Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 20. September 2017
Stadtrat soll höhere Weihnachtsmarktgebühren beschließen
Der soeben zusammengetretene Stadtrat soll unter anderem über eine neue Entgeldordnung für den Weihnachtsmarkt abstimmen. Der von den Ausschüssen mehrheitlich empfohlene Verwaltungsentwurf sieht vor, die Standplatzgebühren für Händler und Schausteller ab 2018 stark anzuheben. Dies soll in drei Schritten, das heißt über drei Jahre, geschehen. Dabei sind die Anhebungen je nach Händler-Angebot unterschiedlich. Teils sind mehr als doppelte Gebühren fällig, Stände mit Alkoholausschank müßten am Ende sogar mehr als das zehnfache bezahlen. Andere Anbieter werden aber auch entlastet. Als Grund für die schon länger angestrebte Gebührenerhöhung gibt die Verwaltung ein Einnahmedefizit von rund 100.000 Euro an. Der Weihnachtsmarkt sei nicht kostendeckend, weil die Gebühren weit unter denen von Erfurt und Jena lägen. Laut heutiger Presse haben fünf langjährige Markthändler in einem offenen Brief an die Stadträte appelliert, der neuen Entgeldordnung nicht zuzustimmen. Viele kleine Händler, die der Weimarer Weihnacht seit langem die Treue halten, würden sonst fernbleiben. (wk)
Familienzentrum feiert 25. Geburtstag
Weimars SOS-Beratungs- und Familienzentrum hat heute seinen 25. Geburtstag gefeiert. Die Einrichtung war 1992 als erste des Vereins SOS-Kinderdorf in den neuen Bundesländern mit zwei Mitarbeitern gegründet worden. Inzwischen beraten und betreuen 14 Mitarbeiter und ehrenamtliche Helfer aus den Bereichen Psychologie und Sozialpädagogik. Dabei gehe es von der Diagnostik und Therapie von Kindern und Jugendlichen bis zur Unterstützung von Eltern bei Problemen mit Partnerschaft, Trennung und Scheidung. Sozialministerin Heike Werner sagte zur Festveranstaltung, das SOS-Beratungs- und Familienzentrum Weimar habe sich mit Engagement und Kompetenz zu einer wichtigen Säule in der Jugendhilfelandschaft der Stadt entwickelt. (wk)
Amtsgericht beraumt weiteren Prozesstag an
Im Brandstifter-Prozess Viehauktionshalle wird es einen weiteren Verhandlungstag geben. Laut Pressegerichtsbericht sollen am 6. Oktober noch weitere Zeugen gehört werden, um zu klären, ob das Tor zur Halle vor dem Feuer verschlossen war oder nicht. Die Kriminalpolizei habe dazu keine ausreichenden Spuren sichern können. Mit der Vernehmung der Beamtin aus der Tatortgruppe sollte gestern eigentlich die Beweisaufnahme geschlossen werden. -
Vor dem Jugendschöffengericht müssen sich seit dem 6. September drei zur Tatzeit 15, 18 und 20 Jahre alten Jugendlichen aus Weimar und dem Kreis Sömmerda verantworten. Ihnen wird gemeinschaftliche Brandstiftung und Sachbeschädigung vorgeworfen. Anberaumt waren drei Prozeßtage. Die Beschuldigten hatten bereits zuvor gestanden, das Feuer mit zwei Flaschen Grillanzünder gelegt zu haben. (wk)
Bündnis ruft zum "Aufstehen gegen Rechtsruck"
Weimars Bürgerbündnis gegen Rechtsextremismus hat für heute zur Teilnahme an einer AfD-Gegendemonstration in Erfurt aufgerufen. Dort wolle auf dem Willy-Brandt-Platz vor dem Hauptbahnhof die sogenannte "Alternative für Deutschland" ihre Thüringer Wahlabschlußkundgebung abhalten, heißt es im Aufruf. Dem von der AfD betriebenen Rechtsruck in der Gesellschaft müsse gemeinsam und entschlossen entgegengetreten werden. Spätestens 25 Jahre nach den pogromartigen Ausschreitungen in Rostock-Lichtenhagen sei bekannt, daß aus Brandreden Brandsätze werden können, die Menschenleben kosten, heißt es weiter. Extrem rechte und rechtspopulistische Positionen dürften nicht als Teil der politischen Landschaft akzeptiert werden. -
Start der Gegendemo soll um 17 Uhr 30 auf dem Erfurter Anger sein. (wk)
"Museum-bleibt!"-Initiative verzeichnet ersten Erfolg
Die Kampagne der "Museum-bleibt!"-Initiative kann einen ersten Erfolg verzeichen. Zur gestrigen Übergabe der fast 17.000 Unterschriften versprach Thüringens Kulturstaatssekretärin Babette Winter, der Bürgerwille werde in die weiteren Überlegungen einbezogen. In dem einstündigen Gespräch verwies sie aber auch darauf, daß sich das derzeitige Museum in Weimar weiterentwickeln müsse. -
Die Initiative hatte am Vormittag die in sieben Wochen gesammelten 16.882 Unterschriften der Thüringer Staatskanzlei in Erfurt übergeben. Die Sammlung war am Sonntag beendet worden, damit das Votum noch für das neue Thüringer Museumskonzept berücksichtigt werden kann. Dies will die Landesregierung Anfang Oktober vorlegen. Angekündigt war die Absicht, das in Weimar beheimatete Thüringer Museum für Ur- und Frühgeschichte in ein Landesarchäologie-Museum auf dem Erfurter Petersberg zu integrieren. Dagegen kämpft in Weimar die Initiative "Unser Museum bleibt!" (wk)
Stadt mahnt Briefwähler zur Eile
Das Wahlbüro der Stadt hat gestern noch anstehende Briefwähler zur Eile gemahnt. Die Unterlagen sollten schnellstmöglich angefordert werden. Um die ausgefüllen Wahlbriefe noch mitzählen zu können, müßten sie spätestens am Samstag in einen Postbriefkasten mit Abendleerung, besser in den Postkasten der Stadtverwaltung Schwanseestraße eingeworfen werden. Außerdem besteht die Möglichkeit, die ausgefüllten Unterlagen bis Freitag, 18 Uhr, im Wahlbüro Marie-Juchacz-Saal persönlich abzugeben. Dort könne natürlich nach Erhalt der Unterlagen auch sofort vor ab gewählt werden. -
Wie weiter mitgeteilt, haben bis gestern Mittag fast 9.100 wahlberechtigte Weimarer Briefwahlunterlagen angefordert, davon sind über 5.900 auch schon ausgefüllt zurückgekommen. Damit sei die Zahl der Briefwähler so hoch, wie nie zuvor.
Insgesamt sind 50.110 Weimarer berechtigt, an der Bundestagswahl teilzunehmen. (wk)
26-jähriger Jogger läuft vors Auto
Bei einem Verkehrsunfall ist gestern Morgen ein Jogger schwerstverletzt worden. Der 26-Jährige wurde laut Polizei beim Überqueren der B7 am Lindenberg von einem Auto erfaßt. Er habe vermutlich Kopfhörer getragen. Der Verletzte wurde in die Klinik nach Bad Berka gebracht. Lebensgefahr bestehe nicht, heißt es. Das Unfallopfer kommt aus Schweden und ist im Austauschprogramm wegen eines Lehrgangs in Weimar. (wk)