Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 27. Februar 2008
Gegen Rechtsextremismus in Thüringen hat Sozialminister Klaus Zeh jetzt noch einmal eine Förderung von einer halben Million Euro zusätzlich angekündigt. Damit würden die für dieses Jahr im Haushalt bereits eingestellten 345-tausend Euro aufgestockt, hieß es gestern aus Erfurt. Im vergangenen Jahr standen lediglich 70-tausend Euro für Gewaltprävention zur Verfügung. Die nochmalige Erhöhung solle vor allem Fan-Projekten im Sport, Kommunalen Räten, Runden Tischen und Bürgerinitiativen zugute kommen. - Unterdessen berichtete der MDR, daß in Thüringen die Zahl der Menschen mit rechtsextremen Einstellungen von 17 auf 15 Prozent gesunken sei. Gleichzeitig sei der harte Kern der Extremisten von neun auf sechs Prozent geschrumpft. Das hätte eine neue Studie der Universität Jena ergeben, hieß es. Sie sei im Auftrag der Landesregierung erstellt worden. (wk)
Die umstrittene Polizeireform Optopol soll heute im Thüringer Landtag verabschiedet werden. Im Vorfeld hatte sich die CDU-Mehrheitsfraktion darauf geeinigt, daß die Landesregierung künftig alleine über die Standorte der Polizeidirektionen entscheiden kann. Die Opposition befürchtet, daß mit dem Gesetz die Polizei geschwächt und damit die innere Sicherheit gefährdet wird. - Ebenso lange umstritten ist das Lehrerbildunggesetz, das heute auf dem Landtagsprogramm steht. Das soll die Ausbildung künftiger Lehrer in Thüringen regeln. Außerdem steht die Wahl des SPD-Abgeordnete Werner Pidde zum Vizepräsidenten des Thüringer Rechnungshofes an. Die Position soll nach Absprachen mit der CDU den Sozialdemokraten zustehen. (dpa/wk)
Wann mit dem Bau des geplanten Rad- und Gehweges entlang der Taubacher Straße begonnen werden kann, ist noch ungewiß. Jetzt hat die Stadt erst einmal für 30-tausend Euro ein Naturschutz-Gutachten beauftragt. Das sagte Oberbürgermeister Stefan Wolf laut TLZ gestern auf der Einwohnerversammlung in Taubach. Mit der Straßenkante beginne ein Vogelschutzgebiet. Die Prüfung müsse bestätigen, daß der Wegebau die Vogelbestände nicht beeinträchtige. Erst dann könne das Vorhaben öffentlich ausgelegt werden, so Wolf. Mit dem Gutachten werde Ende März gerechnet. Außerdem seien noch nicht alle Enteignungsverfahren für die anliegenden Grundstücke abgeschlossen. (wk)
Der 80 Jahre alte Autor Martin Walser stellt heute in Weimar erstmals sein neues Buch "Ein liebender Mann" vor. Die Klassikerstadt habe er für die Präsentation ausgewählt, weil es sich um einen Goethe-Roman handelt, so der Autor. Das Buch beschäftigt sich mit der Liebe des alternden Goethe zur 19-jährigen Ulrike von Levetzow. Am 7. März soll das Werk in die Buchhandlungen kommen. Die heutige Walser-Lesung im Schloß wird auch von Bundespräsident Horst Köhler besucht. Sie ist seit Wochen ausverkauft. (wk)
DNT will erstmals Theater im Freien anbieten
Das Deutsche Nationaltheter Weimar will ab Sommer 2009 regelmäßig Theater im Freien anbieten. Das hat jetzt Geschäftsführer Thomas Schmidt offiziell bestätigt. Wie er der TLZ sagte, habe sich gestern dafür ein Projekt-Team gegründet. Als erstes soll Shakespeares "Romeo und Julia" gegeben werden. Inszenieren soll der Schauspieler Mathias Reichwald, der ab morgen im DNT als Faust zu sehen ist. Die Bühne werde entweder im Ilmpark oder am Schloß Ettersburg aufgebaut, heißt es weiter. Zwischen Juno und August sind 15 bis 20 Vorstellungen für jeweils 300 bis 400 Zuschauern vorgesehen. Eine Konkurrenz zum Kunstfest oder zum Spiegelzelt-Festival soll es nicht geben. Man würde sich gut absprechen, so Schmidt.
(wk)
Stadt prüft Orte weiterer Stolpersteine in Weimar
Die Stadtverwaltung prüft derzeit, wo weitere sogenannte "Stolpersteine" in Weimar verlegt werden können. Wie aus dem Kulturausschuß bekannt wurde, liegt eine Liste mit über 60 Namen von Bürgern vor, die in der Nazi-Zeit ermordet wurden. Die Messingplatten sollen an die Opfer erinnern. Sie werden mit eingraviertem Namen ins Pflaster vor ihrem ehemaligen Wohnhaus eingelassen. Damit soll das bundesweite Projekt des Kölner Künstlers Gunter Demning auch in Weimar fortgesetzt werden. Der erste hier verlegte Stein erinnert in der Marienstraße an Eduard Rosé Rosenblum. Mit dem Verlegen von Stolpersteinen sei aber die Erinnerungsarbeit nicht erledigt, hieß es gestern auf einer Podiumsveranstaltung zu diesem Thema im TA-Café.
(wk)
Der FC Carl Zeiss Jena will im DFB-Pokal das Endspiel mit Bayern München in Berlin bestreiten. Das jedenfalls sei nach dem gestrigen Sieg jetzt der Traum der Mannschaft, sagte Club-Sprecher Andreas Trautmann heute gegenüber RadioLOTTE Weimar. Die Zeiss-Fußballer hatten für eine Sensation gesorgt und stehen jetzt im Halbfinale des DFB. Die Vorletzten der zweiten Bundesliga besiegten den Erstligisten und amtierenden deutschen Fußball-Meister VfB Stuttgart mit 7 zu 6 nach Elfmeterschießen. Zuvor hatte der FC Carl Zeiss bereits die Erstligisten Nürnberg und Bielefeld aus dem Pokal-Rennen geworfen. Um ihren Endspiel-Traum zu erfüllen, müßten die Jenaer allerdings noch gegen Wolfsburg oder Dortmund oder den HSV gewinnen. (wk)
Schwimmhallen-Sanierung noch unklar
Zur Sanierung des Schwimmhallendaches könnte doch noch der Stadtrat gefragt werden müssen. Es sei noch unklar, ob die dafür bisher vorgesehenen Arbeiten überhaupt zum Erfolg führen, hieß es im Rathaus. Sollte eine Ummantelung der Dachträger nicht ausreichen, müßten sie komplett erneuert werden. Dann müßte die Stadt allerdings nicht nur mit 800-tausend Euro in Vorkasse gehen, sondern hätte mit Millionen zu rechnen, so Oberbürgermeister Stefan Wolf. -
Wegen Baumängel der Dachkonstruktion wird seit drei Jahren mit den Planern und Handwerkern der Schwimmhalle prozessiert. Inzwischen belegen Gutachten, daß die Halle aus Sicherheitsgründen vor der Wintersaison geschlossen werden müßte, wenn die Dachträger nicht vorher verfestigt würden. Daraufhin hatte Wolf die Entscheidung im Sommer zu sanieren, ohne Stadtratzustimmung getroffen. Das Risiko, auf den Sanierungskosten sitzenzubleiben, wollte er selbst übernehmen.
(wk)