Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 25. Februar 2008
Sven Steinbrück fordert vorgezogenen SPD-Parteitag in Thüringen
Der stellvertretene SPD-Kreis- und Juso-Vorsitzende von Weimar, Sven Steinbrück, hat nach der gestrigen Urwahl einen vorgezogenen Parteitag der Thüringer SPD gefordert. Das Wahlergebnis habe gezeigt, daß die Matschie-Gegner keine Legitimation von ihrer Basis haben, so Steinbrück heute bei RadioLOTTE Weimar. Deshalb gehöre der Landesvorstand, in dem sich etliche Mitglieder gegen ihren Vorsitzenden positioniert hatten, aufgelöst. Eine Neuwahl sollte nicht erst im Herbst, sondern bereits Ende April stattfinden, so Steinbrück. -
In Weimar ist die Entscheidung für Christoph Matschie als SPD-Spitzenkandidat zur Landtagswahl 2009 überdurchschnittlich deutlich ausgefallen. Fast 80 Prozent der Parteimitglieder haben gestern für ihren Vorsitzenden gestimmt. Insgesamt erhielt Matschie von der Thüringer SPD knapp 72 Prozent Zustimmung. Für Herausforderer Richard Dewes votierten 27 Prozent.
(wk)
"Weimarer Votum" spricht sich für Erhalt der Kirchen aus
In einem "Weimarer Votum" haben sich am Wochenende die rund 250 Fachleute der Bauhaus-Uni-Konferenz eindeutig für den Erhalt der Kirchen in Deutschland ausgesprochen. Die von Schließung oder Abriss bedrohtenr Kirchenbauten sollen durch eine erweiterte Nutzung gerettet werden. Einer Umnutzung der sakralen Gebäude zu kirchenfremden Zwecken erteilten die Teilnehmer eine Absage. Manfred Keller von der Evangelischen Akademikerschaft Deutschland sagte, es würden nun von Weimar Impulse ausgehen, die Kirchen verstärkt bürgerschaftlich zu nutzen. Dazu gehörten bereits angemessene Veranstaltungen und Konzerte aber auch die Nutzung für Bildungseinrichtungen wie Kindergärten oder Schulen. -
Nach Kellers Schätzung sind in Deutschland über 5.000 der rund 45.000 evangelischen und katholischen Kirchengebäude betroffen. Hintergrund seien sinkende Kirchensteuereinnahmen.
(wk)
Am Eingangstor der Gedenkstätte Buchenwald hat die Polizei am Samstag vier Neonazis aus Sachsen festgenommen. Der Sicherheitsdienst hatte zuvor beobachtet, wie einer der Männer den Hitlergruß zeigte und die anderen ihn fotografierten. Der 21-jährige Haupttäter habe erheblich unter Alkoholeinfluß gestanden. Er und einer der Begleiter seien bereits wegen rechtsextremer Straftaten aufgefallen, heißt es von der Polizei. Sie erhob Anzeige wegen Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Von der Staatsanwaltschaft wurden die Männer anschließend wieder auf freien Fuß gesetzt. (wk)
Die Weimarer Bauhaus-Studentin Lena Libertá ist am Samstagabend in Jena mit der "Goldenen FILMthuer" ausgezeichnet worden. Auf dem gleichnamigen Festival wurde damit ihr Kurzspielfilm "Schokolade im Bauch" gewürdigt. Das 14 Minuten lange Werk zeichne sich durch starke Ästhetik und eine spannende Geschichte aus, hieß esvon der Jury. Ein weiterer Preis in der Kategorie "Studentenfilm" ging an den Absolventen der Medienfakultät Wolfgang Bauer für seinen Abschlußfilm "Nebenan." Im weiteren wurden die Dokumentationen "Altern ist erblich" von Uwe Germar aus Jena und "Bundeskanzler" der Schülergruppe Teevau aus Schleusingen ausgezeichnet. - Insgesamt wurden beim Landes-Kurzfilmfestival "Filmthuer.08" 58 Kurzfilme von Studenten, Filmamateuren und Schülern vorgeführt. Die besten Beiträge werden jetzt für verschiedene bundesweite Wettbewerbe nominiert. (wk)
Der Siebtklässler Christian Kesting vom Marie-Curie-Gymnasium Bad Berka hat als einziger Schüler aus Weimar und dem Weimarer Land einen Ersten Preis bei der Thüringer Mathematik-Olympiade errungen. Julius Gonsor aus der 8. Klasse des Weimarer Schiller-Gymnasiums sowie eine weiterer Schüler von "Marie Curie" erhielten einen dritten Preis. Ansonsten war der Thüringer Ausscheid in Erfurt von Schülern des Carl Zeiss Gymnasiums Jena dominiert, das Spezialklassen für Mathematik und Naturwissenschaften anbietet. Sie gewannen acht erste Preise, in den Klassenstufen 10 bis 12 konnten sie sich sogar konkurrenzlos durchsetzen. Insgesamt wurden 13 Schüler ausgezeichnet, darunter kein einziges Mädchen. - (wk)
Nach einem 6:0 Sieg von Aue über Paderborn konnte der FC Carl Zeiss Jena die Rote Laterne wieder zurückgeben. Zuvor hatte Zeiss überraschend in Mainz gepunktet. Der Abstiegskandidat erreichte beim Tabellenzweiten ein 2:2. Die Treffer erzielten Jan Simak und Sami Allagui. Damit hat jena dem FSV Mainz 05 den Sprung an die Tabellenspitze der 2. Fußball-Bundesliga verpatzt. (wk)
Der Prozeß gegen die Verursacherin des tödlichen Unfalls auf dem Weimarer Stadtring von 2006 soll am 21. Mai beginnen. Das ist aus den jetzt erschienenen Gerichtsterminen zu entnehmen. Die Anklage war im vergangenen Monat, erst 21 Monate nach dem Unfall, erhoben worden. Als Grund wurde angegeben, daß nicht zweifelsfrei zu klären sei, welchen Einfluß die zu hohe Ladung des Fahrzeugs auf das Unfallgeschehen hatte. Auch sei der Fahrerin nicht nachweisbar, daß sie vom schlechten Zustand des Kleintransporters gewußt hatte, heißt es heute in der "Thüringer Allgemeine". - Auf der Höhe Pfeifferstraße war am 20. April 2006 ein 13-jähriges Mädchen überfahren worden. An dem überladenen Fahrzeug versagten die Bremsen. Die anschließende Untersuchung stellte fest, daß der Transporter "in höchstem Maße verkehrsunsicher" war. Seitdem wurde gegen die jetzt Angeklagte wegen fahrlässiger Tötung ermittelt. (wk)
Wirtschaftsverbände warnen vor rechtsextremen Parolen
haben jetzt auch die Wirtschafts-Fördervereinigung und der Mittelstandsverband der Region Apolda gewarnt. Es sei nicht hinnehmbar, daß das Weimarer Land zum Aktionsraum von Extremisten werde und damit ein Klima der Verunsicherung entstehe, sagten die Vorsitzenden Jürgen Krämer und Michael Krügel am Freitag der TLZ. Es dürfe keine Toleranz gegenüber Intoleranz geben. Sich klar und deutlich von den rechten Umtrieben zu distanzieren, sei auch wegen der wirtschaftliche Entwicklung unserer Region notwendig, so die Verbands-Chefs. - Bisher hätten Lobby-Vereine rechtsextreme Aktivtäten eher schweigend begleitet, hieß es dazu in der Zeitung.
(wk)
Die Zahl der tödlichen Verkehrsunfälle in Thüringen ist im vergangenen Jahr um fast 14 Prozent zurückgegangen. Im Vorjahr waren 217 Todesopfer zu beklagen, im Jahr 2007 noch 187. Das sei der niedrigste Stand seit Beginn der Führung der Verkehrsunfallstatistik, hieß es am Wochenende in Erfurt. Hauptunfallursachen seien "überhöhte bzw. nicht angepasste Geschwindigkeit" sowie "Alkohol und Drogen". Auch nehme die Risikogruppe der "jungen Fahrerinnen und Fahrer" nach wie vor überproportional Einfluss auf das Unfallgeschehen. Die Polizei setze deshalb mit ihrer Präventionsarbeit hauptsächlich an diesen Punkten an, so Innenminister Karl Heinz Gasser. (wk)