Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 09. Juni 2006
Die beiden Weimarer Hochschulen wollen am letzten Juni-Wochenende ihre akademischen Feiertage gemeinsam begehen. Das haben sie gestern angekündigt. Die Bauhaus-Universität feiert ihr zehnjähriges Namensjubiläum, die Musikhochschule "Franz Liszt" ihren 134. Geburtstag. Geplant ist ein gemeinsames Sommerfest in der Mensa am Park. Motto des Abends sei „BAUHAUS meets LISZT“, heißt es. Live-Musik, sowie Exponate und Filme sollen sowohl für Hochschulangehörige als auch für die Öffentlichkeit geboten werden. (wk)
Das Weimarer Tierheim will morgen seinen 25. Geburtstag feiern. Dazu hat das zweitälteste Tierheim Thüringens alle Weimarer zu einem Tag der offenen Tür eingeladen. Man wolle gemeinsam auf 25 Jahre Erfahrung im Umgang mit den Mitgeschöpfen zurückblicken. In der Zeit seien über 12-tausend herrenlose Tiere betreut worden, so Tierheimchef Mathias Zauche bei RadioLOTTE Weimar. Die Geburtstagsveranstaltung mit Unterhaltungsprogramm und Imbiß wird am Samstagvormittag eröffnet. Der Mehrerlös aus Speisen und Getränken sowie alle Spenden des Tages seien für den Neubau des dringend benötigten Kleintierhauses vorgesehen, so Zauche. (wk)
Der Thüringer Buchlöwe hat wieder Schülerinnen und Schüler der Klassen 5 bis 8 zum Schreibwettbewerb aufgerufen. In diesem Jahr sei das Thema passend zur Fußballweltmeisterschaft vorgegeben worden, heißt es. Die Kinder sollen Erlebnisse beschreiben unter dem Motto "Vor meiner Tür – in der weiten Welt". Eingeladen sind Mädchen und Jungen aller Schularten. Jeder Teilnehmer kann eine Kurzgeschichte oder ein bis drei Gedichte einreichen. Die Arbeiten sollen von den Schülern selbst erdacht und formuliert sein. (wk)
Das Weimarer DNT hat die Uraufführung von Rolf Hochhuths Irrenhaus-Komödie »Heil Hitler!« abgesagt. Sie war für den 24. Juni als Ehrung für den 75-jährigen Dramatiker geplant. Wie DNT-Generalintendant Stephan Märki mitteilte, sei eine Einigung mit dem Rowohlt Theater Verlag, mit dem Hochhuth zusammenarbeitet, gescheitert. Die Forderung des Autors, von der Besetzung zweier Männerrollen durch Frauen abzusehen, könne das Theater nicht erfüllen. Ebensowenig wollte er dem Ansinnen nachkommen, Michael Simon die Inszenierung abzunehmen und selbst Regie zu führen, so Märki. Stattdessen werde Simon nun mit seinem Ensemble die "Nietzsche-Trilogie" des vor fünf Jahren verstorbenen Einar Schleef zeigen. Am Premierentermin 24. Juni wolle man festhalten. (mh/wk)
Ab heute können die Läden in Thüringen außer Sonntags von 6 bis 24 Uhr öffnen. Die von zwei Verkäuferinnen dagegen angestrengte Klage hat die Verfügung der Landesregierung, den Ladenschluß während der Fußballweltmeisterschaft auszudehnen, ersteinmal nicht verhindert. Das Verwaltungsgericht Weimar will in der Sache aber noch endgültig entscheiden. Zunächst hat es gestern in einem Eilverfahren einer Klägerin Recht gegeben, die nun in ihrem Geschäft nicht länger arbeiten muß. Das Gericht habe aber auch nicht erkennen können, daß verlängerte Ladenöffnungszeiten in Thüringen dringend geboten seien, heißt es in der amtlichen Mitteilung. Es dränge sich vielmehr der Eindruck auf, dass der Freistaat durch Begleitveranstaltungen zur Fußball-WM das regionale Wirtschaftsleben befördern wolle. Dies rechtfertige aber eine Ausnahmegenehmigung nach dem Ladenschlußgesetz nicht, so das Weimarer Verwaltungsgericht. Auch die Dienstleistungsgewerkschaft verdi hatte im Vorfeld immer wieder gegen die verlängerte Ladenöffnung protestiert. (wk)
NPD sagt Veranstaltung in Jena ab
Nach einem gerichtlichen Verbot hat die NPD ihre für diesen Samstag in Jena geplante Veranstaltung "Fest der Völker" abgesagt. Wie das Rechtsamt der Stadt am Vormittag mitteilte, gebe es auch keinen Ersatztermin. Das Oberverwaltungsgericht Weimar hatte gestern ein vom Verwaltungsgericht Gera ausgesprochenes Verbot bestätigt. Die Richter hatten das Treffen verboten, weil wegen der Fußball-WM nicht genügend Polizisten zur Verfügung stünden. Es bestehe "polizeilicher Notstand", hieß es.
(dpa)
DNT-Chefdramaturgin bedauert Absage der Hochhuth-Uraufführung
Die Chefdramaturgin des DNT, Susanne Winnacker, hat die Rücknahme der Rolf-Hochhuth-Uraufführung bedauert. Der Autor habe abgesagt, ohne zu wissen, was er da absagt, so Winnacker heute bei RadioLOTTE Weimar. Er habe keinerlei Gesprächsbereitschaft über die Art der Inszenierung seines Stückes gezeigt. Das Haus mußte sich aber hinter seine Schauspieler und den Regisseur Michael Simon stellen. Natürlich habe das Theater eine besondere Verantwortung für eine Uraufführung, räumte Winnacker ein. Simon hätte aber nicht die Absicht gehabt, Hochhuths Text zu zerschlagen, er sei damit nur in besonderer Weise umgegangen. Wenn man jetzt auf das Stück verzichte, wollte man auch den weiter zu befürchtenden Rummel nicht. Wir wollen Aufmerksamkeit erregen, mit dem was wir tun und nicht mit dem, was wir nicht tun, so Winnacker bei RadioLOTTE Weimar.
(wk)
Wahlanfechtung von Bad Berka zurückgewiesen
Die Wahlanfechtung von Bad Berka hat jetzt die Kommunalaufsicht des Landratsamtes zurückgewiesen. Der Einspruch zweier Wähler, ihre Stimmzettel seien fälschlich als ungültig gewertet wurden, sei unbegründet, so die Behörde. Den einen Kandidaten durchzustreichen anstatt den anderen anzukreuzen, sei als Wahlentscheidung unter Umständen bei einer Mehrheitswahl möglich. Da aber für das Bürgermeisteramt mehrere Kandidaten zur Wahl standen, handele es sich um eine Verhältniswahl. Da würde die Stimme durch eine Streichung ungültig. Die Kommunalaufsicht stützt sich dabei auf ein Urteil des Oberverwaltungsgerichtes von 2001. Das aber sei bereits 2003 vom Bundesverwaltungsgericht aufgehoben worden, halte einer der Anfechter dagegen, so heute die TLZ. In dem höchstrichterlichen Urteil wäre festgestellt worden, daß die Direktwahl eines Bürgermeisters ein besonderer Fall der Mehrheitswahl sei. Der Anfechter verlange deshalb, den Behördenentscheid zurückzunehmen und die Wahlentscheidung zu korrigieren. Andernfalls werde er Klage einreichen, so die Zeitung.
(wk)