Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 28. März 2003
Bund stellt nun doch Gelder für DNT in Aussicht
Die Bundesregierung wird möglicherweise dabei helfen, das Deutsche Nationaltheater Weimar technisch instand zu setzen. Das bestätigte heute ein Sprecher von Kulturstaatsministerin Christina Weiß gegenüber Radio Lotte. Denkbar sei eine einmalige Zuweisung von mehreren hunderttausend Euro. Darüber werde zur Zeit mit der Stadt verhandelt. Mit dem Geld könnte unter anderem die Drehbühne repariert und Sicherheitsauflagen erfüllt werden. Der Bund werde aber auf keinen Fall das DNT als Institution fördern, sagte der Sprecher der Ministerin weiter. (jm)
Blinden- und Sehschwachenschule soll neuen Spielplatz erhalten
Die Weimarer Schule für Blinde und Sehbehinderte kann einen Spielplatz auf ihrem Grundstück bauen. Wie die Schulleitung bestätigte, will das Sozialwerk des Deutschen Journalistenverbandes für das Projekt finanzielle Mittel bereit stellen. Das nötige Geld soll beim diesjährigen Landespresseball gesammelt werden. Mit dem Bau des Spielplatzes könne vorrausichtlich im Sommer begonnen werden. Bis dahin sollen die blinden und sehbehinderten Kinder in Workshops ihre Bedürfnisse anmelden. Für die Planung des Spielplatz-Projektes hat das Deutsche Kinderhilfswerk bereits 2500 Euro zur Verfügung gestellt. (jm)
Evangelische Christen suchen nach neuen Gottesdienstformen
Evangelische Christen sind auf der Suche nach neuen Gottesdienstformen. Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Thüringen hat diesbezüglich am Wochenende zu einem Kongress nach Weimar eingeladen. Der Kongress ist durch eine Marktforschungsstudie angeregt worden, die von der Fachhochschule Jena bereits vor einem Jahr für die Thüringer Landeskirche erarbeitet worden ist. Einer vorausgegangenen Umfrage nach verlangen etwa ein Drittel der Befragten neue Formen der Gottesdienste. Bei Jugendlichen und Kindern liege die Zahl noch deutlich höher. Zu dem Kongress haben sich mehr als 110 Teilnehmerinnen und Teilnehmer angemeldet, darunter viele ehrenamtlich in den Gemeinden Mitwirkende. Die Veranstaltung im Gemeindezentrum "Paul Schneider"in Weimar-West wird von Landesbischof Christoph Kähler eröffnet. Die Ergebnisse des Kongresses sollen als Materialsammlung für alle Thüringer Gemeinden publiziert werden. Im November ist ein Nachfolge-Kongress in Eisenach geplant. (shg)
Bürgermeister Stefan Wollf hat sein Dezernat Wirtschaft und Bauen umstrukturiert. Mehrere Ämter wurden zu Abteilungen herabgestuft oder mit anderen vereinigt. So wurden unter anderem das Bau- und das Grünflächenamt zusammengelegt. Neu geschaffen wurde ein Stadtentwicklungsamt mit Abteilungen für Stadtplanung, Vermessung, Denkmalschutz und Umwelt. Ihm untersteht außerdem das Tierheim. Weitere Ämter sind die Bauaufsicht sowie die Sport- und Schulverwaltung. Diese Struktur ist Wolf zufolge aber noch nicht endgültig. So soll eine Projektgruppe prüfen, ob nicht alle Zuständigkeiten für Bau- und Gebäudewirtschaft zusammengefasst werden könnten. (jm)
Das Weimarer Freibad soll pünktlich zum 15. Mai eröffnet werden. Das teilten gestern die Geschäftsführer der Stadtwerke, Helmut Büttner und Frank Scherschmidt mit. Bis dahin soll das Bad für 60-tausend Euro instand gesetzt werden. So seien zehn Weimarer Firmen beauftragt worden, unter anderem die Beckenböden mit Kautschukfarbe zu streichen und die Chlorgasleitungen zu reparieren. Außerdem sollen Umkleidekabinen hergerichtet und Sanitärcontainer aufgestellt werden. Weiter muss auch der Boden des Übungsschwimmbeckens erneuert werden. In den kommenden Jahren müsse das Freibad aber gründlich saniert werden, sagte Hellmut Büttner. Um den Stadthaushalt zu entlasten, wollen die Stadtwerke das gesamte Bad pachten und die Mitarbeiter übernehmen. Darüber werde zur Zeit verhandelt, bestätigte Bürgermeister Stefan Wolf. Der Stadtrat müsse aber zustimmen. Ob die Preise im kommenden Jahr erhöht werden müssen, sei noch offen. Für das laufende Jahr haben die Freibadpreise noch Bestandsschutz. (jm)
Drei Schüler des Weimarer Schillergymnasiums sind in Jena beim Landeswettbewerb "Jugend forscht"ausgezeichnet worden. Ihr Projekt über Algen und deren Bedeutung für Umwelt, Menschheit und Technik wurde mit einer Forschungspatenschaft gewürdigt. Adrian Bernhard, Sascha Rebel und Robert Wöller erhalten für ihre weiteren Arbeiten Unterstützung vom Institut für molekulare Biotechnologie in Jena. (kat)
Das Deutsche Kinderhilfswerk hat die geplante Schließung des Weimarer Kinderbüros scharf verurteilt. Bundesgeschäftsführerin Heiderose Brückner erklärte, es sei völlig unverständlich, dass eine Kulturstadt wie Weimar ein so wichtiges Kulturangebot einstellen wolle. Als erstes seiner Art in den neuen Bundesländern sei das 1991 eröffnete Kinderbüro in Weimar Modell für viele andere Städte gewesen. Der Weimarer Stadtrat hatte im Rahmen der Haushaltskonsolidierung vor zwei Wochen auch die Streichung der Stelle der Kinderbeauftragten in Erwägung gezogen. Ein endgültiger Beschluss soll Ende April folgen. (shg)
Das Land Thüringen hat in den letzten zwei Jahren die Förderung des Regionalverkehrs deutlich reduziert. Für den Weimarer Verkehrsbetrieb bedeutet dies ein Minus von rund 200.000 Euro. Um diese Summe aufzufangen werde derzeit geprüft, ob auf einigen Strecken der Verkehr eingeschränkt werden könne. Auch über Fahrpreiserhöhungen wird nachgedacht. Einsparen will der städtische Verkehrsdienstleister auch im technischen Bereich. So soll in den Instandsetzungswerkstätten künftig nur noch tagsüber gearbeitet werden. Auch die Reinigung der Wartehallen soll an Fremdfirmen ausgegliedert werden. Auf diese Weise sollen die Kosten in den nächsten zwei Jahren etwa um eine halbe Million Euro gesenkt werden. (shg)
Am Wochenende wird am Erurter Helios-Klinikum das erste Frau-Mutter-Kind-Zentrum in Thüringen eingeweiht. Im vollständig sanierten Gebäude werden zukünftig die bisherige Frauenklinik, die Kinderklinik und die Klinik für Kinderchirurgie untergebracht sein. Insgesamt stehen damit 246 Betten zur Verfügung. Bis vor kurzer Zeit waren die genannten Kliniken auf das Erfurter Stadtgebiet verteilt. Der Umbau der früheren chirurgischen Klinik zum Mutter-Kind-Zentrum kostete rund 29 Millionen Euro. (shg)
Der Präsident der Bundesbank, Ernst Welteke, hat die aktuelle Diskussion um eine Bankenkrise in Deutschland als fahrlässig bezeichnet. Auf dem Hessisch-Thüringischen Sparkassentag in Weimar wies Welteke darauf hin, das zwar einige Banken Probleme hätten, die Branche insgesamt jedoch gesund sei. Die Banken müssten auch weiterhin ihre Kreditrisiken selbst tragen und nicht den Staat zu Hilfe rufen. Ministerpräsident Vogel rief die Sparkassen dazu auf, trotz drohender Belastungen das Vertrauensverhältnis zum regionalen Gewerbe zu erhalten. Die Zusammenführung von Sparkassen, wie kürzlich in Mittelthüringen, sei dabei ein Beitrag zur Zukunftsfähigkeit, Nachahmung sei nicht verboten, so Vogel wörtlich. (shg)
Thüringens Innenminister Andreas Trautvetter hat sich für den Ausbau des Zivil- und Katastrophenschutzes und den Einsatz der Bundeswehr zur Gefahrenabwehr im Inneren ausgesprochen. Der Zivil- und Katastrophenschutz sei in den vergangenen 20 Jahren in Deutschland sträflich vernachlässigt worden, äußerte Trautvetter in einer TV-Talksendung am Mittwoch. Er appellierte an die politisch Verantwortlichen auf Bundes- und Landesebene, Anstrengungen zu unternehmen, um dem internationalen Terrorismus zu begegnen. Eine akute Bedrohungslage gebe es zur Zeit in Deutschland nicht, dennoch könnten auch eingeleitete Sicherheitsvorkehrungen der Länder ein Restrisiko nicht ausschließen. "Wir können und wollen nicht vor jedem Kaufhaus oder vor jeder Diskothek einen Polizisten positionieren", sagte Trautvetter, der zur Zeit auch Vorsitzender der Innenministerkonferenz ist. Er warnte erneut vor Panikmache in der Diskussion um mögliche Terroranschläge. (shg)