Nachricht vom 16.Januar 2006
Wegen der Erfurter Flughafenaffäre hat die Opposition im Thüringer Landtag politische Konsequenzen gefordert. Die Landesregierung hätte als faktischer Besitzer des Flughafens früher eingreifen müssen. Der Aufsichtsrat müsse aufgelöst werden, da er von den Vorgängen nichts gewußt haben will. Die Forderungen wurden laut, nachdem der Erfurter Flughafen-Chef Gerd Ballentin am Freitag wegen Flucht- und Verdunkelungsgefahr verhaftet worden war. Wie die Thüringer Allgemeine berichtete, habe Ballentin Mitarbeiter angehalten, Akten zu vernichten. Außerdem habe er Zeugen beeinflußt und unter Druck gesetzt. Ballentin war wegen der Flughafen-Affäre bereits offiziell zurückgetreten, aber amtierend weiter tätig. Er wurde am Abend vom Haftrichter gegen Auflagen wieder frei gelassen. Das für den Flughafen zuständige Thüringer Finanzminsterium hat inzwischen den früheren Chef des Leipziger Flughafens, Wolfgang Hesse, als neuen Geschäftsführer für Erfurt präsentiert. Gegen Ballentin läuft bei der Mühlhäuser Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren wegen Subventionsbetrug. In Erfurt wird gegen ihn wegen Vetternwirtschaft und Vorteilsannahme sowie wegen Mobbing gegen Mitarbeiter ermittelt. Inzwischen beschäftigt sich mit der Affäre auch ein Untersuchungsausschuß im Landtag. (wk)
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