Nachricht vom 22.Juni 2005
Der Direktor der Gedenkstätte Buchenwald, Volkhardt Knigge, hat vor der heute stattfindenden Konferenz über die sowjetischen Speziallager die restriktive russische Archivpolitik kritisiert. Dadurch würden die Forschungen zu dem Lager von 1945 bis 1950 behindert. Das hänge mit der Situation im nicht gerade erinnerungsfreudigen putinschen Russland zusammen, sagte Knigge. Nach Angaben des Historikers Bodo Ritscher gibt es in russischen Archiven noch Akten zu den rund 28-tausend nach dem Zweiten Weltkrieg in Buchenwald Internierten. Rund 7000 von ihnen starben. Nach bisherigen Forschungsergebnissen handelte es sich bei der großen Mehrheit der nach 1945 auf dem Ettersberg Internierten um Gefolgsleute und Funktionsträger der Nazis. Ein bedeutender Teil der Häftlinge war aber auch völlig unschuldig und Opfer von Denunziationen geworden. (jm)
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