Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 17. Oktober 2001
Verdächtiger Fund in Apolda
Ein etwa 50 Zentimeter langes und mit Folie umklebtes Päckchen ist gestern mittag im Apoldaer Stadtzentrum entdeckt worden. Vor dem Hintergrund der Milzbrand-Anschläge in den USA wurden der Katastrophenschutz und die Weimarer Berufsfeuerwehr eingesetzt, um das verdächtige Päckchen zu bergen. Das Päckchen befindet sich zur Zeit noch bei der Apoldaer Polizei. Dort soll untersucht werden, ob es möglicherweise Sprengstoff enthält. Danach soll es im Erfurter Landesamt für Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz auf eventuelle biologische oder chemische Kampfstoffe untersucht werden. Die Bevölkerung sei zu keiner Zeit gefährdet gewesen, teilte das Landratsamt mit. Dort geht man von sogenannten Trittbrettfahrern aus. Die Staatsanwaltschaft soll prüfen, ob wegen Vortäuschung einer Straftat ermittelt werden kann.
Baubeginn für Bibliothek verzögert sich weiter
Die Tiefbauarbeiten für den Erweiterungsbau der Anna-Amalia-Bibliothek am Platz der Demokratie verzögern sich weiter. Der Grund ist der Presse zufolge die Klage einer Baufirma, die bei der Auftragsvergabe zu kurz gekommen und vor Gericht gezogen war. Eine Entscheidung des Oberlandesgerichtes über den Sieben-Millionen-Mark-Auftrag wird für Mitte November erwartet. Erst dann können die Tiefbauarbeiten beginnen. Durch den vorläufigen Baustopp müsse die Planung für das Projekt gestrafft werden, bestätigte eine Sprecherin der Stiftung Weimarer Klassik. Man liegt jetzt schon zwei Monate zurück. Ursprünglich sollten die Arbeiten 2004 abgeschlossen sein. Zu dem Projekt gehört der Umbau des gelben und roten Schlosses sowie der Bau zweier unterirdischer Magazine unter dem Platz der Demokratie. Alles zusammen sollte über 46 Millionen Mark kosten.
Konsum tritt möglicherweise aus Innenstadtverein aus
Die Weimarer Konsumgenossenschaft will unter Umständen aus dem Innenstadtverein austreten. Das meldete heute die Lokalpresse. Hintergrund ist der Streit zwischen Konsum und Stadtverwaltung über das neue Gefahrenschutzzentrum für Feuerwehr und Rettungsdienst. Die Stadt hatte sich für den Standort an der Kromsdorfer Straße entschieden. Der Konsum fühlt sich ungerecht behandelt. Die Genossenschaft wollte das Gefahrenschutzzentrum an der Rießnerstraße bauen und der Stadt per Mietkauf überlassen. Die Stadt hatte aus Kosten- und förderrechtlichen Gründen abgelehnt. Sollte der Konsum tatsächlich aus dem Innenstadtverein austreten, würde sich das auch auf die Kulturstadt-GmbH auswirken. Dort vertritt zur Zeit noch Konsum-Geschäftsführerin Sigrid Hebestreit den Innenstadtverein im Aufsichtsrat.
Zweiter Mal Fall der Rinderseuche BSE in Thüringen
Im Freistaat ist zum zweiten Mal ein Fall der Rinderseuche BSE aufgetreten. Das bestätigte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums. Ein Zusammenhang mit einem kürzlich aufgetretenen Fall im Freistaat sei allerdings auszuschließen. Die Bundesanstalt für Viruserkrankungen in Tübingen hatte am Dienstag das Testergebnis des Landesamtes in Bad Langensalza bestätigt. Den betroffenen Hof in Frohndorf mit 1750 Tieren dürfen zurzeit keine Rinder verlassen oder betreten. Außer dem erkrankten Rind werden 370 Tiere der Geburts- und Fütterungskohorten getötet und anschließend auf BSE getestet.
Condomi will Produktion in Erfurter Werk steigern
Der Kondomhersteller Condomi will in seinem Werk in Erfurt die Produktion steigern. Wie das Kölner Unternehmen mitteilte, soll die Jahresproduktion von 220 Millionen Kondomen auf 720 Millionen Stück erhöht werden. Statt der derzeit 150 Mitarbeiter in Erfurt solle dort ab kommendem Jahr 200 beschäftigt werden, erklärte Pressesprecher Laufenberg. Condomi schrieb im abgelaufenen Geschäftsjahr schwarze Zahlen und erwirtschaftete nach eigenen Angaben 1,1 Mio. Mark Überschuss. Im Vorjahr stand das Unternehmen wegen der Kosten für den Börsengang noch im Minus.