Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 30. August 2005
Erstmals in Thüringen seit der Wende gibt es wieder die Ausbildung zum Facharbeiter mit Abitur. Als Vorbereitung zum Studium der Landwirtschaft ist gestern die vierjährige Ausbildung in Schwerstedt bei Weimar eröffnet worden. Beteiligt sind die landwirtschaftliche Berufsschule von Schwerstedt für den fachlichen sowie die Berufsbildende Schule für Wirtschaft und Ernährung in Weimar für den gymnasialen Teil. Zur Eröffnung anwesen waren Thüringens Landwirtschaftsministrer Volker Sklenar und Landrat Hans-Helmut Münchberg. In ihren Redebeiträgen lobten sie das Ausbildungsvorhaben als richtungsweisend. Sklenar verwies auf seine eigene Facharbeiterausbildung mit Abitur in den sechziger Jahren der DDR. (wk)
Das Lichthaus-Kino erhält erneut einen Kinoprogrammpreis. Das Jahresfilmprogramm von 2004 wird morgen von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien ausgezeichnet. Im vergangenen Jahr erhielt das Kino neben elf weiteren Filmtheatern für sein besonders gutes Filmprogramm bereits den Kino-Programm-Preis Mitteldeutschland. Mit dem sollen es auch in diesem September wieder geehrt werden. (wk)
Die Direktkandidaten zur Bundestagswahl für den Erfurt-Weimarer Wahlkreis sind gestern von einem Weimarer Bäcker eingeladen worden. Der Einladung gefolgt waren Frank Spieth von der Linkspartei, Antje Tillmann von der CDU, Carsten Schneider von der SPD und Patrick Kurth von der FDP. Die Grünen-Kandidatin Katrin Göring Eckardt ließ sich vom Weimarer Grünen-Fraktionschef Til Hafner vertreten. Der Bäcker bewirtete seine von ihm so benannten "Bundeswalfänger" unter anderem mit "Arbeits-Plätzchen", "Ost-Berlinern" und "Grünem Bündniskuchen". Der Mann ist Mitglied im Elferrat des Handwerker-Carnevalsvereins. (wk)
Für Baumaßnahmen an Seniorenheimen der Diakonie sind 130-tausend Euro Fördermittel bereitgestellt worden. Das Geld kommt vom Deutschen Hilfswerk und kann vom Diakonischen Zentrum Sophienhaus Weimar abgerufen werden. Als erstes sollen Dach und Fassade des Seniorenheimes "Haus Schwestern-Haus" saniert werden. Das Gründerzeit-Gebäude gehört zu den ältesten der Weimarer Diakonie. Es gilt seit Jahren als stark restaurierungsbedürftig. (wk)
Die Linkspartei hat für heute abend ins "mon ami" eingeladen, um ihr Steuerkonzept vorzustellen. Sie will die Bahauptung widerlegen, ihre Vorschläge für einen Mindestlohn und die Anhebung des Arbeitlosengeldes II seien nicht finanzierbar. Diskutieren mit Interessierten wollen der Direktkandidat Frank Spieth und Andreas Schuster, der Mitautor des linken Steuerkonzeptes ist. (wk)
Kein Tanzplan Deutschland in Weimar
Die Stadt Weimar wird sich nicht um das Projekt "Tanzplan Deutschland" bewerben. Das wurde aus der Stadtkulturdirektion bestätigt. Es sei unklar, wie der nötige Eigenanteil von 200-tausend Euro finanziert werden soll. Außerdem wären sich die beteiligten Einrichtungen, wie das DNT und die Bauhaus-Uni sowie das Kunstfest nicht einig geworden, hieß es zur Begründung. Das Projekt "Tanzplan Deutschland" wurde von der Bundeskulturstiftung ausgeschrieben. Es hat einen Umfang von einer Million Euro. Dafür hätte Weimar ein interdisziplinäres Ausbildungsangebot für junge Tänzer und Choreographen schaffen können. So wären wieder eigenständige Weimarer Tanztheaterproduktionen möglich gewesen.
(jm)
Fusionsvertrag zur Weimar-GmbH unterzeichnet
Der Vertrag zur Verschmelzung der Merketing-Gesellschaft "Kulturstadt GmbH" mit der Tourismusgesellschaft "cwt" ist gestern unterzeichnet worden. Unterschrieben haben Oberbürgermeister Volkhardt Germer für die Stadt und Ulrike Köppel als Geschäftsführerin der neuen "Weimar GmbH". Der Vertrag wurde notariell beglaubigt und soll noch im August dem Registergericht vorgelegt werden. Er tritt rückwirkend zum ersten Januar 2005 in Kraft. Die neue Weimar-GmbH ist nun für Wirtschaftsförderung, Tourismus, den Betrieb der Weimarhalle und das Stadtmarketing für Weimar zuständig. Durch die Fusion sollen Geld und Arbeitskräfte gespart werden.
(jm)
Netzwerkstelle gegen Rechtsextremismus kritisiert Polizeiermittlungen
Die Netzwerkstelle gegen Rechtsextremismus bei RadioLOTTE Weimar hat Ermittlungen der Kriminalpolizei Weimar-Jena kritisiert. Die habe nach der Blankenhainer Friedhofs-Schändung vorschnell einen "fremdenfeindlichen Hintergrund" ausgeschlossen. Der Leiter der Netzwerkstelle, Fritz Burschel, weist darauf hin, daß nicht wahllos Grabsteine umgeworfen wurden, sondern gezielt 15 Steine ausschließlich von NS-Opfern. Darunter seien auch sieben mit einem David-Stern gekennzeichnete Steine gewesen. Burschel appellierte an die ermittelnde Behörde, mehr Sorgfalt bei der Bewertung solcher Untaten walten zu lassen. Der geistige Hintergrund, die Tatumstände und das soziale Umfeld der Friedhofs-Schändung sollten noch einmal intensiv untersucht werden, fordert die Netzwerkstelle gegegn Rechtsextremismus.
(wk)
Im Streit um die Besetzung des Chefpostens der Thüringer Polizei wird im Oktober mit einer Entscheidung des Thüringer Verwaltungsgerichtes in Weimar gerechnet. Es seien noch nicht alle Stellungnahmen eingegangen, sagte ein Gerichtssprecher der dpa. Gegen die Ernennung von Hermann-Josef Klüber zum neuen Thüringer Polizeichef hatte der Referatsleiter Katastrophenschutz im Innenministerium, Robert Ryczko geklagt. Er fühlte sich übergangen. Außerdem sei die Stelle nicht ordnungsgemäß ausgeschrieben worden. Nun wurde die Stelle ausgeschrieben, Klüber hat das Amt aber schon seit Anfang August geschäftsführend inne. Die Bewerbungsfrist endete gestern. Wieviele Bewerbungen eingegangen sind, wollte das Innenministerium nicht mitteilen. Auch nicht, wie in dem Fall weiter verfahren werdne soll. (jm)