Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 31. Mai 2006
Zum heutigen Weltnichtrauchertag hat der sozialpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Michael Panse, erneut das generelle Rauchverbot an Thüringer Schulen verlangt. Raucherecken und -zimmer seien nicht mehr hinnehmbar. Das Schulgesetz müsse entsprechend geändert werden, so Panse. Dabei kritisierte er die Landesregierung, die von seiner Partei geführt wird. Ein entsprechender Beschluß des Landtages von 2003 habe das Kabinett offensichtlich ignoriert, so Panse weiter. Auch die Landtagspräsidentin und Präsidentin der Deutschen Krebshilfe, Dagmar Schipanski, forderte ein Rauchverbot für alle Schulen. In Deutschland würden jedes Jahr 140.000 Menschen an den Folgen des Rauchens sterben, so die Krebshilfe. Dazu gehörten Lungenkrebs, Schlaganfall oder Herzattacken. Weitere 3000 Menschen würden Opfer des so genannten Passivrauchens. (jm/wk)
Die Ausstellung "11.000 Kinder" soll möglichst doch noch in der Weimarer Bahnhofshalle gezeigt werden. Dafür würden weiter Wege gesucht, sagte Stadtkulturdirektor Felix Leibrock. Weil die Deutsche Bahn sich bisher der Ausstellung verweigerte, wird sie ab Freitag im Stadtmuseum gezeigt. Auch persönliche Briefe von Oberbürgermeister Volkhardt Germer an Bahnchef Hartmut Mehdorn hatten die Bahn bisher nicht bewegen können, die Schau im Weimarer Hauptbahnhof aufzubauen. Sie wurde in Frankreich zur Ausstellung in Bahnhöfen konzipiert. Gezeigt wird der Leidensweg von Kindern, die mit Unterstützung der Reichsbahn in der Nazizeit deportiert wurden. (wk)
Die Weimarer Industrie ist von der Industrie- und Handelskammer als Schlußlicht in Thüringen eingestuft worden. Im Vergleich der kreisfreien Städte und Landkreise sei im ersten Quartal mit 55 Millionen Euro der niedrigste Umsatz zu verzeichnen gewesen. Allerdings konnte gegenüber dem Vorjahr ein Wachstum von 1,9 Prozent erreicht werden. Jena und Suhl hatten Zuwächse von 25 beziehungsweise 16 Prozent. Spitzenreiter der IHK-Tabelle ist der Landkreis Sömmerda mit 624 Millionen Euro Industrieumsatz. (wk)
Die Polizei sucht noch immer die seit dem späten Samstagabend verschwundene Ludmila Ali-Mohamed aus Weimar. Sie ist 36 Jahre alt und 165 Zentimeter groß, sehr schlank und hat kurze schwarze gelockte Haare. Sie ist vermutlich mit einem schwarzen Stoffmantel bekleidet und führt eine Umhängetasche bei sich. Frau Ali-Mohamed hatte am Freitag einen schwarzen Fiat Punto gemietet und bisher nicht zurückgegeben. Das Fahrzeug trägt das Kennzeichen EU-NE 4308. Wer die Vermisste mit oder ohne Auto nach dem späten Samstagabend noch gesehen hat oder Angaben über ihren möglichen Aufenthaltsort machen kann, möchte sich an die Weimarer Kriminalpolizei wenden. Angerufen werden kann die Weimarer Nummer 882-0. (wk-jm)
Weimars Arbeislosenzahlen kaum gesunken
In Weimar ist die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat fast gleich geblieben. Das hat heute die Arbeitsagentur mitgeteilt. Die Quote für die Stadt wird, bezogen auf alle zivilien Erwerbspersonen, für den Mai mit 17,2 Prozent angegeben. Damit ist sie um ein halbes Prozent gegenüber dem April gesunken. Im vorigen Jahr waren es Ende Mai 17,3 Prozent. Insgesamt sind in Weimar immer noch über 5-tausend-200 Menschen arbeitslos gemeldet.
(wk)
Der ehemalige Weimarer Rechtsdezernent Norbert Michalik ist nicht zum 1. Stadtrat der hessischen Kommune Bad Nauheim gewählt worden. Laut Medienberichten verschob der dortige Stadtrat die für gestern abend angesetzte Wahl bis auf Ende Juni. Zur Begründung wurden ungeklärte Finanzierungsfragen genannt. Wie weiter verlautete, sei den Verantwortlichen in Hessen der Grund für Michaliks vorzeitigen Abgang in Weimar bis zum Sonntag unbekannt gewesen. Dann hätten einige Nauheimer Stadträte anonyme Hinweise in ihren Fächern gefunden, hieß es. Der CDU-Politiker Norbert Michalik mußte seinerzeit seinen Stuhl in Weimar räumen, weil er die Zweitwohnsitzsteuer nicht bezahlt hatte. Bis zum Ende 2006 muß im die Stadt Weimar noch 75 Prozent seines Gehaltes von 5700 Euro im Monat zahlen. (jm)(
CDA-Vorsitzender kritisiert CDU-Führung
Der Weimarer Vorsitzende der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft, Ullrich Walther, hat die Thüringer CDU für das schlechte Abschneiden bei den jüngsten Wahlen kritisiert. Das Hauptproblem der meisten Menschen sei tatsächliche oder befürchtete Arbeitslosigkeit. Dies sei ungenügend thematisiert worden, so Walther gegenüber Radio LOTTE Weimar. Man habe nur noch wenig Zeit, sich auf das Superwahljahr 2009 vorzubereiten. Da dürfe jetzt nicht mehr von oben nach unten regiert werden, kritisierte er die CDU-Führung, ohne bestimmte Personen zu benennen.
CDU-Kreisgeschäftsführer Clarsen Ratz hingegen führt das Scheitern der CDU auf die Spaltung des bürgerlichen Lagers zurück. Gegenüber Radio LOTTE Weimar sagte Ratz, wenn die FDP nicht auch noch eine Kandidatin aufgestellt hätte, wäre CDU-Kandidat Stephan Illert mindestens in die Stichwahl gekommen. In der heutigen Ausgabe der TLZ wird der Weimarer CDU-Kreischef und Staatssekretär im Thüringer Sozialministerium als amtsmüde dargestellt. Illert sollte in Weimar Oberbürgermeister werden, fiel aber schon im ersten Wahlgang durch.
(jm/wk)
Weimarwerk will seine Öffentlichkeitsarbeit verbessern
Das weimarwerk-Bürgerbündnis will seine Öffentlichkeitsarbeit verbessern, um richtiger wahrgenommen zu werden. Das ist das Ergebnis der gestrigen Auswertung der OB-Wahlen, in denen Weimarwerk-Kandidat Wolfgang Hölzer Stefan Wolf von der SPD unterlegen war. Offensichtlich sei das Bild, das etliche Wähler vom weimarwerk haben, verbesserungsbedürftig, sagte der Bündnis-Vorsitzende Norbert Schremb am Morgen bei RadioLOTTE Weimar. Der Vorwurf des "Abzockbündnis" sei absurd, weil alle beim weimarwerk ehrenamtlich arbeiteten und keine Versorgungsposten versprochen bekämen, wie bei anderen Parteien, so Schremb. Die Wahl sei verloren gegangen, weil es nicht geschafft wurde, das Nichtwählerpotenzial zu mobilisieren. Während Wolf von Linkspartei- und Grünen-Wählern unterstützt worden sei, hätten CDU-Wähler das weimarwerk im Stich gelassen, so Schremb weiter. Das müßte mit dem Koalitionspartner noch ausgewertet werden. Jetzt sei eine geschlossene Koalition mehr denn je gefragt, weil es schwer sein wird, mit dem neuen OB zusammenzuarbeiten. Schremb bot aber auch den anderen Fraktionen im Stadtrat die Zusammenarbeit an.
(wk)
Der Grünen-Stadtrat Rudolph Keßner hat heute bei RadioLOTTE Weimar seine Oppositionsrolle bedauert. In die sei er und alle Stadräte von der Linkspartei, den Grünen und der SPD durch die Blockbildung der CDU mit dem weimarwerk gedrängt worden. Mit einer Stimme Mehrheit würden so bewußt die Vorschläge der anderen Stadträte für die Stadt ausgeschaltet. Keßner wies darauf hin, daß die Kommunalordnung keine Koalitionsbildung vorsehe. Er würde damit automatisch Opposition, er wünschte es wär nicht so. Der Stadtrat sei Teil der Verwaltung, da müsse jeder mit jedem gleich engagiert und mit dem OB zusammen die Stadt voranbringen, so Keßner. Unverständnis äußerte er über die ihm vom weimarwerk-Vorsitzenden Norbert Schremb zugewiesene Täterrolle im Wahlkampf. Schremb hatte am Morgen bei RadioLOTTE gefordert, daß sich Keßner bei Wolfgang Hölzer zu entschuldigen habe. Wenn man ihm sage wofür, könnte er das tun, so Keßner heute. Bereits in der vergangenen Woche hatte er sich in einem offenen Brief gegen Anschuldigungen gewehrt, er habe Gerüchte über den weimarwerk-OB-Kandidaten Hölzer in Umlauf gesetzt. (wk)