Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 08. September 2003
Trautvetter beruhigt Weimar
Eine Einstufung als Mittelzentrum im neuen Landesentwicklungsplan bedeute nicht, daß bestehende Einrichtungen, wie Gerichte, Theater oder Universitäten geschlossen würden. Das sagte Innenminister Andreas Trautvetter am Freitag nachmittag auf der Thüringer Raumordnungskonferenz in Sömmerda.
Er ging damit auf entsprechende Befürchtungen in der Weimarer Stadtverwaltung ein. Im Entwurf des neuen Landesentwicklungsplanes ist Weimar bisher nur als Mittelzentrum ausgewiesen.
Trautvettter kündigte auch an, die Geldzuweisungen des Landes an sogenannte Oberzentren überprüfen zu wollen. Die erhielten bisher mehr Geld pro Einwohner vom Land als Mittelzentren- und das auch noch im Voraus. Das waren die sogenannten Vorab-Schlüsselzuweisungen.
Trautvetter warnte die Kommunen ausdrücklich, im Hinblick auf diese Vorab-Schlüsselzuweisungen um den Status eines Oberzentrums zu kämpfen.
(jm)
Der Grundstein für das Carl- August - Denkmal am Platz der Demokratie wird heute Vormittag gelegt. Das Denkmal selbst kann allerdings erst im kommenden Jahr an seinen angestammten Platz zurückkehren, wenn die Straßenbauarbeiten am Platz der Demokratie beendet sind. Es mußte für den Neubau des Tiefenmagazins der Anna-Amalia-Bibliothek umgesetzt werden. Das Standbild von Carl-August wurde 1857 zum hundertsten Geburtstag des ehemaligen Weimarer Regenten geschaffen. (jm)
Der SC 03 Weimar hat am Wochenende beim Sonneberger SC mit 1:0 gewonnen. Das Weimarer Siegtor schoß Müller kurz vor der Halbzeit. Der SC 03 liegt jetzt mit neun Punkten auf Rang fünf in der Thüringenliga. (jm)
Das Bienenmuseum wird zum 01. Oktober geschlossen. Frühestens im Herbst 2004 könnte es wiedereröffnet werden, hieß es gestern auf der jahreshauptversammlung des Fördervereins. Bis dahin solle mit dem Imkerverband eine Trägergemeinschaft gegründet werden, sagte Harald Kunze, der Vorsitzende des Fördervereins. Das Museum müsse mindestens ein Jahr geschlossen bleiben, damit es keinen sogenannten Betriebsübergang gebe, sagte Kunze weiter. Der würde die Erfolgsaussichten für gefeuerte Stadtmuseumsmitarbeiter erhöhen, die gegen ihre Kündigung geklagt haben. Damit sei ein sofortiger ehrenamtlicher Weiterbetrieb des Bienenmuseums ausgeschlossen, denn auch der zähle als Betriebsübergang. (jm) Der Förderverein verlangt für den ehrenamtlichen Betrieb des Bienenmuseums 100-tausend Euro pro Jahr von der Stadt. Die Stadt wolle gegenwärtig nur 75-tausend Euro zahlen, sagte Vereinschef Harald Kunze.
Der Generalintendant des Deutschen Nationaltheaters, Stephan Märki, wird in Berlin zu den Problemen und Perspektiven Deutscher Stadttheater sprechen. Er ist morgen abend Gast der Grünen-nahen Heinrich-Böll-Stiftung. Wegen erheblicher Mittelkürzungen seien vor allem die Stadttheater gezwungen, ihre Strukturen radikal zu ändern, hieß es dazu aus dem DNT. Nur so könne ihr Bühnenangebot qualitativ gesichert werden. In diesem Zusammenhang werde Märki auch auf das "Weimarer Modell" eingehen. Danach verzichten die DNT-Mitarbeiter bis 2008 auf einen Teil ihrer Gehälter, um die Eigenständigkeit ihres Hauses zu sichern. In Berlin soll auch diskutiert werden, ob das "Weimarer Modell" auch auf andere Theater mit ähnlichen Schwierigkeiten übertragen werden könnte. (jm)
Weimarer Autoren gegen Streichung von Stipendien
Die Weimarer Autoren Gisela Kraft und Wulf Kirsten haben gemeinsam mit Mathias Biskupek dagegen protestiert, die Schriftsteller-Stipendien für 2003 zu streichen.
In einem offenen Brief an Kunstministerin Dagmar Schipanski kritisierten die Schriftsteller, daß in Thüringen die Literaturförderung seit Jahren gekürzt werde. Private Sponsoren seien dagegen aber kaum gefunden worden.
Nicht nur die Schriftsteller seien aber von Sparmaßnahmen betroffen. Auch das Netz von Literaturgesellschaften und Fördervereinen drohe, abzusterben.
Kraft, Kirsten und Biskupek forderten Ministerin Schipanski auf, für die Thüringer Schriftsteller auskömmliche Arbeitsbedingungen zu schaffen.
(jm)
Weimarer Haushalt wird noch immer nicht genehmigt
Der Weimarer Haushalt werde in absehbarer Zeit nicht genehmigt. Es fehlten belastbare Zuarbeiten. So zitierte die TA vom Wochenende den Präsidenten des Thüringer Landesverwaltungsamtes, Peter Stephan.
Weil der Haushalt der Stadt aber noch nicht genehmigt ist, kann auch die Blutstraße zur KZ-Gedenkstätte Buchenwald nicht neu gebaut werden. Die Stadt kann ihren Eigenanteil von 15-tausend Euro nicht freigeben. Dadurch können Fördermittel von 600-tausend Euro nicht abgerufen werden. Das Geld hatten das Arbeitsamt und die Landesregierung für das Projekt bereitgestellt.
(jm)