Weimarer KZ-Gedenkfeier ohne Sinti-und-Roma-Redner
Nachricht vom 10.März 2005
Bei der Weimarer Gedenkfeier zur KZ-Befreiung soll kein Vertreter der Sinti und Roma sprechen dürfen. Darüber berichtet heute die Frankfurter Rundschau. Die Rednerliste sei von Bundresregierung und thüringischer Landesregierung so beschlossen worden, heißt es. Dagegen hatte sich der Vorsitzende des Zentralrates der Sinti und Roma in Deutschland, Romani Rose, gewandt. Die thüringische Staatskanzlei würde sich von diesem Appell aber nicht umstimmen lassen, heißt es weiter. Romani Rose habe zur Gedenkfeier in Auschwitz gesprochen, nicht aber der Zentralrat der Juden. Den wolle man nun dafür in Weimar sprechen lassen. So werde niemand benachteiligt, zitiert die Zeitung den Thüringer Regierungssprecher Uwe Spindeldreier. Rose habe entgegnet, daß in Auschwitz dafür der israelische Staatspräsident Mosche Katzav zu Wort gekommen sei. Sinti und Roma jetzt von dem staatstragenden Akt in Deutschland auszuschließen, sei eine Beleidigung der Opfer, so Rose. Die Argumentation der thüringischen Staaskanzlei wäre "beschämend und entlarvend". (wk)
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