwe Marlis Apitz der Gedenkstätte Buchenwald vor einigen Jahren als Dauerleihgabe überlassen. Sie ist laut "Achava"-Mitteilung zu dem heutigen Konzert aus Berlin angereist und wird aus dem Nachlass ihres Mannes den Notenständer mitbringen, um ihn der Gedenkstätte zu schenken. (wk)
Landesregierung legt Kulturstadtvertrag auf Eis
Der vom Land Ende Juni vorgelegte Entwurf eines Kulturstadtvertrages mit Weimar ist jetzt von der Staatskanzlei wieder zurückgezogen worden. Laut heutigem Zeitungsbericht gebe es noch "Abstimmungsprobleme". Dabei sollte bereits der Stadtrat in seiner kommenden Sitzung darüber beraten. Dies war dem Oberbürgermeister wichtig, um die Stelle für den kommenden Kunstfestleiter ausschreiben zu können. Mit dem Kulturstadtvertrag wäre die Finanzierung
des Festivals für wenigstens fünf Jahre gesichert - die Voraussetzung für den gesuchten Nachfolger von Christian Holtzhauer. Nun sei mit dem "Rückzieher" des Landes die Perspektive wieder ungewiß, heißt es. Stefan Wolf suche aber nun über eine separate Abstimmung im Stadtrat die Kunstfestfinanzierung abzusichern, heißt es. -
Der Kulturstadtvertrag soll die Landesbeteiligung an Weimars große Kulturausgaben festschreiben. Dazu gehören unter anderem die Finanzierung der Klassik-Stiftung, des Deutsche Nationaltheaters und des Kunstfestes. (wk)
"Museum-bleibt"-Initiative schöpft wieder Mut
Mit der morgigen Unterzeichnung einer Absichtserklärung von Land und Stadt Erfurt fällt noch keine Entscheidung über den Umzug des in Weimar beheimateten Archäologie-Museums. Wie die "Museum-bleibt"-Initiative erleichtert mitteilt, handele es sich um eine Absicht mit Prüfauftrag. Der Text, der gestern vom Erfurter Stadtrat beschlossen wurde, sehe eine Umzugsentscheidung des Landesmuseums erst nach einer Machbarkeitsstudie und einer Untersuchung der Wirtschaftlichkeit vor, heißt es. Überdies solle erst geprüft werden, ob für eine notwendige Raumerweiterung des Museums für Ur- und Frühgeschichte auch am Standort Weimar Flächen zur Verfügung stünden oder hier eine andere Liegenschaft genutzt werden könnte. Letztlich verweise das Papier auf das noch offene neue Museumskonzept für Thüringen. Wie die "Museum-bleibt"-Initiative weiter mitteilt, liegen gegen den Umzug aktuell 8.618 Unterschriften vor. (wk)
Brandstifter standen unter Drogen
Die drei jungen Männer, die in der Nacht zum 22. April 2015 die Viehauktionshalle in Brand gesetzt haben, standen dabei unter Drogen. Dies jedenfalls sagten sie gestern laut Gerichtsbericht an ihrem ersten Prozeßtag aus. Demnach könnten aus den Aussagen des ältesten Angeklagten auch Hinweise auf einen möglichen vierten Mitschuldigen gezogen werden. Die drei zur Tatzeit 15, 18 und 20 Jahre alten Jugendlichen aus Weimar und dem Kreis Sömmerda müssen sich seit gestern vor dem Amtsgericht verantworten. Ihnen wird gemeinschaftliche Brandstiftung und Sachbeschädigung vorgeworfen. Sie hatten bereits bei der Festnahme vor zwei Jahren gestanden, das Feuer mit zwei Flaschen Grillanzünder gelegt zu haben. Die historisch bedeutsame Halle war in dieser Nacht bis auf die Grundpfeiler niedergebrannt. Der Schaden wird mit einer Million Euro angegeben. (wk)
Stadt läß Spielplatz Paul-Klee-Straße umgestalten
Die Stadt läßt noch in diesem Jahr den Spielplatz in der Paul-Klee-Straße neu gestalten. Laut Rathaus soll er für die unterschiedlichsten Altersgruppen attraktiver werden. Demnach werde der bestehende Sandspielbereich durch ein zusätzliches Spielangebot ergänzt. Beauftragt sei eine "multifunktionale Sitz-, Lümmel- und Schaukel-Kombination". Die soll die Weimarer Firma "Kreativer Spielplatzbau Werner&Hecker" liefern. Wege- und Spielflächen richte der Kommunalservice neu her. Die Arbeiten sollen bis Ende Oktober abgeschlossen sein. Anlaß der Spielplatzentscheidung ist das marode Holzbalken-Gründach auf dem Platz. Anstatt es aufwändig und teuer zu sanieren, habe man sich für eine Neugestaltung entschieden, heißt es. (wk)
Jugendliche suchen danach, was sie lieben
Im "Vier-Städte-Schiller-Projekt" wird jetzt die Kurzfilmtrilogie "Was wir fühlen, glauben, lieben" fortgesetzt. Seit Montag sind dafür acht Jugendliche aus den Thüringer Schillerstädten Weimar, Jena, Rudolstadt und Meiningen unterwegs - auf filmische Suche nach dem, was sie lieben. Dies soll, wie bei den bisher gedrehten Streifen, in Beziehung zu Leben und Werk des Dichters Friedrich Schiller stehen. -
Der Filmworkshop wird von der Weimarer Filmproduktionsfirma "1meter60 Film" geleitet, diesmal in Rudolstadt. Dort soll der entstehende Dokumentarfilm am kommenden Sonntag auch seine Premiere erleben. Die ersten Filme der Trilogie wurden in vorigen Jahr mit dem Thüringer Integrationspreis ausgezeichnet. Da hatten die jungen Leute aus den Schillerstädten mit jugendlichen Flüchtlingen aus Syrien und Afghanistan zusammengearbeitet. (wk)
Zukunftspreis - Sonderpreis
Thüringer Zukunftspreis - Sonderpreis Jugend für 2017 ausgeschrieben
Kinder und Jugendliche können sich mit Projekten, Initiativen und Konzepten bewerben
Wer fragt, wie die Zukunft aussehen kann, muss vor allem jene fragen, die diese Zukunft gestalten werden - die Kinder und Jugendlichen von heute. Das Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft lobt daher zum dritten Mal den "Thüringer Zukunftspreis - Sonderpreis Jugend“ aus. „Gesucht werden Ideen und Projekte von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 7 bis 21 Jahren, die sich mit der Zukunft Thüringens beschäftigen. Wir rechnen in Thüringen in den nächsten Jahrzehnten mit weniger und zunehmend älteren Einwohnern. Und uns interessiert, wie die jungen Menschen von heute dann zusammenleben, lernen und arbeiten wollen“, sagte Ministerin Birgit Keller zum Start des Wettbewerbes.
„Die Bewältigung der mit dem demografischen Wandel verbundenen Herausforderungen ist ein langfristiger Prozess und gleichsam eine Chance, neue und innovative Wege zu gehen sowie kreative Ideen zu entwickeln. Die heute junge Generation ist es, die auf dem Höhepunkt der Alterung und Schrumpfung der Bevölkerung die Hauptlast der damit verbundenen Anstrengungen zu schultern haben wird. Sie heute zu fragen, wie sie sich ihr Leben im demografischen Wandel vorstellt, ist ein Blick in ihre eigene Zukunft“, so Keller weiter.
Der „Thüringer Zukunftspreis - Sonderpreis Jugend“ wird in den Altersgruppen „7 bis 13 Jahre“ und „14 bis 21 Jahre“ an Schulklassen, Jugendvereine, Jugendverbände, Jugendinitiativen sowie Einzelbewerber verliehen.
Dotiert ist der „Thüringer Zukunftspreis - Sonderpreis Jugend“ mit insgesamt 4.000 Euro. Über die Preisvergabe entscheidet eine Jury. Sie setzt sich zusammen aus zwei Vertretern des Thüringer Ministeriums für Infrastruktur und Landwirtschaft, drei Vertretern des Landesjugendrings Thüringen e. V., drei Vertretern der Landesschülervertretung sowie einem Vertreter des Thüringer Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport. Die Preisträger jeder Altersgruppe erhalten ein Preisgeld in Höhe von jeweils 1.000 € für den 1. Platz, 600 € für den 2. Platz und 400 € für den 3. Platz.
Bewerbungen für den „Thüringer Zukunftspreis – Sonderpreis Jugend“ sind mit einer aussagekräftigen Projektskizze formlos bis zum 15. Oktober 2017 beim
Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft
Serviceagentur Demografischer Wandel
Stichwort: „Thüringer Zukunftspreis – Sonderpreis Jugend“
Postfach 90 03 62