Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 08. November 2001
Stadtrat-Sitzung aufgelöst
Die Sitzung des Weimarer Stadtrates endete gestern Abend mit einem Eklat. Eigentlich sollte der schon mehrfach verschobene Nachtragshaushalt für 2001 beschlossen werden. Im Bereich des betreuten Wohnens für Jugendliche präsentierte Sozialdezernent Norbert Michalik den Stadträten ein Defizit von etwa 1,3 Millionen Mark. Daraufhin beantragte SPD-Fraktionschef Frank Ziegler, die Sitzung zu unterbrechen und in der kommenden Woche fortzusetzen. Die Stadträte waren bei dem Posten von einem Überschuß ausgegangen, den sie anderweitig verwenden wollten. Sitzungsleiter Bernd Nowak von der SPD rügte die mangelhafte Arbeit der Verwaltung. Zuvor war bereits ein Defizit von einer halben Million Mark beim Tourismus-Betrieb festgestellt worden. Das führte Wirtschaftsdezernent Stefan Wolff darauf zurück, dass das städtische Call-Center nicht die geplanten Einnahmen erwirtschaftet habe. Die ursprünglich festgesetzten Gebühren seien unrealistisch gewesen und hätten deshalb reduziert werden müssen.
Stadtrat streicht jedoch mehrere von der Verwaltung geforderte neue Stellen
Bis zum Abbruch der Sitzung hatte der Stadtrat mit den Stimmen von CDU und SPD mehrere von der Verwaltung geforderte neue Stellen gestrichen. Darunter fiel auch die eines Internet-Fachmannes im Presseamt. Der sollte eigentlich ein modernes Intra-Net aufbauen und die Verwaltung bürgerfreundlicher gestalten. Dazu hätte auch das Downloaden von Antagsformularen per Internet gehört. Ein weiteres Opfer des Rotstiftes wurde unter anderem die ambulante Betreuung Alkoholabhängiger. Dagegen werden die beiden Sozialfahnder jetzt fest angestellt. Sie sollen der Stadt Geld einbringen, in dem sie den Missbrauch von Sozialhilfe aufdecken. Eine von drei geforderten neuen Stellen wird auch der Stadt-Bibliothek zugewiesen. Dafür hatten auch einige SPD-Abgeordnete gestimmt. WfU und CDU waren dagegen.
Stadtkulturdirektion wird Kulturamt
Aus der Weimarer Stadtkulturdirektion wird nun ein Kulturamt. Dessen Chef darf sich aber weiter Direktor nennen. Sein Gehalt wird aber niedriger sein, als das des ehemaligen Stadtkulturdirektors Lutz Vogel, der jetzt Dresdner Kulturdezernent ist. Damit setzten sich CDU und SPD gegen den Widerstand des Oberbürgermeisters sowie von Grünen und PDS durch. Auf die Umwandlung der Stadtkulturdirektion in ein Amt hatten sich CDU und SPD in ihrer Vereinbarung zur Zusammenarbeit im Stadtrat geeinigt, die gestern am Rande der Sitzung unterzeichnet wurde.
Kunstfest-Kartenvorverkauf kann starten
Die wesentlichsten Punkte des Kunstfestprogramms für 2002 stehen fest. In zwei bis drei Wochen könne mit dem Verkauf von Eintrittskarten begonnen werden, sagte Pressemeldungen zufolge Kunstfest-GmbH-Chef Ralf Schlüter. Schlüter verfügt zur Zeit über einen Etat von 1,3 Millionen Mark vom Land und eine halbe Million vom Land. Unsicher ist noch, ob die Viehauktionshalle in Weimar-Nord als Spielstätte genutzt werden kann. Der Konsum als Eigentümer hofft darauf, dass die Stadt die Halle für sieben Millionen Mark umbaut und renoviert. Dann könnte der Konsum mit vier Millionen Mark Fördergeld rechnen, sagte Geschäftsführerin Sigrid Hebestreit. In der Viehauktionshalle sollen drei internationale Tanzcompagnien auftreten.
WfU-Fraktion will morgen beim Chef des Landesverwaltungsamtes vorsprechen
Am Rande der gestrigen Stadtratssitzung wurde bekannt, daß die WfU-Fraktion morgen beim Chef des Landesverwaltungsamtes vorsprechen will. Thema der Unterredung dürfte der von der seit längerem geforderte Staatskommissar sein, der die Weimarer Finanzen in Ordnung bringen soll.
Betten in Weimars Hotels und Pensionen zu 35,4 Prozent ausgelastet
Die Betten in Weimars Hotels und Pensionen waren im ersten Halbjahr zu 35,4 Prozent ausgelastet. Das waren 0,6 Prozent weniger als im zweiten Halbjahr 2000. Das geht aus dem jetzt veröffentlichten IHK-Wirtschaftstelegramm hervor. Dagegen stieg die Bettenauslastung im Kyffhäuserkreis stark an und erreichte fast das Weimarer Niveau. Im Weimarer Baugewerbe haben dem Wirtschaftstelegramm zufolge im ersten Halbjahr 2001 acht Bauunternehmen dicht gemacht. In den jetzt noch 23 Firmen arbeiten noch 830 Bauarbeiter. Das sind über 200 weniger als vorher. Allerdings stieg dem Wirtschaftstelegramm zufolge der Umsatz pro Beschäftigten um etwa 10-tausend Mark auf rund 51-tausend Mark im Monat.
Bauhaus-Museum bleibt bis Freitag geschlossen
Das Bauhaus-Museum bleibt vom Dienstag bis einschließlich Freitag wegen Vorbereitungen für die Ausstellung "Johannes Driesch. Vom Bauhaus nach Arkadien"geschlossen. Am Samstag findet die Eröffnung zu der genannten Ausstellung statt. Sie ist eine Gemeinschaftsproduktion mit dem Angermuseum in Erfurt.