Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 11. März 2003
Stellenabbau in der Stadtverwaltung geht weiter
Der Stellenabbau in der Weimarer Stadtverwaltung geht weiter. Erneut stehen bis zu 50 Stellen zur Disposition und sollen ab dem Jahr 2004 rund drei Millionen Euro im Haushalt einsparen. Folgen des Personalabbaus sind vor allem Leistungsreduzierungen, jedoch keine Schließungen, hieß es gestern am Rande der Sitzung des Kulturausschusses. Zu den verabschiedeten Stellenstreichungen hat eine Sozialauswahl stattgefunden. Ihr Ergebnis liegt jetzt dem Personalrat vor. Der Kulturausschuss beriet auch Alternativen zur Schließung von Stadt- und Bienenmuseum sowie der Kunsthalle. Der überfraktionelle Antrag, den Stadtrat Michael Hasenbeck bereits in der vergangenen Woche bei Radio LOTTE vorgestellt hat, soll auf die Tagesordnung der nächsten Stadtratssitzung kommen. Das Alternativkonzept schlägt den Weiterbetrieb des Stadtmuseums mit der Hälfte der Mitarbeiter und einem Etat von 450.000 Euro vor. Für die Kunsthalle am Goetheplatz wird derzeit die Vermietung an einen Verein vorbereitet, der über Kunstauktionen das Geld für die notwendigen Sanierungsarbeiten aufbringen und die Kunsthalle von der Stadt mieten will. Auch das Bienenmuseum soll in freie Trägerschaft überführt werden. (kat)
Theaterintendant kritisiert DNT-Aufsichtsrat
Für das neue Tarifmodell zur Rettung der Eigenständigkeit des DNT gibt es nach Aussagen von Generalintendant Stephan Märki keine Alternative. Die Forderung des Aufsichtsrates, in den Haustarifverträgen Lösungen für die Zeit nach 2008 vorzulegen, sei nicht zu akzeptieren, erklärte Märki. Was 2008 sei, das könne heute niemand vorhersagen. Das Modell selbst stehe jedoch. Den Vorwurf, das Theater befände sich in einer Krise, wies der Intendant zurück. Es sei keine Krise des Theaters, sondern des Aufsichtsrates, sagte er. Märki wertete die Ablehnung der drei Haustarifverträge bis 2008 als einen Versuch, das Tarifmodell von hinten her aufzurollen. Es sei eine Mischung aus - Zitat: "Unkenntnis und Unverständnis". Der Aufsichtsrat hatte in seiner Sitzung in der vergangenen Woche überraschend die drei Haustarife zurückgewiesen und neue Verhandlungen gefordert. (shg)
Vergabebeirat des Menschenrechtspreises sieht Probleme
Die geplante Streichung der Stelle der Ausländerbeauftragten stelle eine Gefährdung der ideellen Grundlage des Weimarer Menschenrechtspreises dar. Dieser Ansicht ist der Vorsitzende des Vergabebeirats, Pfarrer Christoph Victor. Der ehrenamtlich arbeitende Vergabebeirat allein könne die vielfältigen Aufgaben nicht erfüllen, die die Vergabe mit sich bringt. Dazu gehören auch ständige Kontakte zu bisherigen Preisträgern und anderen Menschenrechtsgruppen, auswärtigen Ämtern und Botschaften. Da der Preis aus Bürgerspenden finanziert wird, sei die finanzielle Basis sicher. In diesem Jahr soll er bereits zum neunten Mal vergeben werden. Vorschläge dafür werden noch bis zum 30. April im Büro der Ausländerbeauftragten in der Steubenstraße 23 angenommen. (shg)
Weimar könnte sich neben Dresden als einzige Stadt in den neuen Bundesländern langfristig zu einer kulturtouristischen Marke entwickeln. Diese Einschätzung vertrat der Ostdeutsche Sparkassen- und Giroverband. Er stellte gestern auf der Internationalen Tourismusmesse in Berlin das 6. Tourismusbarometer vor. Der Studie zufolge haben die ostdeutschen Touristiker nach wirtschaftlich guten Jahren die Wachstumsgrenzen erreicht. Allein für den Kulturtourismus werden noch Potenziale gesehen, die es auszuschöpfen gilt. Heute abend endet die diesjährige Internationale Tourismusbörse. In den nächste Wochen und Monaten wird sich zeigen, wie effektiv die Präsentation Weimars auf der weltgrößten Reisemesse in Berlin war. Zumindest für den Weimar-Videofilm gab es bereits einen konkreten Messe-Erfolg: Er belegte im Wettbewerb um das "Goldene Stadttor"in der Kategorie Wirtschaft den dritten Platz. (kat)
Das Kunstfest muss im Jahr 2004 voraussichtlich ohne das DNT und das Mehrzweckgebäude am Weimarplatz auskommen. Darüber informierte der Intendant des diesjährigen Festivals, Hellmuth Seemann, gestern den Kulturausschuss. Aus diesem Grund denke man darüber nach, den Schlosshof zeitweilig überdachen zu lassen. Auch die Weimarhalle und der Weimarhallenpark sollen stärker in das Angebot der Aufführungsorte eingebunden werden. Zudem ist die Viehauktionshalle in Weimar-Nord wieder als Spielstätte im Gespräch. Verhandlungen über eine mehrjährige Nutzung mit dem Eigentümer der Halle, Konsum Weimar, sind geplant. (shg)
Die Babyleiche, die wenige Tage vor Weihnachten hinter dem Bahnhof aufgefunden worden war, kann jetzt beigesetzt werden. Nach Abschluss der rechtsmedizinischen Untersuchungen wurde der Leichnam von den ermittelnden Behörden an die Stadt Weimar überstellt. Das Kind soll nun eine Feuerbestattung bekommen und auf dem Weimarer Hauptfriedhof beigesetzt werden. Ermittlungen der Kriminalpolizei über die Herkunft des Kindes blieben bis heute ohne Ergebnis. (shg)
Das Gelände der ehemaligen sowjetischen Hubschrauberbasis am Fuß des Ettersberges bei Nohra könnte ein Golfplatz werden. Das hat der Strukturausschuss der Regionalen Planungsgemeinschaft Mittelthüringen am vergangenen Freitag festgelegt. Die Entscheidung dazu fiel in Übereinstimmung mit dem Flächennutzungsplan der Gemeinde Nohra und der Landesplanung. Der Beschluss bleibt aber vorerst ohne praktische Folgen. Noch ist dafür weder ein Investor, noch ein Betreiber in Sicht. Ein Golfplatz auf dem Areal wäre derzeit der vierte in Thüringen. Weimarer Golfsportler nutzen zur Zeit die Anlage in Münchenroda bei Jena, die im kommenden Jahr vergrößert werden soll. (shg)
Vermisstenmeldung: Seit Donnerstag, dem 6. März werden die Eheleute Margit und Wolfgang Dittrich aus Jena vermisst. Letztmalig wurde das Paar in Jena-Nord, in der Nähe Ihrer Wohnung gesehen. Den bisherigen Ermittlungen zufolge gibt es keine konkreten Erklärungen für das plötzliche Verschwinden. Die Vermissten haben ein scheinbares Alter von 65 Jahren. Herr Dittrich ist cirka 1,75 Meter groß, hat eine untersetzte Gestalt und graue lichte Haare. Er ist Brillenträger. Bekleidet ist er vermutlich mit einem bordeauxfarbenem Parka, einer dunklen Hose, einem Hemd und dunklen Schuhen. Frau Dittrich ist etwa 1,65 Meter groß, hat blondes kurzes Haar und eine untersetzte Gestalt. Sie trägt ebenfalls eine Brille. Bekleidet ist sie vermutlich mit einem hellgrünem Pullover, einer dunklen Hose, einem dunklen Mantel und schwarzen Stiefeletten. Hinweise, die zum Auffinden des Paares führen, nimmt die Kriminalpolizei der Jenaer Polizeidirektion entgegen. (shg)