Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 04. März 2003
Stadt und Land Weimar bleiben vorerst im Verband des Lebenshilfe-Werkes
Der Kreis Weimarer Land und die Stadt Weimar wollen vorerst weiterhin dem Lebenshilfe-Werk Weimar/Apolda angehören. Beide zuständige Dezernenten wollen jedoch Details über den Jahresabschluss 2000 erläutert bekommen. Unstimmigkeiten in der Bewertung der Wirtschaftsprüfung hatten vor kurzem die Stadt Apolda veranlasst, den Verband zu verlassen. Die Stadt Weimar wird gemeinsam mit dem Landkreis und der Stadt Apolda einen Prüfkatalog erarbeiten, der die strittigen Fragen klären soll. Das Lebenshilfewerk Weimar/Apolda betreibt u.a. die Behindertenwerkstatt in Kromsdorf, Wohnheime und andere soziale Einrichtungen in der Region. (kat)
Schiller-Gymnasium vereinbart Partnerschaft mit ungarischer Schule
Das Friedrich-Schiller-Gymnasium hat am Sonntag eine Partnerschaft mit der Deutschen Schule in Budapest vereinbart. Eine Delegation aus Weimar pflanzte am Wochenende in der ungarischen Hauptstadt zwei Bäume. Ein Gingko-Baum und ein sogenannter Blaublütenbaum erinnern seit dem Wochenende in Budapest an den Beginn der Schulpartnerschaft. Zur Unterzeichnung des Vertrages waren sechs Schüler des Schillergymnasiums, Schulleiter Helmut Wundtke und Projektleiterin Monika Becker nach Ungarn gefahren. An der Feier nahmen auch Vertreter der Thüringer Landespolitik, der Deutschen Botschaft und des Goethe-Institutes teil. Der Weg der beiden Schulen wird nun in einer Medienpräsentation dokumentiert. Das Projekt wird im Rahmen eines Unesco-Programms durchgeführt. (kat)
PDS kritisiert Personalabbau im Weimarer Kulturbereich
Die PDS hat vor "einschneidenden Folgen"der Entscheidung des Weimarer Stadtrats zum Personalabbau im Kulturbereich gewarnt. Landtagsabgeordnete Isolde Stangner und der PDS-Fraktionsvorsitzende im Weimarer Stadtrat, Dirk Möller, kritisieren in einer gemeinsamen Stellungnahme vor allem die Haltung des Landesverwaltungsamts zu dem Stadtratsbeschluss. Es kalkuliere - Zitat - "offenkundig nur die Kosten und nicht die Folgen dieser Entscheidung für Weimar und das Land Thüringen". Beide Politiker bemängeln, es fehle an einem Konzept zu Erhalt und Weiterentwicklung der Weimarer Kulturlandschaft. Sie forderten, Alternativen kurzfristig zu beraten und eine für Weimar und Thüringen akzeptable Lösung zu finden. (kat)
Der Weimarer Theaterplatz wird noch nicht mit Hilfe von Videokameras überwacht. Wie aus Thüringer Innenministerium und Polizeidirektion Jena übereinstimmend mitgeteilt wurde, ist nun frühestens im Mai mit der Installation von Videoüberwachungssystemen zu rechnen. Die Polizeidirektion Jena prüfe noch rechtliche und Datenschutzaspekte der geplanten Überwachungsmaßname, hieß es weiter. Ursprünglich sollte der Theaterplatz schon seit Mitte Februar durch Videokameras überwacht werden. (jm)
Am 12. März entscheidet der Stadtrat in einer Sondersitzung über die Fusion der Weimarer Sparkasse mit den Sparkassen Sömmerda und Erfurt. Im Vorfeld dazu werden den Stadträten morgen abend in einer Informationsveranstaltung Hintergründe und finanzielle Fakten zur geplanten Fusion erläutert. Mit der Fusion soll die größte Sparkasse Mittelthüringens entstehen. Am Sonnabend hat bereits der Kreistag des Weimarer Landes seine Zustimmung dazu gegeben. Damit hat nach den drei Verwaltungsräten nun auch das erste Kommunalparlament das Vorhaben gebilligt. Der Zusammenschluss der Sparkassen soll ab April umgesetzt werden. Durch die Fusion werden unter anderem Verwaltungskosten gespart. Kritiker fürchten einen Arbeitsplatz-Abbau sowie Einschränkungen im Servicebereich. (kat)
Weimars Kastanien-Bäumen werden auch in diesem Jahr wieder von den Miniermotten bedroht. Der Winter in Deutschland habe den Schädlingen nicht geschadet, sagte Horst Bathon von der Biologischen Bundesanstalt in Darmstadt der Deutschen Presseagentur. Die Larven der Miniermotte fressen die Kastanien-Blätter von innen auf und haben sich inzwischen im ganzen Bundesgebiet verbreitet. Man müsse in Zukunft damit leben, dass Rosskastanien im August die Blätter verlieren, sagte der Biologe weiter. Die Bäume sterben aber nach seinen Erkenntnissen nicht ab. Ein Mittel gegen die Schädlinge sei nicht in Sicht. Auch natürliche Gegner des eingewanderten Insekts fehlen in Mitteleuropa. Nur schlechtes Wetter zum Zeitpunkt des Schlüpfens könne den Befall verringern. Das betreffe aber nur wenige Tage im Mai, wenn die erste Falter-Generation aus ihren Kokons schlüpft. Die wenige Millimeter großen Schmetterlinge befallen fast ausschließlich die weiß blühende Gemeine Rosskastanie, von der es auch in Weimarer Parks und auf dem Historischen Friedhof viele Exemplare gibt. (dpa/kat)
Das Darmstädter Pharma-Unternehmen Merck plant in Jena eine Fabrik zur Herstellung therapeutischer Proteine. Das Projekt ist nach Aussagen der Geschäftsleitung die größte Einzelinvestition in der 335jährigen Geschichte des Unternehmens. In der geplanten Anlage soll die neueste Generation biologischer Wirkstoffe zur Krebsbehandlung hergestellt werden. Die rund 300 Millionen Euro teure Investition soll insgesamt 260 neue Arbeitsplätze und 20 Ausbildungsplätze schaffen. Zehn Prozent der Investitionssumme sollen laut Aussage des Ministerpräsidenten Bernhard Vogel mit Fördermitteln für die neuen Länder gedeckt werden. Die endgültige Entscheidung zum Bau der Anlage steht allerdings noch aus. Um die Ansiedlung hatten sich unter anderem auch Taiwan, Spanien, die USA und die Schweiz beworben. (kat / shg)
Nach dem Thüringer Futtermittelskandal bahnt sich ein neuer Fall für den Verbraucherschutz an. Gestern informierte das Sozialministerium in Erfurt darüber, dass bei einem niederländischen Produzenten am Wochenende der Verdacht auf Geflügelpest besteht. In den betroffenen Betrieben verendeten innerhalb kurzer Zeit 80 Prozent der Tiere. In ganz Holland dürfen Geflügel, Bruteier, Einstreu und Geflügeldung nicht mehr transportiert werden. Ein Exportverbot für lebendes Geflügel und Bruteier wurde erlassen. Mittlerweile steht fest, dass von dem fraglichen Hersteller in der letzten Zeit weder lebendes Geflügel noch Bruteier direkt nach Thüringen geliefert worden sind. Indirekte Kontakte seien aber nicht auszuschließen. Das Thüringer Sozialministerium hat die zuständigen Behörden informiert und genaue Kontrollen angewiesen. Eine akute Gefahr für Menschen oder Tiere bestehe in Thüringen derzeit nicht, hieß es in der Pressemitteilung. (kat)