Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 29. März 2005
Der 32-jährige Lebensretter vom Karfreitag konnte gestern nur noch tot aus der Ilm geborgen werden. Anghörige der Freiwilligen Feuerwehr Schöndorf hatten den Leichnam bei Ehringsdorf gefunden und identifiziert. Der Bundeswehrangehörige war ums Leben gekommen, weil er einen Ertrinkenden am Taubacher Wehr aus der Ilm retten wollte. Der 51-jährige war zuvor ins Wasser gesprungen, um seinen Hund aus dem Sog zu ziehen. Feuerwehrleute aus Taubach konnten den Hundebesitzer zwar aus dem Wasser bergen und wiederbeleben, der Mann verstarb aber kurz darauf im Weimarer Klinikum. Beide Opfer stammen aus Mellingen und hinterlassen Frau und Kinder. (jm/wk)
Autodiebe haben während der Osterfeiertage in Weimar zwei VW-Busse des Typs T4 gestohlen. Einer wurde am Lindenberg entwendet. Er war rot und trug das Kennzeichen EF-LZ 16. Der andere stand in der Falkstraße und war mit einer Wegfahrsperre gesichert. Das metallic-blaue Fahrzeug hatte das Kennzeichen WE-VR 37. Der Schaden aus beiden Diebstählen beläuft sich laut Polizei auf etwa 21-tausend Euro. (jm)
Und nun zum Sport: Vimaria Weimar hat im Heimspiel gegen den FC Motor Zeulenroda ein 1:1 erreicht. In der Fußball-Landesklasse Ost rangiert Vimaria damit auf Platz acht. Den Treffer für Weimar erzielte Christoph Henkel. (jm)
Die Thüringer Bachwochen gehen heute zu Ende. Ein neu gegündeter Verein hatte mit der Durchführung die Weimarer Kulturdienst GmbH beauftragt. Mit dem Schluß-Konzert in der Georgenkirche Eisenach werden die neuen Veranstalter in sieben Thüringer Städten 26 Konzerte und zwei Ausstellungen präsentiert haben. Damit waren es an den diesmal nur zwölf Tagen wesentlich weniger Aufführungen als in den vergangenen Jahren. Der Einschränkung liegt ein verändertes Festivalkonzept zugrunde. Der neue Leiter der Bachwochen Silvius von Kessel beschreibt dieses mit einem gewollt hohen Niveau der Veranstaltungen. Dabei sollen vor allem auch junge ausländische Künstler ein Podium bekommen. Künftig könne man langfristiger planen und sich so auch überregionaler präsentieren, führte Kessel aus. Schon im nächsten Jahr werden es wieder vier Bach-Wochen sein, so der neue Festivalleiter. Ein Neuanfang war notwendig geworden, weil der bisherige Betreiberverein Insolvenz anmelden mußte. (wk)
Überhöhte Feinstaubwerte auch in Weimar
Auch in Weimar ist in diesem Jahr schon mehrmals ein überhöhter Feinstaubwert gemessen worden. Wie die Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie auf Nachfrage mitteilte, seien bis Ostersamstag bereits sieben mal mehr Feinstaub pro Kubikmeter Luft gemessen worden, als pro Jahr zugelassen sind. Nach EU-Richtlinien sind pro Jahr 35 Überschreitungen erlaubt.
Morgen finden im Weimarer Umweltamt erste Gespräche über die Feinstaubbelastung statt. Ziel ist mittelfristig die Erstellung eines Aktionsplanes. Beabsichtigt sind auch intensivere Messungen in der Stadt als bisher.
Der Städte- und Gemeindebund hat untersdessen davor gewarnt, wegen erhöhter Feinstaub-Belastung in Hysterie zu verfallen. Hauptgeschäftsführer Landsberg sagte, er rechne nicht damit, dass flächendeckend Innenstädte gesperrt werden müssen. Nur in Einzelfällen könne es Umleitungen oder Teilsperrungen geben.
(mh)
Über Ostern dreitausend Gäste in Weimarer Klassik-Museen
Die Museen der Stiftung Weimarer Klassik wurden über das Osterfest von mehr als 3-tausend Gästen besucht. Das geht aus einer in der TA veröffentlichten Statistik hervor. Spitzenreiter war mit etwa eintausend Besuchern das Goethehaus. Ins Goethe-Gartenhaus kamen an Gründonnerstag und Karfreitag allein 800 Menschen. Das Gartenhaus im Ilmpark war nach fünfwöchiger Renovierung wiedereröffnet worden. Es zählt mit jährlich 70-tausend Besuchern zu den beliebtesten Touristenzielen Weimars.
(jm/wk)
Stiftung Baukultur erinnert an Bauhaus-Vertreibung
Der Vertreibung des Bauhauses aus Weimar vor 80 Jahren will die Stiftung Baukultur am 1. April gedenken. Die Schule damals weiter zu betreiben war unmöglich geworden, nachdem die Thüringer Landesregierung 1925 dem Bauhaus die Hälfte seines Etats gestrichen hatte. Die Mehrheit im damaligen Landtag war vom sogenannten Ordnungsbund bestimmt, der auch die Zentrumspartei als Vorgängerin der heutigen CDU angehörte. Da ein privater Betreiber der bedeutendsten Kunstschule des 20. Jahrhunderts nicht gefunden werden konnte, beschlossen die Bauhäusler, das Bauhaus aufzulösen. So mußten weltberühmte Künstler Weimar verlassen, wie Walter Gropius, Wassily Kandinsky und Oskar Schlemmer. Das Bauhaus wurde später in Dessau wiedereröffnet.
(jm/wk)