Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 26. November 2001
Aktionsprogramm "Berufliche Integration Schwerbehinderter"
Vor einem Jahr wurde das Aktionsprogramm "Berufliche Integration Schwerbehinderter"von der Bundesanstalt für Arbeit gestartet. Das Ziel ist, die Arbeitslosigkeit dieser Personengruppe bis Oktober 2002 um ein Viertel zu vermindern. Zur Zeit sind in Thüringen 5.900 schwerbehinderte Menschen arbeitslos und somit sechs Prozent mehr als im Vorjahr. "Damit sei der Freistaat noch ein ganzes Stück vom angestrebten Ziel entfernt. Alle Partner am Arbeitsmarkt müssten sich erheblich anstrengen, um dieses ehrgeizige Vorhaben im nächsten Jahr erfolgreich abschließen zu können", so der Präsident des Landesarbeitsamtes Thüringen, Dr. Martin Heß. Die Integration schwerbehinderter Frauen und Männer in den Arbeitsmarkt werde zusätzlich durch eine ungünstige Altersstruktur und einen hohen Anteil von Langzeitarbeitslosen erschwert.
Bündnis-Grüne pro C-Keller
Bündnis 90/Die Grünen haben kein Verständnis dafür, dass das Weimarer Ordnungsamt die Öffnungszeiten des C-Kellers beschneidet. Der C-Keller sei ein klares Eigengewächs Weimars. Ihn durch die Einschränkung der Schankgenehmigung wirtschaftlich zugrunde zu richten, sei eine perfide Taktik, mit der die Wunschvorstellungen einer besenreinen Stadt durchgesetzt werden sollen, erklärte Till Hafner, der Fraktionsvorsitzende des Bündnis 90/Die Grünen gegenüber Radio Lotte. Die Bündnis-Grünen streiten dafür, dass die Weimarer Verwaltung keinen Abbau lokaler kultureller Eigengewächse betreibt. Der C-Keller sei ein Bürgersteig kulturinteressierter Jugendlicher und junger Erwachsener in Weimar, der nicht nach oben geklappt werden dürfe.
Ringvorlesung zu Wertegemeinschaft Europa
Der Thüringer Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Jürgen Gnauck, wird morgen im Rahmen der Ringvorlesung der Universität Erfurt sprechen. Das Thema seines Vortrages lautet: "Wertegemeinschaft Europa- Die EU-Grundrechtcharta und die europäische Verfassungsdiskussion". Gnauck war als Vertreter der deutschen Länder Mitglied des Konvents, der im Jahr 2000 die Charta der Grundrechte der Europäischen Union erarbeitete. Er betonte, dass es nun um deren Rechtsverbindlichkeit gehe, um eine klare Zuständigkeits- und Aufgabenteilung zwischen der Europäischen Union und ihren Mitgliedsstaaten. Im übrigen spräche vieles dafür, dass die Charta in nicht allzu ferner Zukunft der Kern eines europäischen Verfassungsvertrags werde.
Neuer Landeshochschulplan wird vorgestellt
Der neue Landeshochschulplan wird am 28. November im Thüringer Landtag durch Dagmar Schipanski, Thüringens Ministerin für Wissenschaft und Forschung vorgestellt. Darin werden die Leitlinien für die Hochschul- und Wissenschaftsentwicklung in Thüringen bis zum Jahr 2008 aufgezeigt. Einerseits zieht der Landeshochschulplan Bilanz über den bisherigen Aus- und Umbau der Thüringer Hochschullandschaft, andererseits werden darin die Ziele für die Entwicklung und Ausbauplanung für die kommenden sieben Jahre verdeutlicht.
Neuer Chef der Staatskapelle unterzeichnet Vertrag
Der zukünftige Chef der Weimarer Staatskapelle, Jac van Steen, tritt erklärtermaßen für den vollständigen Erhalt des Deutschen Nationaltheaters an. Dies betonte der Dirigent heute Vormittag bei der feierlichen Vertragsunterzeichnung. Demnach steht van Steen nur für ein Weimarer Drei-Sparten-Ensemble zur Verfügung. Van Stehen und DNT-Intendant Stephan Märki setzten im Beisein von Oberbürgermeister Germer ihre Unterschriften unter den Dreijahresvertrag. Märki sagte, damit besiegele man eine intensive und gewissenhafte Suche nach einem Nachfolger für Generalmusikdirektor George Alexander Albrecht. Noch heute morgen waren Details des Vertrages verhandelt worden. Nicht endgültig geklärt aber ist weiterhin das Vorgehen im Falle einer Theatergemeinschaft mit Erfurt. Nach Auffassung von Märki wäre der Vertrag dann aber auf jeden hinfällig. Jac van Stehen stellte sich mit dem Verdi-Requiem bereits gestern abend dem Weimarer Publikum vor. Eine zweite Aufführung ist heute ab 19 Uhr 30 in der Weimarhalle zu erleben.