Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 08. September 2004
Für den in Weimar und weiten Teilen Thüringens gestörten Rundfunk- und Fernsehempfang war eine durchtrennte Fernverbindungsleitung der Telekom die Ursache. Auch Computer-Datenverkehr und Telefonverbindungen waren in Mitleidenschaft gezogen. Von der Störung waren rund 200-tausend Thüringer Haushalte seit Montag betroffen. Gestern waren ab 15.00 Uhr wieder alle Verbindungen störungsfrei. (wk)
Die Weimarer Feuerwehr hat gestern ihren Dauereinsatz an der Anna-Amalia-Bibliothek beendet. Das wurde aus der Stdtverwaltung mitgeteilt. Die Brandstelle muß nicht mehr abgesichert werden. Oberbürgermeister Volkhardt Germer dankte den bei der Brandbekämpfung eingestzten Feuerwehrleuten aus ganz Thüringen für ihren Einsatz. Sie hätten verhindert, daß die Bibliothek total abbrannte. Weimars Feuerwehrchef Hartmut Haupt widersprach Behauptungen, die Einsatzkräfte hätten den Brand zuerst unterschätzt. Das Feuer sei von Anfang an sowohl im Innern des Hauses als auch von außen bekämpft worden. Beim Löschen sei hauptsächlich Wasser und kaum chemische Mittel verwendet worden, um den Büchern so wenig wie möglich zu schaden, so Haupt. (jm)
Polizei hat Brandherd gefunden
Die Brandursachen-Ermittler der Polizei haben den Brandherd entdeckt, von dem aus sich das Großfeuer in der Anna-Amalia-Bibliothek ausgebreitet hat. Nach Aussagen des Leiters der Polizeidirektion Jena, Rüdiger Schrehardt, konnte eine Brandspur im dritten Stock der Bibliothek ausgemacht werden. Sie verlief quer über den Boden und setzte sich an einem senkrechten Holzpfeiler fort. Ob sie nach oben oder nach unten verlief ist noch unklar, weil die betreffenden Teile demontiert wurden. Wodurch die Brandspur verursacht wurde, konnte noch nicht geklärt werden. Die eingesetzten Brandmittelspürhunde der Kripo Jena schlugen am Brandherd selbst nicht an. An zwei anderen Stellen der dritten Etage endeckten sie aber Spuren möglicher Brandbeschleuniger, deren Herkunft noch geklärt werden muß. Diese Spuren könnten auch durch die Bergungsarbeiten entstanden sein, als ein Kleinbagger auf der Etage umkippte. Möglicherweise ist dabei Treibstoff ausgelaufen.
Nach Auskunft von Stiftungspräsident Helmut Seemann hätten die Rauchmelder in der Anna-Amalia-Bibliothek funktioniert und auch angeschlagen. Sie sprechen aber auf Rauch an. Der muß dann erst vom Boden an die Decke steigen, um die Rauchmelder auszulösen. Das könnte erklären, warum der Brand schon so weit fortgeschritten war, als die Feuerwehr eintraf.
(jm)
Streit mit Land über Klinikmillionen dauert an
Das Landesverwaltungsamt hat jetzt die Stadt erneut aufgefordert, das Geld aus dem Verkauf der Klinik-Anteile in den Haushalt einzustellen. Vorher werde man dem Verkauf von sieben städtischen Kindertagesstätten an die stadteigene Hufeland-Trägergesellschaft, HTG, nicht zustimmen. Damit stellt das Landesverwaltungsamt erneut, wie schon bei Fördermitteln für das geplante Gefahrenschutzzentrum, ein Junktim auf. Bei den sogenannten Klinikmillionen handelt es sich um etwa 17 von erlösten 20 Millionen Euro, dem sogenannten steuerunschädlichen Teil.
Wirtschaftsdezernent Stefan Wolf nannte das Vorgehen des Landesverwaltungsamtes rechtswidrig, weil es in die Kommunale Selbstverwaltung eingreife. Das Land hätte den Stadtratsbeschluß, die Erlöse aus dem Klinik-Verkauf in eine stiftungsähnliche GmbH einzubringen und nicht im Haushalt zu verbuchen, sofort beanstanden müssen. Dies sei aber nicht geschehen.
(jm/wk)
Ausbau der Webichtkurve beginnt morgen
Ab morgen acht Uhr gilt für die Ausfahrt nach Jena auf der B 7 eine Einbahnstraßenregelung. Aus Richtung Jena ist die Einfahrt nach Weimar gesperrt. Der Verkehr wird umgeleitet. Damit beginnt der Ausbau der Webichtkurve, die nach Abschluß der Maßnahme mit größerem Radius verlaufen wird. Dabei wird Land des benachbarten Erdbeerfeldes für den Straßenbau zur Verfügung gestellt.
In der Webichtkurve haben sich in den letzten Jahren immer wieder schwere Unfälle ereignet. Eingeführte Geschwindigkeitsbeschränkungen und aufgestellte Warnhinweise hatten die Gefahrenzone nicht sicher beseitigen können. Die Baumaßnahme soll nun die sogenannte "Todeskurve" entschärfen.
Die Sperrung dazu soll bis zum 7. November andauern.
(wk)
Oberbürgermeister Volkhardt Germer bezeichnete die Forderung des Landesverwaltungsamtes bezüglich der Klinikmillionen als Nötigung. Gegenüber Radio LOTTE Weimar sagte er, das Konstrukt Stiftung für Schulsanierung war eine Absprache, bei der das Landungsverwaltungsamt einbezogen war. Das Geld aus dem Verkauf der Klinikanteile dürfe eben nicht zur Schuldentilgung und auch nicht zum Bau des Gefahrenschutzzentrums verwendet werden, so Germer weiter. Der Stadtratsbeschluß dazu war einmütig, und wird auch so umgesetzt werden, so Germer bei Radio LOTTE. Er kündigte an, bei der Landesregierung dagegen intervenieren zu wollen. Ministerpräsident Dieter Althaus soll noch am Donnerstag, in der Brandnacht, eine zufriedenstellende Lösung des Problems in Aussicht gestellt haben. (wk)