Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 23. Mai 2006
Die Weimarer Film-Produktionsfirma "ostlicht" bereitet derzeit ihren ersten abendfüllenden Spielfilm vor. Das Kinoprojekt trägt den Arbeitstitel "Ich sehe was, was Du nicht siehst". Erzählt wird die Geschichte eines 17-jährigen Mädchens aus Weimar, das nach dem für sie richtigen Lebensweg sucht. Autor und Regisseur ist der in Weimar aufgewachsene Hagen Keller. Der Film soll im Juli und im August in Weimar und Jena gedreht werden. Dafür sucht die "ostlicht filmproduktion" noch Komparsen jeden Alters. Nähere Informationen dazu gibt es im Internet unter www.ostlicht.de. (mh/wk)
Weimars Madrigalchor nimmt am 7. Deutschen Chorwettbewerb in Kiel teil. Er ist einer von vier Thüringer Chören, die ab morgen den Freistaat bei dem bundesweiten Treffen vertreten. Vorausgegangen war ein zweiter Platz beim Landeschorwettbewerb im April vergangenen Jahres. Seinen Wettbewerbsauftritt in Kiel hat der Chor am Freitag. Er wird vor allem von Studenten und Absolventen der Bauhaus-Universität, der Weimarer Musik-Hochschule und der Jenaer Friedrich-Schiller-Universität gebildet und pflegt die a-cappella-Literatur des 16. bis 20. Jahrhunderts. Die Leitung des Madrigalchors hat seit 2004 die Absolventin der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar, Annett Fischer. (wk)
In Bad Berka hat gestern Abend das Los Thomas Liebetrau zum neuen Bürgermeister bestimmt. Die Auslosung war notwendig geworden, weil in der Stichwahl vom Sonntag der parteilose Liebetrau genau die gleiche Stimmenzahl erzielt hatte, wie sein Gegenkandidat von den Freien Wählern, Volker Schaedel. Liebetrau hatte auch im ersten Wahlgang vorn gelegen. Da war Schaedel mit nur 1,5 Prozentpunkten Abstand auf Platz zwei gelandet. Vor dem Losentscheid hatte der Wahlausschuß bestimmt, daß die jeweils 1.459 gültigen Stimmen nicht noch einmal nachgezählt werden. Gezogen hat das Los der Noch-Bürgermeister von Bad Berka Klaus Lutterberg. Volker Schaedel, der bisher stellvertretender Bürgermeister war, will dies auch unter Liebetrau bleiben. (wk)
Die Polizei hat jetzt einen Mann vernommen, der verdächtigt wird, in der Weimarer Innenstadt Müllcontainer in Brand zu setzen. Ein Zeuge will ihn auf einem roten Fahrrad gesehen haben, bevor weitere Container brannten. Der Verdächtigte ist nach seiner Vernehmung von der Polizei wieder entlassen worden, hieß es gestern aus der Weimarer Inspektion. Nachdem Freitag Nacht etliche Müllcontainer und ein Auto in Flammen aufgegangen waren, haben in der Nacht zu Montag erneut Müllbehälter gebrannt. Wie die Polizei mitteilte, setzten Unbekannte diesmal insgesamt 12 Container in der Brennerstraße, in der Ernst-Thälmann- und in der Marcel-Paul-Straße in Brand. Am Wochenende betraf es Müllbehälter in der Jakobsstraße, der Wagnergasse und an der Weimarhalle. Der brennende Pkw vom Typ Smart stand am Untergraben. Innerhalb eines Jahres sind inzwischen weit über 50 Müllcontainer-Brände registriert worden. (wk)
Studenten kämpfen für gebührenfreies Studium
Die Thüringer Studentenschaft will ein absolut gebührenfreies Studium in Thüringen erreichen. Das sagte der Sprecher der ständigen Konferenz Thüringer Hochschulen Felix Ihle gegenüber RadioLOTTE Weimar. Die Studierenden hätten genug an ihren Unterhaltskosten zu tragen, so Ihle. Bereits drei Viertel aller Studenten müßten dafür neben ihres Studiums arbeiten gehen. Wie in Sachsen-Anhalt müsse es auch in Thüringen möglich sein, jede Art von Studiengebühren völlig auszuschließen, so Ihle weiter. Dazu gehörten auch zusätzliche Verwaltungsgebühren, wie sie jetzt in Hessen noch zu den Semestergebühren verlangt würden. Derzeit werde von der Studentenschaft ein entsprechendes Positionspapier zum neuen Hochschulgesetz des Landes erarbeitet. Das Gesetz sei bisher immer wieder von der Landesregierung wegen Unstimmigkeiten verschoben worden.
Ministerpräsident Dieter Althaus hatte gestern gegenüber der Thüringer Allgemeinen erklärt, daß ab der neuen Legislaturperiode 2009 Studiengebühren unvermeidlich seien.
(wk)
Thüringen bei rechtsextremistischer Gewalt an dritter Stelle
Thüringen liegt bei der Zahl rechtsextremistischer Gewalttaten hinter Sachsen-Anhalt und Brandenburg an dritter Stelle. Das ist aus dem gestern vorgestellten Bericht des Bundesverfassungsschutzes zu entnehmen. Insgesamt haben die Gewalttaten aus der Neonazi-Szene sprunghaft zugenommen, hieß es. Das größte Skinhaed-Konzert, das von der Polizei nicht verhindert wurde, fand im thüringischen Pößneck statt. Bei den Nazi-Kundgebungen in Thüringen hatte im Jahr 2005 Weimar neben Eisenach und Altenburg die meisten Aktionen zu verzeichnen. Die Kulturstadt wurde bereits im Thüringer Verfassungsschutzbericht als lokaler Aktionsschwerpunkt der Rechtsextremisten eingestuft.
(wk)
Konferenz "Gegen Rassismus auf dem Fußballplatz" geplant
Jugendliche aus Weimar, Halle und Berlin wollen am 10. Juni in Weimar Lösungsvorschläge "gegen Gewalt und Rassismus auf dem Fußballplatz" erarbeiten. Darüber hat jetzt die Netzwerkstelle gegen Rechtsextremismus informiert. Nach dieser Open-Space-Konferenz sollen in Weimar und Jena parallel sogenannte Antirassismus-Fußball-Turniere ausgetragen werden. Während im im Wimaria-Stadion die Teilnehmer der Konferenz spielen wird in Jena ein Straßen-Fußball-Turnier organisiert, an dem jeder teilnehmen kann. Einen Tag zuvor treffen sich die 120 jungen Konferenzteilnehmer in Halle zum gemeinsamen Anschauen des Fußball-WM-Eröffungsspiels. Im September soll es dann in Berlin-Kreuzberg zum "Rückspiel-Turnier" und einer zweiten Antirassismus-Konferenz kommen.
(wk)
Wegen der in der Öffentlichkeit als Schmutzkampagne bezeichneten Verdächtigungen hat Grünen-Stadtrat Rudolph Keßner jetzt Stadtkulturdirektor Felix Leibrock um Hilfe gebeten. Der ehemalige Pfarrer der Weimarer Kreuzkirche könne vielleicht zur Entspannung der Situation nach dem Wahlkampf beitragen, hofft Keßner in einem offenen Brief. In dem Schreiben wehrt sich Keßner gegen Anschuldigungen, er habe Gerüchte über den OB-Kandidaten Wolfgang Hölzer vom weimarwerk-Bürgerbündnis in Umlauf gesetzt. Inzwischen erhalte er Drohungen, so Keßner. Er wende sich an Leibrock, weil er ihn als seinen damaligen Pfarrer schätzen gelernt habe. (wk)