Nachricht vom 28.Februar 2006
Der Protest des Vereines "Gerberstraße 1" gegen den Opernball ist von der Weimarer Linkspartei zustimmend als zeitgemäß bewertet worden. Der Sozialstaat Deutschland sei in einen unsozialen Konzern- und Börsenstaat umgewandelt worden, so Linksparteichef Dirk Möller. Steuergeschenke an wenige würden durch Kürzungen im sozialen und kulturellen Bereich bezahlt. Das spüre auch die Stadt Weimar, die gezwungen sei, diese Einsparungen an Vereine und Kultureinrichtungen weiterzureichen. Dies werde nur teilweise abgefedert durch wohltätige Institutionen. Der Bürgerstiftung sei daher stellvertretend für andere Spender gedankt, so Möller weiter. Ihre Hilfe könne aber nicht der Ersatz dafür sein, daß der demokratische Staat für alle da sein müsse und alle auch die Pflicht hätten, dem Staat entsprechend ihrer Möglichkeiten dabei zu helfen. Der Gerberstraßen-Verein hatte während des Opernballs gegen die fortgesetzten Streichungen der Mittel für die Jugendeinrichtungen Weimars durch Stadt und Land demonstriert. Anlaß war die auf dem Ball durchgeführte Tombola der Bürgerstiftung, die zeige, "daß die Jugendeinrichtungen schon jetzt von Almosen abhängig seien", so die jugendlichen Protestierer. (jm/wk)
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