Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 10. Januar 2006
Bei einem Verkehrsunfall zwischen Kranichfeld und Bad Berka wurden gestern nachmittag eine 18-Jahre junge Frau und zwei 20-Jährige Männer schwerst verletzt. Sie konnten nur mit Hilfe der Feuerwehr aus ihren Fahrzeugwracks geborgen werden. Ein Kleinwagenfahrer setzte bei kurvenreicher Strecke zum Überholen an und rammte frontal einen entgegenkommenden Audi. Die junge Fahrerin und der Unfallverursacher sowie sein Beifahrer wurden in die umliegenden Kliniken eingeliefert. Der Sachschaden ist von der Polizei auf rund 25-tausend Euro beziffert worden. (wk)
Die Glocke vom Buchenwald-Mahnmahl soll in das Apoldaer Weltglockengeläut 2007 einbezogen werden. Das hat jetzt der Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes dem Kurator Micky Remann vorgeschlagen. Damit treffe der Verband das Anliegen der Veranstalter, heißt es dazu in der Thüringer Allgemeinen. Der Kunstverein "Apolda Avantgarde" wolle im nächsten Jahr nicht nur die Apoldaer Glocken in der weiten Welt, sondern auch Geläut aus dem Weimarer Land, der Stadt Weimar und aus Dresden einbeziehen. Auch die Buchenwald-Glocke sei in Apolda gegossen worden und würde als Mahn- und Friedensglocke in ganz Europa gewürdigt. (wk)
Der Chef des Bodybuildingverbandes von Thüringen und Sachsen sitzt weiter in Weimarer Untersuchungshaft. Damit bestätigte gestern ein Sprecher der Erfurter Staatsanwaltschaft entsprechende Medienberichte. Der Bodybilder ist wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz inhaftiert. Er war bereits Anfang Dezember festgenommen worden. Bei der Durchsuchung in den Privaträumen des 40-Jährigen aus Kromsdorf sollen rund 140 Gramm Kokain sowie etwa 115 Gramm Amphetamine beschlagnahmt worden sein. (dpa/wk)
Der französische Gesandte in der Thüringer Staatskanzlei, Thibaut de Champris, hat das Weimarer Fallersleben-Gymnasium gewürdigt. Dieses und zwei weitere zweisprachige Thüringer Gymnasien wertete er als Erfolgsmodell, weil in ihnen Fächer teilweise in Französisch unterrichtet werden. Vom deutsch-französischen Jahr 2006 erhoffe er sich einen Imagegewinn für Frankreich und seine Sprache. Auch könnten die Städtepartnerschaften gestärkt werden. In Thüringen gebe es fast 60 Partnerschaften mit französischen Städten, von denen einige sicher intensiver gepflegt werden könnten, sagte de Champris in einem dpa-Gespräch. Das deutsch-französische Jahr ist zum 200. Jahrestag der Doppelschlacht von Jena und Auerstedt ausgerufen worden. Dazu sind in diesem Jahr mehr als 200 Veranstaltungen geplant. (jm/wk)
Seit dem Herbst vergangenen Jahres ist die Nachfrage nach Bio-Fleisch um zehn bis 20 Prozent gestiegen. Das hat jetzt der Weimarer Verein "Thüringer Ökoherz" eingeschätzt. Daß die Verbraucher stärker nach Fleisch von Bio-Bauernhöfen greifen, wird auf den bundesweiten Skandal um verdorbenes Fleisch zurückgeführt. Auch das Fleischerhandwerk profitiere durch mehr Nachfrage. Mit dem einstigen Boom auf dem Höhepunkt der BSE-Krise sei die derzeitige Situation allerdings nicht vergleichbar, sagte Vereinsgeschäftsführer Frank Augsten. (wk)
Münchberg sieht jetzt Verkehrs-Verbund strategisch gut angelegt
Landrat Hans-Helmut Münchberg sieht jetzt den Verkehrs-Verbund gut und strategisch angelegt. Gestern hat er nun doch den Vertrag unterschrieben. Gegenüber RadioLOTTE Weimar hat er sich bei den Betroffenen für seine bisherige Verweigerungshaltung entschuldigt. Er bitte alle um Verzeihung, die zwischenzeitlich mit teueren Karten fahren mußten, so Münchberg. Das nun kommende "Verbundticket Mittelthüringen" soll aber für viele Jahre gelten, da müsse auch ein Vertrag lange halten. Jetzt habe er durch Vermittlung des zuständigen Ministers ein Papier unterschreiben können, das auf gegenseitiges Vertrauen setzt. Es sei eine Lösung gefunden worden, bei der alle mitmachen können, ohne daß der Kreis Schaden erleidet. Ob damit die Schadenersatzklausel ersatzlos gestrichen sei, wie heute die TA vermeldete, ließ Münchberg offen.
Der Landrat hatte sich bisher geweigert, den Vertrag zu unterzeichnen, weil kein Kündigung ohne Schadenersatz möglich gewesen wäre. Mit seiner Unterschrift können die Gemeinschaftstarife für regionale Bahnlinien, Busse und Straßenbahnen in den Städten und im Raum Erfurt, Weimar, Jena und Weimarer Land ab dem 1. April in Kraft treten. Als Übergangslösung soll bis dahin ab der kommenden Woche wieder der Regio-Mobil-Tarif gelten.
(wk)
Vier Künstler aus Weimar erhalten Arbeitsstipendien des Thüringer Kultusministeriums und der Sparkassenkulturförderung. Sie sind mit jeweils rund 7400 Euro dotiert. Gefördert werden die Fotografen Caroline Hake und Thomas Wetzel, die Zeichnerin Christiane Haase sowie die Künstlerin Tea Mäkipää, die aus Finnland stammt. Das Stipendium wird für zwölf Monate an Künstler gezahlt, die durch Originalität, Kreativität und Eigenständigkeit auffallen, sagte Ministeriums-Sprecher Detlef Baer. Am Donnerstag will Kultusminister Jens Goebel die Stipendien übergeben. (dpa/wk)
Gefälschte Passagierzahlen bestätigt
In der Erfurter Flughafen-Affäre hat sich jetzt der Verdacht auf gefälschte Passagierzahlen bestätigt. Gegenüber dem MDR sprach ein Vertreter der Staatsanwaltschaft von rund 30-tausend Passagieren, die im Jahr 2000 gemeldet, aber nie abgefertigt wurden. Damit habe die Flughafengesellschaft die Zahlen über die Halbmillionengrenze gepuscht, um sich die Fördermittel von neun Millionen Euro zu sichern. Die Ermittlung wegen Subventionsbetrug hatte die Staatsanwaltschaft im November aufgenommen. Inzwischen ist Flughafenchef Gerd Ballentin zurückgetreten. Der war außer des Fördermittelmißbrauchs noch der Vetternwirtschaft und Vorteilsannahme sowie des Mobbings gegen Mitarbeiter bezichtigt worden. Seit Mitte Dezember beschäftigt sich mit der Affäre auch ein Untersuchungsausschuß im Landtag.
(wk)
Weimarer Stadtverwaltung weist Zeitungsmeldungen zurück
Die Weimarer Stadtverwaltung hat Zeitungsmeldungen zurückgewiesen, nach denen Weimar an Einwohnern verloren habe und die Zweitwohnsitzsteuer sich nicht lohne. Vielmehr sei in Weimar die Einwohnerzahl spätestens seit der Gebietsreform von 1994 kontinuierlich um 3,6 Prozent auf knapp 64-tausend 500 gestiegen. Die Zweitwohnungssteuer habe in den vergangenen Jahren ihren Teil dazu beigetragen, hieß es weiter.
(jm)