Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 09. Mai 2001
Apoldaer Finanzdezernent Ulrich Burghoff aus der CDU ausgetreten
Der Apoldaer Finanzdezernent Ulrich Burghoff ist aus der CDU ausgetreten. Das meldeten heute die Lokalzeitungen. Burghoff, der auch stellvertretender Vorsitzender der christdemokratischen Kreistagsfraktion war, begründete seinen Schritt mit der CDU-Spendenaffaire um den ehemaligen Schatzmeister Walter Leisler-Kiep. Das sei mit seinen Auffassungen von Ehre und Anstand unvereinbar. Sein Kreistagsmandat will Burghoff niederlegen, das Amt als Finanzdezernent Apoldas aber weiterführen.
Kabinettsausschuß Neue Länder trifft mit Thüringer Landesregierung zusammentreffen
Der Kabinettsausschuß Neue Länder wird heute nachmittag in Gera mit der Thüringer Landesregierung zusammentreffen. Bei den Beratungen steht auch der Weiterbau der ICE-Linie München-Erfurt-Berlin auf der Tagesordnung. Pressemeldungen zufolge will Ministerpräsident Bernhard Vogel seine Forderung nach einem Sonderförderprogramm Ost erneuern.
Erfurt und Weimar sollen Sparten Schauspiel und Musiktheater unter sich aufteilen
Die Theater in Erfurt und Weimar sollen die Sparten Schauspiel und Musiktheater unter sich aufteilen und ihre Programme gegenseitig austauschen. Das sei die geeignete Lösung, in Zukunft Theater in der Mitte Thüringens zu finanzieren, sagte Thüringens Wissenschaftsministerin Dagmar Schipanski gestern in Erfurt. Die Stadt Weimar werde von sich aus nichts vom Deutschen Nationaltheater aufgeben, um für andere die Bedingungen zu verbessern. Das sagte Oberbürgermeister Volkhardt Germer gestern in einem Interview bei Radio Lotte. Germer lehnte ein Staatstheater in Weimar und Erfurt aber nicht grundsätzlich ab. Wie das aber gestaltet werden soll, sei noch völlig offen und müsse erst diskutiert werden. Der Weimarer DNT-Generalintendant Stefam Märki sagte in der Presse, durch die Pläne der Landesregierung würden nur gewachsene Strukturen zerstört, aber keine künstlerischen Qualitäten gesichert. Vor dem Hintergrund steigender Kosten und gleichbleibender öffentlicher Zuschüsse suchten am Wochenanfang Vertreter der Kommunen, des Kunstministeriums und Theaterschaffende nach Wegen, die Thüringer Theater zu erhalten und die künstlerische Qualität zu sichern.
Stadtratsfraktionen von CDU und SPD wollen sich über Zusammenarbeit verständigen
Die Weimarer Stadtratsfraktionen von CDU und SPD wollen sich über eine Zusammenarbeit im Stadtparlament verständigen. Das meldete heute übereinstimmend die Lokalpresse. Danach kamen gestern die Kreisvorsitzenden und Fraktionschefs beider Parteien mit den Dezernenten Wolf (SPD) und Michalik (CDU) zusammen. Die forderten Planungssicherheit und wollen sich nicht auf von Krankenstand und Urlaub gewürfelte Mehrheiten verlassen. Die Dezernenten bezifferten den aktuellen Schuldenstand Weimars mit etwa 212 Millionen Mark. Um die abzubauen, müßten auch freiwillige Leistungen gestrichen werden. Kurzfristig sollen aus Rücklagen und Beteiligungsverkäufen 60 Millionen Mark für den Haushalt bereitgestellt werden.
Weimarer Arbeitslosenquote bei 15 Prozent
In Weimar waren im April 2001 etwa 8400 Menschen arbeitslos. Das entspricht einer Arbeitslosenquote von 15 Prozent. Im Vergleich zum März waren das etwa 150 Menschen oder 0,2 Prozent weniger, meldete das Erfurter Arbeitsamt. Im Vergleich zum April 2000 ist die Quote aber leicht angestiegen. In Apolda waren etwa 3800 Arbeitslose zu verzeichnen. Das sind etwa 1,3 Prozent weniger als im März.
Kriminalpolizei ermittelt gegen Mitglieder der Lagergemeinschaft Workuta
Wegen rassistischer und menschenverachtender Äußerungen gegen Buchenwaldhäftlinge ermittelt die Kriminalpolizei gegen Mitglieder der Lagergemeinschaft Workuta. Der Opferverband nach dem zweiten Weltkrieg in der Sowjetunion Internierter hatte im Weimarer Intercity-Hotel getagt. An der Veranstaltung hatten auch Thüringens Ministerpräsident Bernhard Vogel und die CDU-Bundestagsabgeordnete Vera Lengsfeld teilgenommen. Die Erfurter Staatsanwaltschaft will heute entscheiden, ob die Angelegenheit strafrechtlich verfolgt wird.