Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 19. März 2003
Proteste gegen Entlassung eines Kromsdorfer Filmpädagogen
Die Streichung der Stelle des filmpädagogischen Mitarbeiters Frank Müller beim Thüringer Filmbüro in Kromsdorf stößt bundesweit auf Kritik. Zahlreiche Filmschaffende haben bereits in Offenen Briefen gegen die Entlassung Müllers protestiert. Das Kuratoriumsmitglied der Maria-Pawlowna-Gesellschaft, Professor Eberhard Görner, erklärte, Müller sei als eine Grundmauer einzustufen, auf die man jederzeit hätte bauen können. "Wie ein Virus fressen sich die Entscheidungen der Politik ohne Sinn und Verstand durch die Initiativen, die Bürger mühsam in den letzten 12 Jahren aufgebaut haben", erklärte Görner weiter. Der kurzsichtigen Sparpflicht müsse sich eine weitsichtige Kulturpflicht in den Weg stellen. Bereits zum Anfang des Jahres war durch Beschluss des Kreises Weimarer Land die Stelle Müllers gestrichen worden. Müller war unter anderem verantwortlich für das Begleitprogramm des Filmbüros zum Festival "Goldener Spatz". (shg)
Hasenbeck soll CDU-Oberbürgermeisterkandidat werden
Der parteilose Stadtrat Michael Hasenbeck soll als Oberbürgermeisterkandidat der CDU aufgebaut werden. Das meldete heute die TLZ. Das Blatt beruft sich dabei auf den CDU-Kreisvorsitzenden Frank Michael Pietzsch. Allerdings müsse Pietzsch noch Teile seines Kreisvorstandes von Hasenbeck überzeugen, die auf einen neuen Kandidaten von außerhalb setzen, hieß es weiter. Auch der Staatsekretär im Finanzministerium, Stefan Illert soll sich gegen Hasenbeck ausgesprochen haben. Eine Entscheidung soll bis Ende März fallen. Hasenbeck selbst hatte gestern den Vorsitz im Finanzausschuß niedergelegt. Zu den Meldungen über seine Oberbürgemeister-Kandidatur wollte er sich nicht äußern. Er dementierte sie aber auch nicht. (jm)
Grüne Liga e.V. protestiert gegen Wegfall der Mittel in der Umweltbildung
Die Grüne Liga Weimar spricht sich gegen eine Streichung der städtischen Zuschüsse für Umweltvereine aus. Nachdem die Mittel bereits seit 1999 auf rund 7500 Euro eingefroren waren, können die Weimarer Umweltvereine keine Streichungen mehr hinnehmen. Dies erklärte der Vorstand der Grünen Liga, Andreas Leps. Eine Herabsenkung der Zuschüsse auf Nullniveau würde bedeuten, dass Gebühren für Umweltbildungsangebote angehoben werden müssten. Damit würden viele von ihnen, besonders für Kinder und Jugendliche, unattraktiv werden, befürchtet Leps. Auch einzelne Angebote aus dem so genannten Umweltbildungskatalog der Grünen Liga werden nicht mehr stattfinden können. Schmerzlich seien die Streichungen besonders auf Grund des damit zu befürchtenden Wegfalls von Dritt- und Eigenmitteln. Dadurch würden die Vereine praktisch ins Abseits gestellt. Bislang waren mit verhältnismäßig wenig Mitteln große Effekte erzielt worden. (shg)
Ministerpräsident Bernhard Vogel will von Oberbürgermeister Volkhardt Germer wissen, wie der die Stadtfinanzen retten will. Das meldete heute die TA. Germer habe dem Ministerpräsidenten das jüngste Konsolidierungskonzept mit zusätzlichen Erläuterungen übersand. Für den kommenden Montag ist ein erneutes Treffen der Stadtspitze mit dem Präsidenten des Landesverwaltungsamtes Peter Stephan und Finanzstaatsekretär Stefan Illert geplant. (jm)
Die Grünen und die Parteilosen haben in der Presse das Haushaltskonsolidierungskonzept des Oberbürgermeisters kritisiert. Die Grünen sprachen von einer nicht nachvollziehbaren Systematik. Minieinsparungen wie der Wegfall des Umweltpreises stünden neben Millionenvorschlägen. Außerdem sei nicht erkennbar, ob die Miete für die geplante Dreifelder-Halle eingerechnet seien. Die Parteilosen stellten gar eine "Bündelung von Inkompetenz"fest. Darüber hinaus sei die Stadtspitze überfordert, ihre Mitarbeiter in schwierigen Zeiten zu führen. Aus der WFU verlautete, dass sich die Stadtspitze bei den geplanten Einnahmen in die eigene Tasche lügen würde. (jm)
Weimars Oberbürgermeister Volkhardt Germer hat das Scheitern des NPD-Verbots bedauert. Er hoffe jedoch, dass weiter versucht werde, die rechtsextremistische Partei doch noch zu verbieten. Germer verlangte außerdem, dass Städte wie Weimar in Zukunft vor rechtsextremistischen Aufmärschen geschützt werden. Das gebiete die Nähe der Stadt zum ehemaligen faschistischen Konzentrationslager Buchenwald. Er forderte die Politik auf, entsprechende gesetzliche Grundlagen zu schaffen. Im Zusammenhang mit den für Ostern angekündigten rechten Aufmärschen versicherte Germer, Weimar werde auch weiter seine bunte Vielfalt zeigen. (jm)
Ihren Antrag Weimar Stadt des Friedens will die PDS-Fraktion heute erneut in den Stadtrat einbringen. Darin wird der Oberbürgermeister aufgefordert, sich beim Bundeskanzler für eine friedliche Lösung des Irak-Konfliktes zu verwenden. Außerdem soll verboten werden, dass zum Beispiel Kriegsschiffe den Namen Weimars tragen dürfen. Weiter soll jegliches miltärische Zeremoniell auch bei Staatsbesuchen in der Stadt verboten werden. Darüber hinaus soll die Stadt einen internationalen Friedenspreis ausloben. (jm)
Der kurz vor Weihnachten in der Nähe des Hauptbahnhofs aufgefundene tote Knabe ist heute früh in aller Stille beigesetzt worden. Er fand seine letzte Ruhe in der Grabstätte für Totgeborene auf dem Hauptfriedhof in Weimar. Noch immer ist unklar, unter welchen Umständen das Kind ums Leben kam. Die Weimarer Kriminalpolizei will den Fall jedoch noch nicht zu den Akten legen und ermittelt weiter. (jm)
Beim gestrigen Finale des Thüringer Erdgaspokals ging das Team der Weimarer Herderschule als Sieger hervor. Der Erdgaspokal ist der Preis eines kulinarischen Wettbewerbes für Schüler und Schülerinnen, der von verschiedenen ostdeutschen Energieunternehmen gestiftet wurde. Die Sieger wurden mit dem Pokal, mit Sachpreisen und einer Spende für den Kochunterricht an ihrer Schule ausgezeichnet. Nachdem das Team der Herderschule bereits zum zweiten Mal im Landesfinale stand, dürfen die Jugendlichen nun auch am so genannten Großen Finale in Erfurt teilnehmen. Dort werden sie im Mai gegen die Landesmeister der vier weiteren östlichen Bundesländer antreten. (shg)
Der Thüringencup der Mountainbiker in Tiefurt ist abgesagt worden. Das gab Organisationschef Jens Nitschke heute in der Presse bekannt. Ursprünglich sollte das Mountainbike-Rennen am 30. März stattfinden. Aber der Zustand der Rennstrecke lasse einen Wettkampf nicht zu. Wegen der Arbeiten an der Tiefurter Kläranlage seien Betonplatten entfernt worden. Die Mountain-Biker würden nun an dieser Stelle im losen Erdreich versinken, so Nitschke. Außerdem seien schwere Stürze zu befürchten. Nitschke kritisierte das Grünflächen- und Umweltamt, mit dem es keine richtigen Absprachen gegeben habe. Der Tiefurter Mountain- Bike- Kurs kann auch in den nächsten beiden Jahren nicht für Rennen genutzt werden. Deshalb befürchten die Organisatoren, dass der traditionsreiche Wettbewerb in Zukunft gar nicht mehr ausgetragen werden kann. (jm)