Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 12. Januar 2006
Das Jugendamt hat einen Pressebericht zurückgewiesen, wonach es eine erhebliche Benachteiligung von Tagesmüttern geben würde. Amtsleiter Peter Kolling sagte gestern im Jugendhilfeausschuß, es habe bislang bei ihm keinerlei Beschwerden gegeben. Die Zuschüsse für Tagesmütter würden regelmäßig gezahlt. Zudem seien im letzten Jahr alle Anträge auf Tagespflege bewilligt worden. Die "Thüringer Allgemeine" hatte berichtet, daß das Jugendamt gegenüber Eltern die Möglichkeit der Tagespflege verschweigen würde. Das Blatt berief sich dabei auf die Sprecherin der Tagesmütter, Silvia Schilling. Frau Schilling erklärte gestern im Jugendhilfeausschuss, die zuständige Abteilung sei zur Klärung von Problemen so gut wie nie zu erreichen. Derzeit gibt es in Weimar 21 Tagesmütter, die insgesamt 70 Betreuungsplätze bereit halten. (mh)
Die sogenannte "Thüringer Familienoffensive" soll am kommenden Dienstag in Berlin vorgestellt werden. Dazu ist ein parlamentarischer Abend mit der Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen geplant. Eingeladen sind Bundestags- und Landtagsabgeordnete aller Fraktionen sowie Vertreter von Familienverbänden auf Bundes- und Landesebene. Präsentiert wird das umstrittene Landesgesetz von Thüringens Sozialminister Klaus Zeh. (wk)
Die Weimarer CDU-Mittelstandsvereinigung hat jetzt das derzeit von der Bundesregierung diskutierte Kombilohnmodell abgelehnt. Solche Lohnstützungen hätten sich oft als teuer und wirkungslos erwiesen, heißt es. Voraussetzung wäre ein Niedriglohnsektor, der in Deutschland aber erst aufgebaut werden müsse. Auch bliebe der Kombilohn ohne stärkere Sanktionen für Bezieher von Arbeitslosengeld II, die eine zumutbare Arbeit ablehnen, wirkungslos. Entschieden lehnt die Weimarer Mittelstandsvereinigung auch gesetzliche Mindestlöhne ab. Jetzt müsse vielmehr dafür gesorgt werden, daß die viel zu hohen Tariflöhne gesenkt würden. (wk)
Althaus befürwortrt privatwirtschaftliche Schulsanierung für Weimar
Bei seinem gestrigen Weimar-Besuch hat Thüringens CDU-Ministerpräsident Dieter Althaus die Absicht begrüßt, für die Schulsanierung private Investoren zu gewinnen. Das Modell einer Partnerschaft von Stadt und Unternehmen würde einen Gewinn bedeuten. Er wies darauf hin, daß die öffentlichen Kassen allein die Schulsanierung nicht bewältigen könnten. Die Stadt Weimar solle aber bei Verträgen mit Investoren darauf achten, daß darin nicht nur die Sanierung vereinbart werde. Auch der weitere Erhalt der Gebäude müsse in den Verträgen festgeschrieben werden, so Althaus.
Der Ministerpräsident besuchte in Weimar-West das Fallerslebengymnasium, daß im kommenden Schuljahr mit dem Sophiengymnasium zusammengelegt wird. Außerdem besichtigte er den neuen Sitz des Weimarer Boxvereins.
(mh/wk)
Zum diesjährigen Feiniger-Jahr wird es rund 40 Veranstaltungen in Weimar und im Weimarer Land geben. Dazu gehören Ausstellungen, Vorträge, Konzerte, Radwanderungen oder Zeichnerexkursionen. Gestern wurde das Programm vorgestellt. Im Zentrum steht eine Ausstellung im Bauhaus-Museum. Dort sollen ab dem 18. Februar 70 Exponate des Bauhaus-Künstlers zu sehen sein, darunter 34 Handzeichnungen, die die Klassik-Stiftung Ende 2005 erworben hat. Vor 100 Jahren hat Lyonel Feininger zum ersten Mal Weimar besucht. Er war 1919 als Lehrer an das Weimarer Bauhaus berufen worden. Durch ihn gelangte unter anderem Gelmerodas Kirche in zahlreichen Bildern zu Weltruhm. Morgen ist sein 50. Todestag. Da läßt die Stadt Weimar an seinem Grab in New York einen Kranz niederlegen. (wk)
Kunz verteidigt Ausstieg aus Tarifverbund-Verhandlungen
Der Geschäftsführer der Busgesellschaft Weimar Sömmerda, Wolfgang Kunz, hat seinen Ausstieg aus den Tarifverbund-Verhandlungen verteidigt. Für die Linien seiner Region würde der Verbundtarif eine Verteuerung der Fahrpreise um 60 Prozent bedeuten. Es gäbe aber nur Zwei Prozent Umsteiger auf andere Verkehrsgesellschaften, die in den Vorteil des Verbundes kämen. Die anderen würden bestraft, so Kunz gegenüber RadioLOTTE Weimar. Er sei durchaus für Tarifverbünde. Es könne aber nicht sein, daß damit die günstigen Rgionaltarife abgeschafft würden. Sein Vorschlag wäre gewesen, für die Nutzer des Verbundes die Verbundtarife und für die Nichtnutzer Haustarife gelten zu lassen. Damit habe er sich aber mit seiner einzigen Stimme in den Vertragsverhandlungen nicht durchsetzen können.
(wk)
Stadtverwaltung muß neue Förderrichtlinie für Kitas vorlegen
Die Stadtverwaltung muß eine neue Förderrichtlinie für Kindertagesstätten vorlegen. Grund dafür ist das neue Thüringer Kita-Gesetz. Entsprechende Veränderungen werden derzeit in einer Arbeitsgruppe des Jugendamtes mit den freien Trägern der Einrichtungen diskutiert. Mitte Februar soll dann der Jugendhilfeausschuß beraten. Die Änderungen müssen noch im diesjährigen Haushaltsplan berücksichtigt werden, der im März verabschiedet werden soll.
Gestritten wird noch um die Neugestaltung der Betreuungszeiten. Auch die künftige Mindestausstattung der Kitas ist noch ungeklärt. Wie Sozialdezernent Dirk Hauburg gegenüber Radio LOTTE Weimar erklärte, könne man nur sehr unsichere Prognosen abgeben. Man wisse nicht, wieviele Eltern ihre Kinder künftig noch in eine Kita bringen werden. Zur Zeit liegt die Quote bei 80 Prozent.
Erste Berechnungen hatten ergeben, daß an den Weimarer Kitas insgesamt 18 volle Stellen gestrichen werden müssen.
(mh/wk)