Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 06. Juni 2006
Hochhuth kündigt einstweilige Verfügung gegen DNT an
Die Uraufführung der Irrenhausposse "Heil Hitler" wird laut Autor Rolf Hochhuth definitiv nicht am Deutschen Nationaltheater stattfinden. Das sagte der Dramatiker am Vormittag gegenüber Radio LOTTE Weimar. Noch heute werde der Rowohltverlag, der die Rechte an dem Stück habe, eine einstweilige Verfügung erwirken. Das Stück werde von den Schauspielern und Regisseuren Ludwig und Lutz Blochberger in Berlin gemacht werden, so Hochhuth. Er wolle die Uraufführung von Menschen besorgen lassen, die dafür zuständig seien. Wenn ein Autor sein Stück zur erstmaligen Aufführung gebe, müsse das Theater auch mit dem Urheber des Werkes und nicht nur mit dem Regisseur sprechen, so Hochhuth weiter. Die Behauptung von DNT-Intendant Stephan Märki, das Stück sei so nicht spielbar, sei eine massive Verleumdung, so der Dramatiker weiter. Unterdessen verhandelt der Berliner Rechtsanwalt Peter Raue für das DNT mit dem Rowohlt-Verlag. Raue sagte gegenüber RadioLOTTE Weimar, daß Hochhuth ursprünglich mit der Wahl des Regisseurs Michael Simon einverstanden gewesen wäre. Wer Simon kenne, weiß auch, wie er inszeniere, so Raue zur Ablehnung der DNT-Regiekonzeption durch Hochhuth. Der will dem DNT die Inszenierung seines Stückes vor allem deshalb verbieten, weil zwei Nazischergen von Frauen gespielt würden, statt wie von ihm verlangt, durch Männer.
(wk)
Bauhaus-Uni soll 100-tausend Euro Rundfunkgebühren nachzahlen
Die Bauhaus-Uni soll Rundfunkgebühren in Höhe von etwa 100-tausend Euro nachzahlen. Das Geld wurde rückwirkend für acht Jahre berechnet. Offensichtlich betrachtet die GEZ mehr Geräte als gebührenpflichtig, als die Uni angemeldet hat. So verlangten die Gebühreneinzieher auch Geld für Geräte, die nur zur Wiedergabe von Schulungsfilmen genutzt würden, hieß es aus der Uni. Dort hofft man auf eine politische Regelung, nach der Universitäten den Schulen gleichgestellt werden. Die sind wegen ihres Bildungsauftrages von Rundfunkgebühren befreit.
(jm)
Welterbetag mit mehr Besuchern als erwartet
Der Welterbe-Tag hat in Weimar mehr Besucher angezogen als erwartet. Das teilte die Tourist-Info mit. Am Pfingstsonntag wurden alle in Weimar zum kulturellen Welterbe gehörenden Gebäude und Parks in speziellen Stadtführungen vorgestellt. Dazu gehören in der Kulturstadt Stätten der Klassik aber auch des Bauhauses. Wegen des großen Zuspruchs seien zu den zwei geplanten eine dritte Führung organisiert worden, hieß es. Eingeladen zur Besichtigung hatte die Weimar GmbH. Anlaß war der "Tag der UNESCO-Welterbestätten in Deutschland". Der soll jetzt jährlich am ersten Sonntag im Juni stattfinden. Erstmals wurde er am 5. Juni 2005 begangen.
(wk)
Ein 33-jähriger Motorradfahrer ist am Samstagmorgen bei Mellingen schwerstverletzt worden. Er prallte mit einem entgegenkommenden Auto zusammen und wurde über den Pkw geschleudert. Der 23-jährige Kraftfahrer hatte beim Linksabbiegen das Motorrad übersehen. Es soll nach Polizeiangaben viel zu schnell gefahren sein. In der Weimarer Industriestraße ist bei einem Verkehrsunfall am Freitagmittag ein Radfahrer schwer verletzt worden. Der 40-Jährige wurde von einem Toyota umgerissen, als der einem VW ausweichen wollte. Dieser hatte die Vorfahrt des Toyotas nicht beachtet, als er von einem Parkplatz nach links einbiegen wollte. Die beiden Autos stießen zusammen. Dabei erfaßte der Toyota den Radfahrer. Er wurde mit schweren Kopfverletzungen von einem Rettungshubschrauber nach Jena geflogen. (jm/wk)
Die Fußballer von Vimaria-Empor haben in Teichel zwei zu eins gewonnen. In Zeulenroda hatten sie zuvor null zu drei verloren. Mit dem Sieg von Teichel haben sie, wie auch schon der SC 03, den Ligaverbleib geschafft. (wk)
Die Bauhausstudenten Kilian Görl und Fabian Gießler haben auf dem Bundesfilmfestival "Video 2006" einen ersten und einen zweiten Preis gewonnen. Der angehende Mediengestalter Görl porträtierte eine australische Künstlerin und sein Komilitone Gießler setzte sich mit dem Zusammenleben der Generationen auseinander. Das Festival fand in Nürnberg statt. (jm)
Der für Weimar im Bundestag sitzende Sozialdemokrat Carsten Schneider hat die hohe Kreditaufnahme im Bundeshaushalt für 2007 verteidigt. Es wäre für die Binnennachfrage kontraproduktiv, der Volkswirtschaft schlagartig 15 Milliarden Euro zu entziehen, indem man Renten und das Arbeitslosengeld II kürze. In diesem Jahr werde die Wirtschaft noch um ein halbes Prozent zusätzlich wachsen, weil Anschaffungen vorgezogen würden, um der Mehrwertsteuererhöhung von 2007 zu entgehen, sagte Schneider einer Zeitung am Wochenende. Dann würde das Wachstum nur um ein Dreiviertelprozent zurückfallen, so der SPD-Haushaltspolitiker. Schneider wird aber auch mit dem Satz zitiert: Schulden sind Schulden. Der Bund will im kommenden Jahr knapp 40 Milliarden Euro an neuen Schulden aufnehmen. (jm)
Die Weimarer Musikgymnasiasten Florian Moritz und Alexander Keppner haben sich einen ersten Preis beim 43. Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ erspielt. Sie erhielten die Auszeichnung im Fach "Gitarre. In der Kategorie "Querflöte" konnte Marcus Rasch aus Weimar einen ersten Preis erringen. Für den Wettbewerb haben sich über 30 Musikschüler des Belvederer Gymnasiums qualifiziert. Der Bundesausscheid junger Musiker findet noch bis morgen in Freiburg statt. (wk)
Weit über 100 Teilnehmer konnten am Sonntag zum Volksfest von Kromsdorf und Schöndorf gezählt werden. Unter anderem zogen Einwohner in historischen Kostümen über den zweieinhalb-kilometer langen Wilhelm-Ernst-Weg, der die beiden Gemeinden verbindet. Der Aufmarsch historischer Militärverbände war aus Anlaß der 200-jährigen Wiederkehr des Einfalls napoleonischer Truppen organisiert worden. Die hatten damals das Schloß Kromsdorf und auch den Park Tiefurt verwüstet. Der Wilhelm-Ernst-Weg wurde im vergangenen Jahr wieder begehbar gemacht. Der über 50 Jahre zugewachsene Pfad führte einstmals die Schöndorfer in die Kromsdorfer Kirche. Der Weg ist nach dem Weimarer Herzog Wilhelm Ernst aus der Bachzeit benannt worden, weil der seinerzeit Schöndorf begründet hatte. (wk)
Im kommenden Jahr sollen die Weimarer Reden von Frauen gehalten werden. Das teilte Stadtkultrdirektor Felix Leibrock zur Buchvorstellung der zuletzt gehaltenen Reden mit. Das Jahr 2007 sei ein Anna-Amalia- und ein Elisabeth-Jahr hieß es zur Begründung. In dem Freitag im DNT vorgestellten Bändchen finden sich die diesjährigen Reden von Heiko Engelkes, Ulrich Wickert, Jürgen W. Falter und Guido Knopp sowie ein Beitrag von Michel Tournier. Das Buch kommt in der kommenden Woche unter dem Titel "Rendezvous - Unsere Affäre mit Frankreich" in den Handel. (wk)
Die Wahlanfechtung von Bad Berka hat jetzt das Landesverwaltungsamt auf dem Tisch. Innerhalb von drei Monaten muß der Fall geklärt sein. Solange ist der durch Losentscheid gewählte neue Bürgermeister Thomas Liebetrau rechtens im Amt. Der Gewinner muß das Amt auf jeden Fall zum 01. Juli antreten. Die durch Los entschiedene Bürgermeisterwahl ist von zwei Bad Berkaer Bürgern angefochten worden. Die haben dagegen Einspruch erhoben, daß ihre Stimmzettel als ungültig gewertet wurden. Anstatt den Kandidaten ihrer Wahl anzukreuzen, hatten sie den anderen durchgestrichen. Damit hätten sie aber laut Kommunalwahlrecht auch eine Wahlentscheidung klar erkennbar getroffen, so die Begründung. Wie bekannt wurde, hatten die beiden den beim Losentscheid unterlegenen Volker Schaedel ihre Stimme geben wollen. (jm/wk)
Studenten der Bauhaus-Universität nehmen an einem Hochschul-Wettbewerb für Verpackungsgestaltung teil. Neben den Weimarern sind die Medien-Uni in Stuttgart und die Design-Schule in Hamburg am Wettbewerb beteiligt. Alle drei Universitäten haben internationales Ansehen im Bereich Verpackungsgestaltung und -technik. Die teilnehmenden Studenten bekommen den Auftrag, eine innovative Verkaufsverpackung für ein fiktive Pralinen- oder Spirituosenmarke zu gestalten. Mit dem Wettbewerb soll der Designnachwuchs gefördert und Theorie und Praxis zusammengeführt werden. (wk)