Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 23. Juni 2006
Wie bereits angekündigt, hat Oberbürgermeister Volkhardt Germer noch kurz vor Ende seiner Amtszeit eine Haushalts-Sperre verhängt. Danach dürfen die Ämter seit gestern keine Aufträge mehr für neue Maßnahmen und Anschaffungen auslösen. Geld für den Bau-Unterhalt und die Beseitigung möglicher Havarien werde aber zu Verfügung stehen, hieß es. Auch würden vertraglich gebundene oder bereits begonnene Maßnahmen bezahlt. Ebenso erhalten die freien Träger und Vereine, denen eine Förderung zugesagt ist, weiter ihre Zuschüsse. Ein Haushaltsausgleich für 2006 wäre nicht mehr gewährleistet, hieß es zur Begründung. Hintergrund sind vermutliche Mehrausgaben von rund 3,8 Millionen Euro. Sie würden vor allem durch die weiter steigenden Kosten im Arbeitslosengeld-II-Bereich ausgelöst. (wk)
Volkhardt Germer offizell aus Amt verabschiedet
Oberbürgermeister Volkhardt Germer ist heute offiziell aus seinem Amt verabschiedet worden. Im vollbesetzten Seminargebäude der Weimarhalle würdigten Vertreter des Landes, der Partnerstädte und der künftige Oberbürgermeister vor allem seine Menschlichkeit. Kultursstadtdirektor Felix Leibrock nannte Germer den "OB des Herzens". DNT-Generaldirektor Stephan Märki kürte ihn im Auftrag des Aufsichtsrates von Theater und Staatskapelle zum Ehrenmitglied des Deutschen Nationaltheaters. Germer zeigte sich von der Veranstaltung sichtlich bewegt und gab den Dank an alle Wegbegleiter und Mitstreiter zurück. Am meisten habe er aber für die letzten zwölf Jahre seiner Frau Roswitha zu danken, so der scheidende Oberbürgermeister.
Am kommenden Montag haben die Weimarer Bürger die Möglichkeit, Germer persönlich zu verabschieden. Dazu ist im Rathaus zwischen 10 und 15 Uhr die Tür geöffnet.
Am 1. Juli findet dann die feierliche Amtsübergabe an den Nachfolger Stefan Wolf statt.
(wk)
Für deutsche Wissenschaftler soll es schwieriger werden, an Geld aus Brüssel zu kommen. In den kommenden Jahren würden mehr Forschungsprojekte aus europäischen Fördertöpfen gefördert werden wollen als bisher. Das ist die Einschätzung der Deutschen Forschungsgemeinschaft nach der Bundestagung zur EU-Forschungsförderung, die gestern in der Weimarer Bauhaus-Universität zu Ende gegangen ist. EU-Vertreter informierten darüber, was nach dem Forschungsrahmenprogramm bis 2013 in Deutschland gefördert werden könne. Neu eingerichtet worden sei ein eigener Etat für Grundlagenforschung, hieß es. Auch würden die Mittel für die Nachwuchsförderung aufgestockt. Weimar war nach Saarbrücken, Leipzig und Hamburg erstmals Ort der Bundestagung. (wk)
Landesbeteiligung für "Mobit" wird noch geprüft
Ob und wie sich die Landesregierung an einer Finanzierung von "Mobit" in Thüringen beteiligt, wird noch geprüft. Das bestätigte jetzt auch der Pressesprecher des Innenministeriums, Michael Koch, gegenüber RadioLOTTE Weimar. Auch Mitarbeiter von mobit sagten, daß ihre finanzielle Situation nach wie vor unklar sei. Man wisse nicht, wie es weitergeht, weil die Geldüberweisungen vom Bund gestoppt seien. Der MDR hatte gestern die Zusage einer Landesförderung durch Innenminister Karl-Heinz Gasser gemeldet. Die Thüringer Grünen hatten danach bereits "das Ende des jahrelangen Tauziehens" um Civitas begrüßt.
Civitas ist Teil des Aktionsprogramms der Bundesregierung gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus". Die mobilen Beratungsstellen "Mobit" kümmern sich dabei um die Opfer rechter Gewalt. Thüringen ist bislang das einzige neue Bundesland, welches sich an der Kofinanzierung socher Projekte nicht beteiligen will.
(wk)
Hochschulen feiern Jubiläen gemeinsam
Unter dem Motto „Bauhaus meets Liszt" feiern die beiden Weimarer Hochschulen heute ihre akademischen Feiertage gemeinsam. Die Bauhaus-Universität begeht ihr zehnjähriges Namensjubiläum, die Musikhochschule "Franz Liszt" ihren 134. Geburtstag. Geboten wird ein Sommerfest in der Mensa am Park. Eingeladen sind neben den Hochschulangehörigen auch die Weimarer Bürger.
Auf dem zentralen Festakt der Musik-Hochschule soll morgen auch des 100. Geburtstags des Komponisten Dmitri Schostakowitsch gedacht werden.
(wk)
Für das Wochenende hat der e-werk-Verein und die EJBW eine öffentliche Europa-Diskussion im Weimarer Reithaus organisiert. Diskutiert werden Erwartungen und Befürchtungen zum Europa-Beitritt. Eingeladen sind Menschen aus Ländern, die erst demnächt am europäischen Prozess beteiligt sind. Das Symposium ist Teil eines Projektes, in dem junge französische, polnische und deutsche Künstler multimediale Kunstprojekte entwickeln. Zuvor sollen sie Erfahrungen durch Besuche der wahrscheinlich künftigen EU-Mitgliedsländer sammeln. (wk)