Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 20. März 2008
Weimar hat neue Ausländerbeauftragte
Weimar hat eine neue Ausländerbeauftragte. Die Diplom-Politologin Ulrike Schwabe löst Helena Mühe ab, die zum 1. März in den Ruhestand getreten ist. Wie es aus dem Rathaus heißt, sei Ulrike Schwabe den ausländischen Bürgern und Gästen Weimars keine Unbekannte. Sie war seit 1999 immer wieder im Büro der Ausländerbeauftragten beschäftigt und habe sich seit langem auch ehrenamtlich an dieser Stelle engagiert. Zuletzt war sie in der sozialen Beratung von Caritas und der Diakonie im Flüchtlingsheim tätig. -
Ulrike Schwabe ist 42 Jahre alt und alleinerziehende Mutter eines Sohnes.
(wk)
Die Stadtverwaltung hat die Bürger Weimars aufgerufen, am 5. April am Gedenken für die Webicht-Ermordeten teilzunehmen. Die Gedenkstunde soll diesmal am Marstall, dem ehemaligen Gestapogefängnis stattfinden. Von hier aus wurden noch kurz vor Kriegsende, am 5. April ´45, 149 Häftlinge ins Weimarer Webicht getrieben und dort ermordet. Einladender zur Gedenkfeier ist wie in jedem Jahr der Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes und Bund der Antifaschisten. Bereits zur letzten Stadtratsitzung hate Oberbürgermeister Stefan Wolf alle Stadträte aufgerufen an dem Gedenken teilzunehmen. (wk)
Die Stadtverwaltung hat jetzt den Entwurf eines so genannten "Lärmaktionsplanes" angekündigt. Bis zum 18. Juli sollen Vorschläge erarbeitet sein, wie an den Hauptverkehrsstraßen der Lärm eingeschränkt werden kann. Dabei wolle man sich an die bundesweit empfohlenen Richtwerte von 65 Dezibel am Tage und 55 Dezibel bei Nacht orientieren, hieß es. Die vorgeschlagenen Maßnahmen sollen zunächst für die Erfurter Straße, die Jenaer Straße und Teile des Stadtrings umgesetzt werden. Dort würden täglich mehr als 16-tausend Fahrzeuge fahren. Beschlossen werden soll der Plan in der Stadtratsitzung nach der Sommerpause. Hintergrund ist die neue EU-Lärmschutzverordnung, die am 1. April in Kraft tritt. (shg/wk)
Bahnreisende müssen über die Oster-Feiertage mit Behinderungen rechnen. Betroffen sind die ICE-Züge zwischen Weimar, Erfurt, Gotha, Eisenach und Frankfurt. Die werden von heute Abend an bis Ostermontag Mittag über Kassel umgeleitet. Dadurch würden sich die Reisezeiten verlängern, heißt es von der Bahn. Als Grund werden Bauarbeiten an Weichen und Gleisen angegeben. (wk)
Das Bürgerbündnis gegen Rechtsextremismus hat den Vorschlag, am 5. April auf dem Theaterplatz eine Stadtratsitzung abzuhalten, begrüßt. Auch aus dem Bündnis heraus seien Veranstaltungen für den Platz angemeldet worden, hieß es bei der gestrigen Beratung im mon ami. Ob damit nun der Naziaufmarsch auf dem Platz verhindert werden kann, bleibt aber weiter unklar. Die NPD-Anmelder würden ihren dortigen Auftritt gerichtlich durchsetzen wollen, hieß es. - Unterdessen hat das Bürgerbündnis sein bisher organisiertes Programm für den Aktionstag vorgestellt. Unter dem Titel "Aufstehen - Platz nehmen!" werden unter anderem Musikgruppen spielen, Reden gehalten und DNT-Schauspieler auftreten. Auch der Gospelchor der Kirchgemeinde, die Mal- und Zeichenschule sowie das Jugendtheater im Stellwerk wollen teilnehmen. Außerdem ist ein Straßenfußball- und ein Boxturnier geplant. Alt-OB Volkhardt Germer und Pfarrer Hardy Rilke sollen in einem sogenannten Deeskalationsteam dafür sorgen, daß es eine friedliche Veranstaltung bleibt. (wk)
Volksbegehren "für mehr Demokratie" beginnt Unterschriftensammlung
Das Volksbegehren "für mehr Demokratie in Thüringen" hat heute auch in Weimar mit der Unterschriftensammlung begonnen. Bis zum 19. Juli muß das Bündnis mindestens 200-tausend Zustimmungen aufbringen, um einen Volksentscheid in die Wege zu leiten. Gefordert werden niedrigere Hürden für Bürgerbegehren und Bürgerentscheide in den Städten und Gemeinden. Künftig sollen nur die Unterschriften von sieben Prozent aller Wähler nötig sein. Derzeit sind es, je nach Gemeindegröße, zwischen 13 und 15 Prozent. -
Unterdessen hat CDU-Fraktionsvorsitzende Christine Lieberknecht ein Einlenken signalisiert. Sollten tatsächlich 200-tausend Thüringer dafür sein, könne man vielleicht auf eine Volksabstimmung verzichten, erklärte Lieberknecht dem MDR. Bisher hatte die CDU-Mehrheit es stets abgelehnt, am Status Quo etwas zu ändern. Das Ergebnis ist die Volksbegeheren-Initiative, die von rund 20 Parteien und Organisationen unterstützt wird.
(wk)
Belgische Schüler präsentieren "snapshot"-Ergebnisse
Die 140 Schüler aus der belgischen Stadt Leuven haben heute im Reithaus die Ergebnisse ihrer "Spurensuche" vorgestellt. Gezeigt wurden Fotos, Videos, Grafiken und Plastiken. Die Jugendlichen setzten sich vor allem mit dem deutschen Faschismus auseinander, weil im KZ Buchenwald auch zahlreiche Bürger Leuvens umgekommen sind. Dort sollen die Ausstellungsstücke zum Kriegsende-Gedenktag im Mai vorgestellt werden. -
Mit dem Besuch haben zum dritten Mal belgische Schüler drei Wochen lang Weimar erkundet, sich mit Weimarer Schülern getroffen und an workshops teilgenommen. Das "snapshot" genannte Jugendprojekt ist von der Gedenkstätten-Stiftung Buchenwald initiiert worden und wird von der Europäischen Jugendbildungs- und -begegnungsstätte sowie der Klassik-Stiftung betreut.
(wk)