Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 10. Oktober 2001
Kein Herbstaufschwung auf Arbeitsmarkt in Sicht
Die Situation auf dem Arbeitsmarkt im Freistaat hat sich September leicht entspannt. Das teilte das Landesarbeitsamt in Halle mit. Demzufolge waren 185.300 Männer und Frauen am Monatsende ohne Arbeit und damit 3400 weniger als im August. Die Arbeitslosenquote betrug im September dieses Jahres 14,7 Prozent. Im Kyffhäuserkreis war die Quote mit 21,4 Prozent am höchsten. Dennoch ist Arbeitsamtspräsident Heß zufolge kein Herbstaufschwung in Sicht. Allerdings sind im Vergleich mit dem September vergangenen Jahres 1800 Menschen mehr ohne Job. Im Bereich des Weimarer Arbeitsamtes waren im September 2001 mehr als 8200 Menschen ohne Job. Das sind über 600 mehr als im September 2000, wie aus dem Arbeitsamt gemeldet wurde. Das entspricht einer Arbeitslosenquote von 14,4 Prozent. Im Vergleich zum August 2001 ging die Quote allerdings leicht zurück. Sie lag damals bei 14,6 Prozent.
Grüner Markt nicht gefährdet
Der grüne Markt soll trotz des Erweiterungsbaus der Anna-Amalia-Bibliothek auch weiterhin auf dem Weimarer Marktplatz abgehalten werden. Das teilte die Stadtverwaltung mit. Zwei Drittel der Markthändler lehnten einen Umzug auf den Goetheplatz ab. Das hätte eine Umfrage ergeben, hieß es in der Begründung. Das Markttreiben belebe die Innenstadt während der Bauzeit und bringe durch die Standgebühren Geld in die Stadtkasse. Die Bauarbeiten an der Bibliothek sollen nach dem Zwiebelmarkt in der kommenden Woche beginnen. Deswegen muss der Platz der Demokratie voll für den Straßenverkehr gesperrt werden.
Keine Notfallreserven im Freistaat
Der Freistaat verfügt über keinerlei öffentliche Zivilschutzbunker für Katastrophen oder den Verteidigungsfall. Das schreibt die "Thüringer Allgemeine"in ihrer Dienstagsausgabe. Demnach gebe es auch weder ausreichende Medikamenten-Notfallreserven oder Schutzmasken für die Bevölkerung. Ehemalige Stasibunker sind veraltet, privatisiert oder gehören der Bundesvermögensverwaltung. Die Bundesregierung unter Ex-Kanzler Kohl hatte 1997 den Bundesverband für Selbstschutz aufgelöst und einen Teil seiner Aufgaben Ländern und Kommunen übertragen.
Gespräche über eine Kooperation im Weimarer Stadtrat
Der Weimarer Stadtrat muss sich heute Abend mit der Zukunft von Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen bei den freien Trägern der Jugendhilfe befassen. Die Fraktion der PDS hat eine entsprechende Anfrage eingereicht. Weitere Themen sind unter anderem die künftige Finanzierung des Weimarer Kunstfestes und der Stiftung Weimarer Klassik. CDU und SPD haben Anfang der Woche ihre Gespräche über eine Kooperation im Weimarer Stadtrat fortgesetzt. Wie aus SPD-Kreisen verlautete, gibt es noch unterschiedliche Ansichten zum Ausgleich des Millionendefizits im Haushaltsplan für 2002. Beraten wurde auch die Geschäftsordnung für die geplante Zusammenarbeit. Danach können sich beide Fraktionen auch bei anderen Stadtratsparteien um Stimmen bemühen, wenn sich die Kooperationspartner in Sachfragen nicht einigen sollten. Für das Deutsche Nationaltheater streben die Weimarer Sozialdemokraten eine sogenannte Kulturraumlösung an, wie sie schon in Sachsen praktiziert wird. Danach müsste zum Beispiel der Kreis Weimarer Land das Theater mitfinanzieren, weil es auch den Menschen im Landkreis zugute käme.
Schulanfänger in Thüringen sollen unbelasteter lernen
Die Schulanfänger in Thüringen sollen unbelasteter lernen. Nach dem Willen von Kultusminister Krapp können Kinder künftig je nach Begabung die ersten zwei Schuljahre in ein, zwei oder drei Jahren absolvieren. Ein Gesetzentwurf sehe auch mehr Flexibilität an den Regelschulen vor, wo für Schüler mit Lernproblemen in den Klassenstufen sieben und acht so genannte Praxisklassen eingeführt werden könnten. Durch ein freiwilliges zehntes Schuljahr will Krapp zudem die Ausbildungsfähigkeit von Hauptschulabsolventen verbessern. Eltern könnten künftig eine Lehranstalt in einem fremden Schulbezirk wählen, wenn dort ein besonderes pädagogisches Angebot gemacht werde. Auch wenn eine Schule mit Bus, Bahn oder Auto leichter zu erreichen sei oder wenn besondere soziale Umstände vorlägen, spiele der Schulbezirk keine verpflichtende Rolle mehr. Die Gesetzesnovelle kann nach den Worten von Krapp zu Beginn des kommenden Jahres in den Landtag eingebracht werden.
98 Prozent der Bewerber haben in diesem Jahr ein Ausbildungsplatz
Rund 98 Prozent der Lehrstellenbewerber in Thüringen haben in diesem Jahr ein Ausbildungsplatz bekommen. Von 35.500 Bewerbern gingen nur 750 leer aus und damit 270 weniger als vor einem Jahr. Das teilte der Präsident des Landesarbeitsamtes Sachsen-Anhalt-Thüringen, Heß, zum Abschluss des Berufsberatungsjahres mit. Seinen Angaben zufolge konnte der Rückgang an Lehrstellen um 1100 auf 22.100 im Vergleich zum Vorjahr durch schulische und berufsvorbereitende Angebote sowie Stellen in den alten Ländern aufgefangen werden.
Motive für die Weihnachtskarten der Stadtverwaltung stehen fest
Die Motive für die Weihnachtskarten der Stadtverwaltung stehen fest. Sie stammen von den Schülerinnen und Schüler des Hoffmann-von-Fallersleben-Gymnasiums. Sie haben Bilder gemalt, von denen das Schönste auf die diesjährigen Weihnachtskarten der Stadtverwaltung gedruckt wird. Die Preisverleihung findet am 23. Oktober im Hoffmann-von-Fallersleben-Gymnasium statt. Oberbürgermeister Germer, der auch Mitglied der Jury ist, wird jeweils drei Preise in den verschiedenen Klassenstufen verleihen.
Verbund der Theater von Eisenach, Rudolstadt und Saalfeld ist gescheitert
Der vom Kunstministerium angestrebte Verbund der Theater von Eisenach, Rudolstadt und Saalfeld ist gescheitert. Das teilte das Ministerium nach einem Gespräch mit dem Aufsichtsrat Landestheater GmbH mit. Langfristig wolle sie ein volles Angebot mit Schauspiel, Musiktheater, Ballett und Konzert an den drei Spielorten anbieten. Der Aufsichtsrat halte an der jetzigen Trägerstruktur fest. Auch in Nordhausen und Sondershausen wollen die Träger das komplette Drei-Sparten-Programm erhalten.
Weimarer Friedenskreis will gegen Luftangriffe demonstrieren
Der Weimarer Friedenskreis will heute abend gegen die Luftangriffe der USA und Großbritanniens auf Afghanistan demonstrieren. Das gaben die Organisatoren heute bekannt. Unter der Losung "Gewalt verhindert Frieden"soll für eine friedliche Konfliktlösung demonstriert werden.
"Erdgaspokal"geht in die 5. Runde
Der "Erdgaspokal"geht in die 5. Runde. An dieser Kocholympiade beteiligt sich erstmals auch eine Weimarer Schule. Heute zaubern die 13 bis 17jährigen in der Herderschule ein 3-Gänge-Menü. Die Kochzeit beträgt maximal 120 Minuten. Die punktbesten drei Mannschaften aller Schulen einer Region qualifizieren sich für das jeweilige Regionalfinale. Beim Erdgaspokal wetteifern junge Meisterköche der Klassen 7 bis 10 jährlich um den begehrten Wanderpokal. Teilnahmeberechtigt sind alle Schulen mit hauswirtschaftlichem Unterricht bzw. Arbeitsgemeinschaft Kochen. Im fünften Wettbewerbsjahr sind Schüler aus Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern mit dabei.
Restauriertes Grabmal wieder auf dem Jakobskirchhof aufgestellt
Das restaurierte Grabmal der Katharina Konauw wird heute wieder auf dem Jakobskirchhof aufgestellt. Das Sandstein-Monument war stark verwittert und einsturzgefährdet. Es wurde deshalb im August zur Restaurierung abgebaut. Es erinnert an eine Wohltäterin der Stadt, Catharina Konauw aus Amsterdam stiftete dem Weimarer Waisenhaus im 18. Jahrhundert 1000 holländische Gulden.