Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 27. Juni 2006
Die Hochschule für Musik hat für den 7. Juli eine Musical-Nacht angekündigt. Unter dem Titel "American Summer" soll hinter dem Schloss Belvedere eine neunköpfige Band Songs und Szenen von Gershwin, Sondheim, Weill und anderen darbieten. Dazu würden Jazzstandards von Ella Fitzgerald und Louis Armstrong erklingen. Versprochen wird eine Mischung aus Revue und Show in Kostümen, mit Plüschtieren, Luftballons, Liegestühlen und verrückten Geschichten. Ausführende sind Studierende des Instituts für Gesang und Musiktheater der Liszt-Hochschule. Eintrittskarten gibt es ab sofort bei der Tourist Information Weimar und an der Abendkasse. (wk)
Der Weimarer Kreisverband der FDP will am 10. Juli einen neuen Vorstand wählen. Laut TLZ soll der jetzige als nicht mehr handlungsfähig eingeschätzt werden. Erster Bewerber um den Vorsitz sei der Weimarer Architekt Norbert Staniszewski, heißt es. Er war im vergangenen Jahr von der CDU zur FDP gewechselt. Daß die bisherige Vorsitzende Maria-Elisabeth Grosse noch einmal antritt, gelte als unwahrscheinlich, heißt es weiter. Sie hatte bei den Oberbürgermeisterwahlen kandidiert und unter sechs Bewerbern mit nur 3,8 Prozent den letzten Platz belegt. (wk)
Maßnahmen gegen Feinstaub erst im nächsten Jahr
Maßnahmen gegen die sogenannte Feinstaubbelastung sollen in Thüringen erst im nächsten Jahr eingeleitet werden. Dafür hat sich jetzt das Landes-Umweltministerium ausgesprochen. Zuvor müßten noch verläßlichere Daten erhoben werden, heißt es zu Begründung. Nach Langzeituntersuchungen würden viele Feinstäube über weite Strecken transportiert, da würden innerstädtische Verkehrsbeschränkungen wenig ausrichten. Noch vor drei Wochen hatte das Landesamt für Umwelt mitgeteilt, daß Aktionspläne gegen die Feinstaubbelastung erarbeitet werden sollen. Hintergrund war, daß in den Städten Weimar, Erfurt und Jena mehr als zulässig die Grenzwerte überschritten wurden. Das darf nach einer EU-Richtlinie nicht öfter als an 35 Tagen im Jahr geschehen. In der Weimarer Steubenstraße waren bis Anfang Juni 42 mal, am Sophienstiftsplatz 31 mal zu hohe Werte gemessen worden.
(wk)
Die Unterhaltung zum Konsum-Anreiz auf dem Weimarer Theaterplatz soll auch weitergehen, wenn keine Fußball-Spiele übertragen werden. In der spielfreien Zeit des WM-Turniers werde ein Musikprogramm geboten, teilte gestern der Veranstalter mit. Auftreten sollen Weimarer Bands, Ensembles und Einzelkünstler, heißt es. Die Organisation habe ein Student vom Studiengang Kulturmanagement der Musikhochschule übernommen. (wk)
Der Weimarer Stadtelternrat für Kindergartenkinder Stakki will heute die Volksbegehren-Unterschriften-Aktion auswerten. Mitglieder des Trägerkreises Weimar sollen über den Rücklauf der Antragsbögen berichten und das weitere Vorgehen erläutern. Wie der Sprecher der Thüringer Initiative, Peter Häusler, gegenüber RadioLOTTE mitteilte, waren bis zum Wochenende 15-tausend Unterschriften aus allen Städten, Gemeinden und Landkreisen zusammengekommen. Bis zum 9. Juli werde weiter gesammelt. Am 17. sollen dann alle Unterschriftsbögen abgegeben werden, obwohl nur 5-tausend nötig wären, das Begehren zur Genehmigung beim Landtag einzureichen. Häusler ist sich vor Ende der erfolgreichen Erstaktion sicher, daß später auch 200-tausend Thüringer unterschreiben. Dann könnte das Kitagesetz der Landesregierung gekippt werden und der Gegenentwurf des Volksbegehrens auf die Tagesordnung kommen. (wk)
Das Bauhaus-Museum hat eine weitere Schenkung aus dem Nachlass des Bauhaus-Schülers Heinrich Brocksieper erhalten. Zur Weimarer Sammlung kommt damit sein Briefwechsel mit Lyonel Feininger sowie das Ölbild auf Glas "A.B. am Küchentisch" aus dem Jahr 1950 hinzu. Das Museum besitzt bereits zahlreiche Gemälde, Grafiken und Fotos von Brocksieper. Der Sohn des Hagener Künstlers gebe die Briefe und das Bild nach Weimar, weil darin die enge Verbundenheit des Schülers Brocksiepers mit seinem Weimarer Bauhausmeister Feininger widergespiegelt werden, heißt es bei dpa. Noch bis zum 27. August ist im Haus am Horn eine Brocksieper-Ausstellung zu sehen. Darin wird der Künstler als Fotograf und Pionier des Experimentalfilms gezeigt. (ob/wk)
Über 250 Weimarer Bürgerinnen und Bürger haben gestern ihren scheidenden Oberbürgermeister Volkhardt Germer verabschiedet. Das Rathaus hatte dazu eigens einen Tag der offenen Tür eingerichtet. Verwaltungsangestellte und Mitarbeiter, Vertreter von Vereinen und Organisationen, Händler und Handwerker aber auch Unbekannte kamen zu Umarmungen und Händschütteln in Germers Dienstzimmer. Der Handwerkerchor, die Ottmar-Gerster-Musikschule und andere musikalisch Begabte brachten Ständchen dar. Nach den fünf Abschiedsstunden habe die Amtsstube wegen der vielen Blumen und Grünpflanzen einer seltenen Orangerie geglichen, berichtet das Stadtpresseamt. Germer ist noch bis zum Freitag im Amt. Am 1. Juli übergibt er während einer Sondersitzung des Stadrates die Geschäfte an seinen Nachfolger Stefan Wolf. (wk)
Berkaer Wahlanfechter klagt vor Weimarer Verwaltungsgericht
Einer der Wahlanfechter von Bad Berka hat gestern Klage beim Weimarer Verwaltungsgericht eingelegt. Er wendet sich damit gegen den Bescheid der Kommunalaufsicht, die seine Stimme bei der Bürgermeister-Stichwahl auch nach seiner Anfechtung für ungültig erklärt hatte. Wie die TLZ berichtet, habe der Bad Berkaer wegen des Amtsantritts des Bürgermeisters zum 1. Juli das Gericht um eine Eilentscheidung gebeten. Es solle das Ergebnis der Wahl zugunsten von Volker Schaedel korrigieren, so der Antrag des Anfechters. Schaedel war bei absoluter Stimmengleichheit mit dem Mitbewerber Thomas Liebetrau beim Losentscheid unterlegen. Zuvor war der Stimmzettel des jetzigen Klägers für ungültig erklärt worden, weil darauf der Kandidat Schaedel nicht angekreuzt, sondern Liebetrau durchgestrichen war. Das Gericht muß nun entscheiden, ob das eine für eine Bürgermeisterwahl zulässige Art der Wahlentscheidung ist.
(wk)
Weißer-Ring-Preis an Weimarer Ex-Studenten
Der Ehrenpreis der Hilfsorganisation für Verbrechensopfer, "Weißer Ring", geht in diesem Jahr an 16 ehemalige Weimarer Bauhaus-Studenten. Das hat jetzt der Vorstand des Weißen Rings vorgeschlagen. Mit ausgezeichnet werden die Dozenten Werner Holzwarth und Peter Gamper. Die Gruppe aus dem Studiengang visuelle Kommunikation hatte 2003 auf Anregung der Hilfsorganisation eine Ausstellung geschaffen. Die ist unter dem Titel "Opfer" inzwischen an mehr als 50 Orten gezeigt worden. Sie thematisiere in eindringlicher und provozierender Weise das Leid von Kriminalitätsopfern, heißt es zur Begründung für die Auszeichnung. Der Preis soll im Oktober zum 30-jährigen Bestehens des "Weißen Rings" in Berlin überreicht werden.
(wk)