Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 21. September 2004
Die Ursache für das Großfeuer in der Anna-Amalia-Bibliothek ist noch immer unklar. Die Experten des Bundeskriminalamtes hatten ihre schon beendeten Ermittlungen am Brandort zwischenzeitlich wieder aufgenommen. Nötige Laboruntersuchungen würden noch viel Zeit in Anspruch nehmen, hieß es aus Polizeikreisen. Heute will der Präsident der Stiftung Weimarer Klassik, Hellmut Seemann eine genaue Bilanz des durch den Brand entstandenen Schadens vorlegen. Eine entsprechende Datenbank über verlorene und beschädigte Bücher soll gleichzeitig freigeschaltet werden. Sie wurde mit Hilfe der Bauhaus-Uni-Bibliothek erstellt. (jm)
Das Römische Haus im Park an der Ilm ist am Wochenende mit Graffitis besprüht worden. Sie zeigen den Schriftzug "bmp" und ein durchgestrichenes Hakenkreuz. Die Polizei sprach von einem Schaden in Höhe von 1500 Euro. (jm)
Seemann reagiert zurückhaltend auf Vorwürfe Prinz Michaels
Der Präsident der Stiftung Weimarer Klassik, Hellmut Seemann, sieht sich von den jüngsten Presse-Äußerungen Prinz Michaels von Sachsen-Weimar und Eisenach nicht betroffen. Darin hatte Prinz Michael einen personellen Neubeginn in der Stiftung gefordert. In diesem Zusammenhang nannte er auch die Namen von Stiftungspräsident Hellmut Seemann und Bibliotheksdirektor Michael Knoche. Er gehe nicht davon aus, daß Prinz Michael auf der Stiftungsratssitzung in der kommenden Woche seinen Kopf fordern werde, sagte Seemann heute morgen auf Radio LOTTE Weimar. Zu den Vorwürfen Michaels, auf dem Dachboden der Anna-Amalia-Bibliothek seien Bücher gelagert worden, die dort nicht hingehörten, sagte Seemann, die betreffenden Bücher befänden sich seit 1766 genau dort. Sie umzulagern, sei nicht naheliegend gewesen, so Seemann. Zu der vom Prinzen ebefalls bemängelten ungenügenden Digitalisierung der Buchbestände sagte Seemann: Daran werde seit den 80er Jahren gearbeitet. Das sei aber ein komplizierter technischer Prozeß. Auch könne eine Bibliothek niemals komplett digitalisiert werden, so Seemann abschließend.
Die Weimarer haben Unbekannte in der Nacht zu Sonntag eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Zwischen 02:00 und 03:00 Uhr wurden am Großen Eisfeld vier Autos quer auf die Straße geschoben, am Rothäuserbergweg ein Fahrrad angezündet und eine Briefkastenanlage demoliert. Am Bornberg ging eine altes Motorrad in Flammen auf. Das Krad wurde umgestoßen und das dabei auslaufende Benzin angezündet. Ob zwischen all diesen Taten ein Zusammenhang besteht, ist noch unklar. Die Polizei bittet Zeugen der Straftaten, sich zu melden. Ziel blinder Zerstörungswut waren am Wochenende auch zwei Autohäuser. In Nora wurden abgestellte Fahrzeuge mit Steinen beworfen und dabei schwer beschädigt. In der Humboldtstraße versuchten Unbekannte, drei Autos aufzubrechen. (jm)
Weimar hat am Sonntag am jährlich stattfindenden "Shanghai Tourismus Festival" in China teilgenommen. Stellvertretend für Deutschland präsentierte sich die Klassikerstadt zusammen mit ihrer Partnerstadt Anting New Town in einem Umzug. Unter den sechs-tausend Teilnehmern aus elf Ländern stellte sich Weimar als "Kulturhaupstadt Europas" und Anting New Town als "Frucht deutscher Architektur, Kultur und Technik" dar. Die große illuminierte Parade durch die südchinesische Metropole wurde von rund 400-tausend Menschen bejubelt und von zahlreichen chinesischen Fersehsendern übertragen. Damit konnte chinaweit auf die "Weimarer Kulturtage" aufmerksam gemacht werden, die vom 23. bis 25.September in der Partnerregion Jiading stattfinden. Die Kulturtage sollen der Wirtschafts- und Tourismusförderung dienen. Anlaß ist der Einzug der ersten 400 Familien in Anting New Town im Bezirk Jiading. Die neue Stadt vor den Toren Shanghais ist vor allem von Weimarer Architekten projektiert und im Stil einer deutschen Kleinstadt errichtet worden. (wk)
Ein schwerer Unfall ereignete sich gestern auf der B 7. Am Gewerbe-Gebiet Ulla-Nohra-Obergrunstedt wurde ein 30-jähriger Volvo-Fahrer und sein Beifahrer schwer verletzt. Ein Audi aus dem Gegenverkehr war frontal in ihr Fahrzeug gefahren. Ohne erkennbaren Grund war der Unfallverursacher erst nach links und dann nach rechts von der Fahrbahn abgekommen. Er wurde nur leicht verletzt. Die beiden Fahrzeuge sind als Schrott abtransportiert worden. (wk)
Bettenhäuser gegen Wahlkreiauflösung
Gegen die Auflösung des Bundestags-Wahlkreises Jena-Weimar-Weimarer Land hat sich der Weimarer SPD-Kreischef Matthias Bettenhäuser ausgesprochen. Gegenüber Radio LOTTE Weimar äußerte er die Befürchtung, daß Weimar Erfurt zugeschlagen werden könnte. Dann sei es wesentlich schwieriger, Weimarer Interessen im Bundestag durchzusetzen, sagte Bettenhäuser. Er wolle sich dafür einsetzen, daß eine solche Aufteilung verhindert wird. Allerdings ist die Vorlage wohl soweit festgezurrt, daß es schwer wird, sie wieder aufzuschnüren, so Bettenhäuser wörtlich. Auch hätte er vom Thüringer Landes-Chef Christoph Matschie als Bundestagsabgeordnetem der SPD erwartet, daß er die Weimarer Interessen bei der Neuaufteilung der Bundestagswahlkreise besser vertreten hätte, so der SPD-Kreis-Chef Bettenhäuser gegnüber Radio LOTTE.
Meldungen verschiedener Medien zufolge soll der Bundestagswahlkreis Jena-Weimar-Weimarer Land unter den Nachbarwahlkreisen aufgeteilt werden. Als Grund nannte die Wahlkreis-Kommission des Bundestges den Bevölkerungsrückgang in Thüringen.
(wk)
Die Suhler Spedition Leypold darf seit März 2003 wieder Lehrlinge ausbilden. Mit Bescheid des Thüringer Landesverwaltungsamtes in Weimar vom 21. 03. 2003 wurde der Untersagungsbescheid zur Lehrausbildung vom Jahr 2000 widerrufen. Die Spedition ist seit 125 Jahren in Suhl ansässig und firmiert heute als Spedition & Logistik Leypold GmbH. Die Firma bildet Lehrlinge zu Fachlageristen und Speditionskaufleuten aus. (wk)