Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 17. März 2003
Stadtverwaltung bereitet neues Konsolidierungskonzept vor
Der Weimarer Stadtverwaltung fehlen zehneinhalb Millionen Euro, um den Stadthaushalt für das laufende Jahr decken zu können. Das geht aus den Eckwerten zur Haushaltsplanung 2003 hervor, die ab morgen im Finanzausschuss und Stadtrat beraten werden sollen. Um Geld zu sparen, will die Stadt bis 2004 über 100 Stellen streichen. Stadt- und Bienenmuseum müssen wahrscheinlich komplett schließen. Der Zuschuss zum Kunstfest soll reduziert werden und ab 2007 komplett wegfallen. Auch über den Beitrag der Stadt zur Stiftung Weimarer Klassik soll erneut verhandelt werden. Die über zwei Millionen Euro sind ab 2005 nicht mehr eingeplant. Ab dem nächsten Jahr soll auch der Zuschuss zur Schulspeisung entfallen. Die Öffnungszeiten der Stadtbibliothek sollen eingeschränkt werden. Demgegenüber will die Stadt fast 1,4 Millionen Euro mehr pro Jahr einnehmen, indem Grund- und Gewerbesteuer erhöht und eine Übernachtungssteuer eingeführt werden sollen. (jm)
Gedenkstättenchef Knigge will Stadtmuseum erhalten
Gegen die Pläne der Verwaltung, das Stadtmuseum zu schließen, hat Volkhardt Knigge am Wochenende in einem offenen Brief protestiert. In der Thüringer Landeszeitung bezeichnete der Chef der Gedenkstätte Buchenwald den entsprechenden Stadtratsbeschluss als ungeheuerlich. Der Historiker stellte die Frage, wem die eigene Geschichte so wenig wert sei, dass er sie niemandem mehr erzählen wolle. Knigge verlangte, das Museum in seiner Substanz lebensfähig zu erhalten. (jm/shg)
Weimarer erfolgreich bei Jugend musiziert
Thüringen wird knapp hundert junge Musiker zum Bundeswettbewerb "Jugend musiziert"entsenden. Das teilte der Thüringer Landesmusikrat mit. Die Nachwuchsmusiker haben sich am Wochenende in Apolda beim Landeswettbewerb durchgesetzt, zu dem über 200 Teilnehmer angetreten waren. Allein aus Weimar und dem südlichen Landkreis konnten sich fast 40 Kinder für den Bundeswettbewerb "Jugend musiziert"qualifizieren. Der soll Anfang Juni in Weimar, Jena und Erfurt stattfinden. (jm)
Wenige Tage vor der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes zum NPD-Verbotsverfahren hat Thüringens Ministerpräsident Vogel die Notwendigkeit eines Verbots betont. "Wirres Denken kann man nicht durch Verfassungsgerichte verbieten lassen", sagte der Ministerpräsident. Neben einem Verbot müssten viele weitere Schritte getan werden. Das NPD-Verbotsverfahren steht möglicherweise vor dem Aus. Bundesregierung, Bundestag und Bundesrat waren mit ihrem Versuch gescheitert, eine neuerliche Erörterung vor dem Bundesverfassungsgericht durchzusetzen. Es wird befürchtet, dass die Karlsruher Richter am Dienstag wegen des V-Mann-Skandals eine Fortsetzung des Prozesses ablehnen. (shg)
Der Weimarer Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes -DRK- soll seine Rettungsdiensteinsätze mit der AOK falsch abgerechnet haben. Der TLZ zufolge handelt es sich um Differenzen in Höhe von einer halben Million Euro aus den Jahren zwischen 1999 und 2001. Das DRK selbst war vor kurzem noch von einer Differenz von etwas über 23-tausend Euro ausgegangen. Für die Unregelmäßigkeiten soll der inzwischen gekündigte DRK-Manager Ralf Göbel verantwortlich sein. Gegen Göbel ermittelt die Staatsanwaltschaft unter anderem wegen Untreue. Nun hat sie ihre Ermittlungen auch auf Bad Berkas Bürgermeister Klaus Lutterberg ausgeweitet. Lutterberg war zur fraglichen Zeit Vorstandschef des Weimarer DRK-Kreisverbandes. Das Gericht prüft zur Zeit, ob ein Verfahren gegen Lutterberg eröffnet wird. (jm)
Die Schwarzarbeit hat in Thüringen deutlich zugenommen. Im letzten Jahr sind im letzten Jahr fast elftausend Verfahren eingeleitet worden, teilte das Landesarbeitsamt mit. Das sei im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung um rund 20 Prozent. Unter die belangten Verstöße fielen vor allem Fälle von Steuerhinterziehung und Bezahlung unter dem Mindestlohn. Besonders intensive Kontrollen wurden in der Baubranche gemacht. Auffallend viele Verstöße habe es auch im Transport-Gewerbe gegeben. Die Summe der verhängten Geldbußen hat sich drastisch auf 6,2 Millionen Euro erhöht. (shg)
Die Steubenstraße wird heute ab zehn Uhr voll gesperrt. Im Umfeld des Hotels "Alt Weimar"sollen Szenen für einen Spielfilm gedreht werden, hieß es aus der Stadtverwaltung. Dabei handelt es sich um eine französisch- deutsche Koproduktion unter der Regie von Luc Bondy. Zahlreiche Bürger aus Weimar und Umgebung wirken als Komparsen und Statisten mit. Die Steubenstraße soll zunächst bis 11 Uhr 30 gesperrt bleiben. Der Fahrplan der Stadtbusse bleibt unverändert. (jm)
Die Stadtbusse der Linie zwei werden ab heute die Jahnstraße nicht mehr anfahren. Das gaben die Verkehrsbetriebe bekannt. Die Linie zwei verläuft ab jetzt über den Stadtring und die Shakespearestraße. Dorthin wurde auch die Haltestelle von der Jahnstraße verlegt. (jm)
Die Kicker vom SC 03 kamen am Samstag zu Hause gegen die Elf von Jenaer Glas über null zu null nicht hinaus. Die Gäste spielten aus einer dichten Abwehr heraus hart und unbequem. Dagegen konnten sich die Weimarer Stürmer selten durchsetzen. Außerdem verwehrte der Schiedsrichter der Lindenbergelf in der 78. Minute einen klaren Handelfmeter. So blieb es bis zum Ende beim torlosen Remis. Der SC 03 hat jetzt 30 Punkte und steht auf Platz sechs der Tabelle in der Thüringenliga. (jm)