Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 12. Mai 2006
In Thüringen ist im letzten Jahr die Zahl so genannter "linksextremistischer Straftaten" drastisch angestiegen. Das ist im gestern veröffentlichten Verfassungsschutzbericht zu lesen. Von den Verfassungsschützern sind 200 Straftaten erfaßt worden, die der "links-politisch motivierten Kriminalität" zugeordnet werden. Dazu würden Gewaltdelikte, Sachbeschädigung und Verstöße gegen das Versammlungsverbot gehören. Im Jahr 2004 waren noch 64 solcher Delikte erfaßt. Die "linksextremistische Szene" bestünde vor allem aus Autonomen, heißt es in dem Bericht. Die Zahl dieser als gewaltbereit eingestuften Personen wird für den Freistaat konstant über die letzten drei Jahre mit insgesamt 150 angegeben. Gleichzeitig gelänge es dieser Szene, etwa eben so viel Sympathisanten für ihre Aktionen zu gewinnen, heißt es weiter. Sie verfolgten das Ziel, den jeweiligen von ihnen so bezeichneten Naziaufmarsch zu vereiteln oder zu behindern. (wk)
Die Preisträger des Bauhaus-Uni-Wettbewerbs "Rennsteigrasten" sind heute in Erfurt von Thüringens Verkehrsminister Andreas Trautvetter ausgezeichnet worden. Gleichzeitig wurden die Modelle der Sieger und Plazierten in der Cafeteria des Regierungsviertels ausgestellt. Einzureichen waren Entwürfe für eine Autobahn-Raststätte, die zugleich ein Dokumentationsszentrum über den Bau der Thüringer Waldautobahn sein soll. Der Wettbewerb war vom Thüringer Verkehrsministerium und einem Förderverein angeregt worden. Die Architektur des Gebäudes sollte die regionale Landschaft und Geschichte berücksichtigen. Trautvetter hat heute auch über das Vergabeverfahren für die Raststätte informiert. Ziel sei, die Studentenentwürfe und das Interesse des Freistaates bei der Planung und dem Bau der Autobahnanlage weitgehend umzusetzen, so der Minister. (wk)
Anläßlich der 800-Jahrfeier Tiefurts soll Goethes Wald- und Wasserdrama "Die Fischerin" wieder aufgeführt werden. Das Stück hatte der Dichter im Jahre 1782 für das Liebhabertheater geschrieben. Es wurde damals am Uferplatz des Ilmbogens im Tiefurter Schlosspark in Szene gesetzt. Ebendort soll es in der Zeit vom 25. August bis 3. September zehn Aufführungen des romantischen Dramas geben. Die Regie will DNT-Schauspieler Bernd Lange übernehmen. Die Idee zur Wiederauffürung der "Fischerin" sei bereits im Kulturstadtjahr ´99 geboren worden, heißt es vom Veranstalter. Der ist ein Initiativkreis aus Weimar-, Tiefurt- und Theaterfreunden, der für diese Aufführungen noch ehrenamtliche Komparsen und Helfer sucht. (wk)
Weimarwerk-OB-Kandidat Wolfgang Hölzer hat seinem Mitbewerber, Wirtschaftsdezernent Stefan Wolf, SPD, bewußte Informationszurückhaltung vorgeworfen. Wolf würde aus wahltaktischen Gründen dem Stadrat verschweigen, daß dem Schwansseebad im kommenden Jahr wegen Sanierung die Schließung drohe. Wie Stefan Wolf dazu gegenüber RadioLOTTE Weimar mitteilte, gibt es keine Pläne darüber, wann und wie lange wegen einer Sanierung das Schwanseebad geschlossen werden muß. Vielmehr gebe es die Übereinkunft, solange als möglich den Badebetrieb aufrechtzuerhalten. Im übrigen sei der Zustand des Bades seit 20 Jahren bekannt. Der 80 Jahre alte Betonboden weise leider immer wieder Risse auf, die auch immer wieder geschlossen werden, so Wolf. Eigentlich müßte das Bassin völlig neu gegossen werden. Dazu fehle aber schlichtweg das Geld. (wk)
Die Spendenaktion für die Äthiopenhilfe ist gestern offiziell beendet worden. Insgesamt sind 32.380 Euro zusammengekommen. Damit sei die Verpflichtung mit 10-tausend Euro übererfüllt worden, hieß es aus dem Rathaus. So habe nicht nur jeder dritte Weimarer, wie gewettet, sondern jeder zweite einen Euro gegeben. Oberbürgermeister Volkhard Germer bedankte sich noch einmal bei allen Spendern. Er sei stolz darauf, daß in Weimar noch eine Bürgergesellschaft funktioniere. Heute hat Germer das Wettergebnis in Berlin präsentiert. Er nahm anläßlich des 25-jährigen Bestehens der Aktion "Menschen für Menschen" an der Bundespressekonferenz teil. (wk)
Die Weimarer FDP unterstützt in der Stichwahl für das Oberbürgermeisteramt Wolfgang Hölzer vom Bürgerbündnis "weimarwerk". Das hat der Kreisvorstand der Partei gestern auf einer außerordentlichen Sitzung beschlossen. Zugleich zeigte sich die FDP sehr enttäuscht vom Ergebnis der eigenen Kandidatin, Maria-Elisabeth Grosse. Die Gründe dafür müssten jetzt sehr genau analysiert werden, hieß es aus dem Vorstand. Rücktrittsforderungen an Frau Grosse wurden aber dem Vernehmen nach bislang nicht laut. Die Kreisvorsitzende war bei der Oberbürgermeisterwahl am Sonntag mit 3,8 Prozent der Stimmen auf dem letzten Platz gelandet. (mh)
In Weimar West sollen die Anwohner des Stadtteils in einen Wettbewerb treten. Die Grüne Liga hat dazu aufgerufen, ein ganz persönliches Bild des Wohngebiets zu malen, zu fotografieren oder zu beschreiben. Mit den besten Werken soll dann zum Sommerfest im Bürgerzentrum eine Ausstellung "typisch Weimar-West" gestaltet werden. Bis zum 23. Juni können dort bis zu drei Arbeiten abgegeben werden. Mit dem Projekt wollen die Initiatoren die unterschiedlichen Bewohnergruppen dazu anregen, sich in ihrem Stadtteil genau umzuschauen. Zahlreiche Gebäude, Straßen und Wege seien in den vergangenen Jahren umgestaltet worden, heißt es. Ebenso wurden viele Sport-, Spiel- und Freizeitanlagen neu angelegt. (wk)
Ermittlungen gegen Hölzer wegen Untreue bestätigt
Gegen den Weimarwerk-OB-Kandidaten Wolfgang Hölzer wird von der Staatsanwaltschaft Erfurt wegen Untreue ermittelt. Das hat Oberstaatsanwältin Anette Schmitt auf Nachfrage von RadioLOTTE Weimar bestätigt. Es würden zwei Anzeigen von Aufsichtsratsmitgliedern der weimarGmbH geprüft, so Schmitt. Die Vorwürfe der Untreue bezögen sich dabei auf Hölzers Tätigkeit als Vorsitzender des Aufsichtsrates der weimarGmbH. Sie stünden in Zusammenhang mit der Einsetzung eines neuen Geschäftsführers ohne daß dessen Bezahlung gesichert sei. Auch wäre die Höhe des für den Geschäftsführer bestimmten Gehalts Gegenstand der Vorwürfe. Allerdings lägen die Anzeigen bereits seit Ende Februar und Anfang März vor, so die Oberstaatsanwältin.
Hölzer selbst sprach am Abend von einer gezielten Hetzkampagne im OB-Wahlkampf. Er habe erst heute von den Anzeigen erfahren. Er sei davon überzeugt, dass diese "wie eine Seifenblase platzen" werden, sobald sich die Staatsanwaltschaft inhaltlich dem Fall nähere, so Hölzer.
(wk/mh)
Weimar als Aktionsschwerpunkt für Rechtsextremisten eingestuft
Weimar hatte im Jahr 2005 neben Eisenach und Altenburg die meisten Neonazi-Kundgebungen zu verzeichnen. Die Kulturstadt wird als lokaler Aktionsschwerpunkt der Rechtsextremisten eingestuft. Das ist dem gestern vorgestellten Thüringer Verfassungsschutzbericht für das vergangene Jahr zu entnehmen. Danach hat die Zahl der gewaltbereiten Rechten in Thüringen erneut zugenommen. Verzeichnet sind 620 rechtsextremistische Gewaltdelikte. Im Jahr 2004 waren es noch 590 Straftaten. Weiter vertieft habe sich auch die Verflechtung von Neonazis und Skinheads mit der NPD. Dieser Partei gehörten inzwischen fast alle führenden Thüringer Neonazis an, heißt es in dem Bericht. Verstärkt seien auch über CD-Verkäufe verbotene Propaganda und Musik unter Schüler gebracht worden. Auch die Zahl der Skinhead-Konzerte habe erneut deutlich zugenommen, heißt es weiter.
(wk)
Weimar eröffnet die Badesaison
Im Schwanseebad wird morgen um 9 Uhr die Badesaison eröffnet. Die Vorbereitungsarbeiten seien rechtzeitig zum Wochenende abgeschlossen worden, heißt es aus der Stadtverwaltung. Auch sei die Anlage durch das Ordnungs- und das Gesundheitsamt abgenommen worden. Um den Weiterbetrieb des Freibades zu sichern, seien abermals umfangreiche Sanierungsmaßnahmen nötig gewesen. Erneut habe die Stadtwirtschaft wieder beträchtliche Mittel in die fast 80 jährige Anlage investiert.
(wk)