Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 23. August 2005
Der Generalintendant des Deutschen Nationaltheaters, Stephan Märki, hat die sein Haus betreffenden Äußerungen Nike Wagners zurückgewiesen. Gegenüber Radio LOTTE Weimar sagte Märki, man habe sich förmlich auf den Kopf gestellt, um das Abschlusskonzert des Kunstfestes im DNT stattfinden lassen zu können. Dafür habe man sogar Verträge gebrochen. Dies allein sei schon ein Akt der Großzügigkeit, so Märki weiter. Wünschenswert in der Zukunft wäre ein gemeinsamer Veranstaltungskalender von Kunstfest und DNT, in dem man sich aufeinander abstimmen könnte, so Märki. Kunstfest-Intendantin Nike Wagner hatte dem DNT vorgeworfen, seine neue Spielzeit ausgerechnet während des Kunstfestes zu eröffnen. (cs-jm)
In Thüringen sind von 14 Wahlvorschlägen neun Listen bestätigt worden. Dazu gehören neben den sechs, auch in Weimar antretenden Parteien, außerdem die rechtsradikalen Republikaner, die Grauen und die Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands. Vier Parteien haben beim Landeswahlleiter Beschwerde eingelegt, weil sie nicht zugelassen wurden. Sie monieren, daß die Frist zu kurz war, um genügend Unterstützer-Unterschriften zu sammeln. Ob aber überhaupt gewählt wird, will das Bundesverfassungsgericht in der nächsten Woche entscheiden. Heute steht für die elf Richter dazu ein weiterer Beratungstermin an. (wk)
Die in diesem Jahr im DNT gehaltenen "Weimarer Reden" sind jetzt als Buch erschienen. Gestern wurden sie im Deutschen Nationaltheater von Stadtkulturdirektor Felix Leibrock und dem Verlag vorgestellt. In dem Band finden sich die Reden über Schiller von Barbara Piatti, Roger Willemsen, Frank Schirrmacher und Hellmuth Karasek. Das Buch ist unter dem Namen "Mein unermesslich Reich ist der Gedanke" im Handel. Im nächsten Jahr sollen sich die "Weimarer Reden" auf das deutsch-französische Jahr beziehen. (ns/wk)
Eine besondere Förderung der ostdeutschen Forschung soll es bei einer CDU-FDP-Regierung nicht geben. Das sagte gestern die in Angela Merkels Kompetenzteam für Bildung und Forschung zuständige Annette Schavan in Weimar. Eine Region bei der Förderung zu bevorzugen, wäre eine unzulässige Diskriminierung so die baden-würtembergische CDU-Kultusministerin. Unterdessen hat Thüringens Ministerpräsident Dieter Althaus in Berlin erklärt, daß die Investitionszulage für den Osten mittelfristig auslaufen solle. Ab 2007 soll die Zulage für Unternehmer um jährlich 20 Prozent gekürzt und über fünf Jahre auf Null gefahren werden. Althaus ist in Merkels sogenantem Kompetenzteam für die Ost-Koordination zuständig. Entgegen seiner eigenen Ankündigungen rechne das CDU-Präsidium spätestens bis 2009 mit dem Wechsel von Althaus nach Berlin, heißt es heute in der Thüringischen Landeszeitung. (wk)
Kommunalverbände haben Kindergartenpläne kritisiert
Die Kindergartenpläne der Landesregierung sind jetzt auch von den Kommunalverbänden kritisiert worden. Sie warfen der CDU-Landesregierung vor, die Zahl der in Kitas betreuten Kinder zu gering angesetzt zu haben. Das Land geht von derzeit 16-tausend ungenutzten Kindergartenplätzen aus. Dagegen errechneten die Verbände und das Statistische Landesamt eine Überkapazität von lediglich 4-tausend Plätzen. Die Landesregierung hatte ihre Berechnungen zum Anlaß genommen, die Fördermittel für Kitaplätze um 33 Millionen Euro zu kürzen. Außerdem sollen Eltern durch ein Landeserziehungsgeld von 150 Euro veranlaßt werden, ihre Kinder zu Hause zu betreuen. Beantragen sie einen Kitaplatz, wird das Erziehungsgeld einbehalten. Außerdem werden weitere 70 Euro fällig.
(jm)
Gasser hat Polizei für "erneut gute Arbeit" gelobt
Thüringens Innenminister Karl-Heinz Gasser hat seine Polizei für ihr konsequentes Vorgehen zur Verhinderung von Nazi-Aufmärschen gelobt. Sie habe erneut gute Arbeit geleistet, so Gasser. Hintergrund ist das richterliche Verbot der geplanten Nazi-Veranstaltung in Wunsiedel am 20. August. Durch die gute Zusammenarbeit mit anderen Bundesländern seien zahlreiche Versuche, Ersatzveranstaltungen durchzuführen, unterbunden worden, heißt es von Gasser weiter. Seit den Vorkommnissen im Frühjahr habe man die Informationswege optimiert, so der Innenminister.
Die Vorkommnisse im Frühjahr beziehen sich auf den 2. April, als die Polizei nicht in der Lage war, in Pößneck ein Nazikonzert mit über eintausend Skinheads aufzulösen. Obwohl das Nazi-Treffen lange angekündigt war, hatte die Polizei nicht genügend Einsatzkräfte zur Verfügung.
(wk)
DNT hat Theaterferien beendet
Im Deutschen Nationaltheater sind gestern die Theaterferien zu Ende gegangen. Generalintendant Stephan Märki hat mit einer Vollversammlung die neue Spielzeit eröffnet. Dabei gratulierte er über 20 Mitarbeitern zu ihren Berufsjubiläen. Die erste Vorstellung wird es am Donnerstag geben. Zu sehen ist Shakespears "Romeo und Julia", eine Übernahme aus der vergangenen Spielzeit.
(wk)
Ein Jahr nach dem verheerenden Brand läuft der zwölf Millionen Euro teure Wiederaufbau der Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar. Kulturstaatsministerin Christina Weiss (parteilos) und Bibliotheksdirektor Michael Knoche wollen heute in Berlin den Stand der Sanierung des Hauses und der Rekonstruktion der beschädigten Bücher bekannt geben. Im September wird der neue Dachstuhl gesetzt. 2007, im 200. Todesjahr der Namenspatronin, soll die Bibliothek wiedereröffnet werden. (dpa)