Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 09. November 2001
DGB will Gedenkstätte auf dem Gelände von Topff und Söhne
Auf dem Gelände der ehemaligen Ofenbaufirma "Topff und Söhne"soll ein Zentrum der Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus eingerichtet werden. Das fordert der Deutsche Gewerkschaftsbund Thüringen. Bund, Land und Stadt müssten das Geld dafür geben. Die Firma "Topff und Söhne"hat in der Zeit des Faschismus unter anderem die Krematoriumssöfen für die Konzentrationslager in Buchenwald und Auschwitz hergestellt. Anlaß für die Initiative des DGB ist die sogenannte Reichskristallnacht, in der ein von den Faschisten aufgehetzter Mob Synagogen anzündete und jüdische Geschäfte zerstörte und plünderte.
Weimar ist zweitfahrradfreundichste Kommune Thüringens
Die Stadt Weimar erhält heute den zweiten Preis im Wettbewerb um die "Fahrradfreundlichste Kommune"Thüringens. Der Preis wird in der Stadthalle des Wettbewerbssiegers Arnstadt durch Sozialminister Frank Michael Pietzsch überreicht. Weimar muß sich den zweiten Olatz allerdings mit Altenburg und Bad Sulza teilen. An dem Wettbewerb haben sich fast 280 Thüringer Gemeinden beteiligt. Das Sozialministerium fördere das Radfahren, weil so Kreislauferkrankungen und Übergewicht zurückgedrängt werden könnten, hieß es in einer Mitteilung.
Verein Gerber eins kaufte sein Haus
Das Haus Gerberstraße eins ist gestern vom gleichnamigen Verein gekauft worden. Damit endet eine über zehn Jahre dauernde Hausbesetzung. Der Verein erklärte, in der nächsten Zeit das Obergeschoß aus- und umbauen zu wollen. Die öffentliche Nutzung des Hauses sei nun endgültig gesichert.
Bürgervorschläge für Platzumgestaltung erwünscht
Das Gelände zwischen Leonhard-Frank- und Abraham-Lincoln-Straße sowie der Buswendeschleife soll umgestaltet werden. Der Platzes sei baulich in einem schlechten Zustand und nicht mehr verkehrssicher, hieß es aus der Stadtverwaltung. Die Bürger wurden aufgerufen, ihre Vorschläge und Hinweise zur Umgestaltung des Platzes einzubringen. Zu diesem Zweck findet am Montag abend ein Bürgergespräch im Stadtteilhaus in der Abraham-Lincoln-Straße statt.
Rechtsextremistische CD's und Videos unter Ladentisch verkauft
Wegen Handels mit rechtsextremistischen Musik-CD's und Videos ist gestern vor dem Schöffengericht ein Verfahren gegen einen 32-jähriger Weimarer eröffnet worden. Der Angeklagte hatte Pressemeldungen zufolge bis 1999 Textilgeschäfte in Weimar und Erfurt betrieben, in denen besonders von Rechtsextremisten geschätzte Markenkleidung verkauft wurde. Die CD's und Videos verkaufte er unter dem Ladentisch. Er habe damit Geschäfte machen wollen und sich nach dem Markt gerichtet, gab der Angeklagte an. Sich selbst bezeichnete er als unpolitisch. Das Verfahren wird in der nächsten Woche fortgesetzt.