Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 21. September 2017
190 Teilnehmer beenden "Stadtradeln"
Rund 190 Weimarer haben sich am heute zu Ende gegangenen deutschlandweiten Wettbewerb "Stadtradeln" beteiligt. Das seien fast 80 mehr als im vergangenen Jahr, heißt es von den Grüne-Unterstützern. Die Teilnehmer haben seit dem 1. September möglichst viele Kilometer beruflich wie privat mit dem Fahrrad zurückgelegt. Ob sie das städtische Kilometerziel erreicht haben, wurde noch nicht mitgeteilt. Gesucht bei dem bundesweiten Wettbewerb wird Deutschlands fahrradaktivste Kommune mit den meisten absoluten Radkilometern sowie mit den meisten Radkilometern pro Einwohner. Mit dem Wettbewerb soll das Radfahren als Alternative zum motorisierten Verkehr gefördert werden. Ziel sei, den Verkehrs-Flächenverbrauch, Luftschadstoffe und Lärmbelastungen zu senken, heißt es vom veranstaltenden Klimabündnis. - Weimars Grüne hatten zum Stadtradel- Ende wieder zu einer Fahrradtour durch die Stadt nach Art der sogenannten "Critical Mass" aufgerufen. Zur Stunde beginnt ein Bürgerdialog zum Weimarer Radentwicklungskonzept im Stadtmuseum. (wk)
Lutz Seiler erhält Literaturpreis
Der bei Berlin und in Stockholm lebende Schriftsteller Lutz Seiler hat heute den "Thüringer Literaturpreis 2017" erhalten. Der in Gera geborene Autor wurde in der Staatskanzlei für sein Schaffen als Lyriker, Essayist und Herausgeber geehrt. Dem 53-Jährigen gelinge, literarisch Entwicklungen aufzunehmen, die das Selbstbild einer Gesellschaft aufbrächen und Sprengkraft erzeugten, hieß es. So habe er auch in seinem Roman "Kruso" den in der Ostsee ums Leben gekommenen DDR-Flüchtlingen ein Denkmal gesetzt. -
Der mit 12.000 Euro dotierte "Thüringer Literaturpreis" wird alle zwei Jahre vom Freistaat, dem Literaturrat und der Sparkassen-Kulturstiftung vergeben. Ihn erhalten Schriftsteller, die eine enge Bindung zum Land haben. Ins Leben gerufen wurde die Auszeichnung von der in Weimar ansässigen Literarischen Gesellschaft Thüringen. (wk)
Museumsverbleib soll im Kulturstadtvertrag verankert werden
Die "Museum-bleibt!"-Initiative kann einen zweiten Erfolg verzeichen. Nach der Sammlung von fast 17.000 Unterschriften hat gestern auch der Stadtrat geschlossen den Verbleib des Museums für Ur- und Frühgeschichte gefordert. Gemäß einem überfraktionellem Antrag ist nun der Oberbürgermeister beauftragt, das Museum mit seinem Standort Weimar noch in den anstehenden Kulturstadtvertrag hineinzuverhandeln. Ebenso sind die Stadträte aufgefordert, die gleichzeitig ein Landtagsmandat haben, sich in Erfurt für den Verbleib der Landeseinrichtung in Weimar einzusetzen. Das Museum für Ur- und Frühgeschichte sei hier seit 125 Jahren verortet, dem Engagement Weimarer Persönlichkeiten zu danken und stelle einen wichtigen Teil der Weimarer Museumslandschaft dar, heißt es unter anderem in der Antragsbegründung. (wk)
Kinder-Uni beginnt Wintersemester
Mit dem Campustag für Schulklassen hat gestern die Kinderuniversität ihr Wintersemester begonnen. Für über 20 Schülergruppen aus vierten bis siebten Klassen standen sechs verschiedene Vorlesungen zur Wahl. Dabei ging es unter anderem um Warnung und Tarnung im Tierreich, die wunderbare Welt der Kristalle, um tönernde Holzkisten, eine Reise mit der Honigbiene, um die Geschichte der Zahlen und die Zukunft im Bergbau. Ebenso weit gespannt sind die Themen bei den kommenden Nachmittagsvorlesungen der Kinder-Uni. Sie beginnen am 25. Oktober. Für die vier Veranstaltungen werden noch Anmeldungen entgegengenommen. Kurzentschlossene können aber auch einfach so zu den einzelnen Vorlesungen kommen. Sie kosten wieder 1 Euro pro Kind. (wk)
Stadtverwaltung zieht neue Weihnachtsmarktgebühren zurück
Die umstrittene neue Entgeldordnung für den Weihnachtsmarkt ist erneut von der Tagesordnung des Stadtrates genommen worden. Wiederum habe der Hauptausschuß noch Beratungsbedarf festgestellt, hieß es zur Begründung. Nun soll eine Arbeitsgruppe aus Vertretern aller Fraktionen die Gebührensätze noch einmal überarbeiten. Nach der zuletzt vorliegen Fassung sollten die Standplatzgebühren für Händler und Schausteller ab 2018 über drei Jahre teils drastisch angehobenen werden. Vielfach waren mehr als doppelte Gebühren vorgesehen, Stände mit Alkoholausschank hätten am Ende sogar mehr als das zehnfache bezahlen sollen. Gegen die Gebührenerhöhungen hatten sich vor der gestrigen Stadratsitzung auch noch langjährige Markthändler positioniert. Sie appellierten in einem offenen Brief an die Stadträte, der neuen Entgeldordnung nicht zuzustimmen. Viele kleine Händler, die der Weimarer Weihnacht seit langem die Treue hielten, würden sonst fernbleiben, hieß es. (wk)
Polizei greift schlafenden Sprayer am Tatort auf
Die Polizei hat gestern am frühen Morgen einen Sprayer schlafend am Tatort vorgefunden. Der stark alkoholisierte 21-Jährige habe noch grüne Farbe an den Händen und die Sprayflasche dabei gehabt, heißt es. Er sei erkennungsdienstlich behandelt und aufgrund des Alkoholzustands ins Klinikum gebracht worden. Der Schnelltest habe über 2,6 Promille erbracht. Verständigt hatte die Beamten laut Polizeibericht ein Anwohner der Prellerstraße. Der habe Gräusche am Haus wahrgenommen und einen Sprayer entdeckt, der gerade die Hausfassade verunstaltete. Die detaillierte Personenbeschreibung des Zeugen und die drei grünfarbigen Tags an der Hauswand hätten genügt, den schlafenden jungen Mann als Täter zu identifizieren. Er habe um die Ecke in der Steubenstraße auf einer Autoparkfläche gelegen. (wk)
"Weimarplatz" wird "Jorge-Semprun-Platz"
Der Weimarplatz am ehemaligen Gauforum wird in "Jorge-Semprun-Platz" umbenannt. Das hat gestern mehrheitlich der Stadtrat beschlossen. Den bedeutenden Ort der Geschichte nach dem spanischen Schriftsteller und Buchenwald-Überlebenden zu benennen, war schon einmal vor vier Jahren vorgeschlagen, dann aber vertagt worden. Die Straße davor, die bisher ebenfalls "Weimarplatz" hieß, erhält den Namen des Kunstsammlers und Mäzens "Harry-Graf-Kessler". Im weiteren wird der entstehende Platz vor dem neuen Bauhausmuseum nach dem deutsch-französischen Diplomaten und Buchenwaldüberlebenden "Stéphan-Hessel-Platz" heißen. Die neuenstandene Straße hinter dem Museum zwischen Bertuch- und Thälmannstraße wird nach dem Bauhaus-Künstler "Oskar-Schlemmer-Straße" benannt. Damit ist gleichzeitig die Adresse des künftigen Bauhausmuseums festgelegt. -
Die Um- und Neubenennungen werden mit der Veröffentlichung im Amtsblatt wirksam. (wk)
Stadtwirtschaft stellt "Bautagebuch Schwanseebad" online
Das Voranschreiten der Arbeiten im Schwanseebad kann jetzt von Interessierten jederzeit im Internet verfolgt werden. Seit gestern ist auf der Weimarseite ein sogenanntes Bautagebuch online gestellt. Damit ist die Stadtverwaltung einem im Stadtrat gestellten Antrag zuvorgekommen. Dort wurde von der SPD-Fraktion wegen der Bedeutung des Bades für die Stadt eine fortlaufende Information der Öffentlichkeit über das Baugeschehen gefordert. Die Stadtwirtschaft werde während der Sanierung über das Online-Bautagebuch hinaus auch noch regelmäßig Führungen auf dem Gelände anbieten, versicherte überdies Baudezernentin Cladia Kolb. Die am Denkmalstag angebotenen Rundgänge hätten eine große Resonanz gefunden. (wk)