Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 29. August 2008
Linkspartei-Ministerpräsidentenkandidat Bodo Ramelow will im Falle eines Wahlsieges der Opposition das Landesverwaltungsamt in Weimar abschaffen. Das sagte der Politiker heute in der TA. Ein dreistufiges Behördensystem könne sich Thüringen schon längst nicht mehr leisten. Im Bildungswesen soll nach Ramelow die soziale Selektion nach der vierten Klasse beendet werden. Alles andere als acht Jahre gemeinsames Lernen mache keinen Sinn. In dieser Sache strebt Ramelow einen Volksentscheid an. jm
Im Weimarer Land will das "Lokale Bündnis für Familien" einen Familien-Pass einführen. Mit diesem sollen ab dem 1. September bedürftige Familien und Alleinerziehende für ein Jahr ermäßigte Eintritte bei Kultur-, Sport und Freizeitveranstaltungen erhalten. Die Vergünstigungen werden von Einrichtungen gewährt, die sich dem Lokalen Bündnis angeschlossen haben. Dazu gehören vor allem Kultur- und Sportstätten in der Stadt und im Landkreis. Wieviel Nachlaß es gibt, wird unterschiedlich von den Bündnispartnern festgelegt. - Der Familien-Pass kann in den Bürgerbüros von Apolda, Blankenhain und Berlstedt sowie bei den Tafeln in Blankenhain und Apolda beantragt werden. (wk)
Die für September von der Klassik-Stiftung angekündigten öffentlichen Führungen durch das Stadtschloss müssen verschoben werden. Um den Masterplan "Kosmos Weimar" vorzustellen, werde mehr Vorbereitungszeit benötigt als ursprünglich veranschlagt, so die Stiftung. Ein neuer Starttermin könnte im November 2008 sein. - Wie die Klassik-Stiftung weiter mitteilt, bleibt heute das Goethe- und Schiller-Archiv geschlossen. Die Mitarbeiter seien wegen eines Bildungsausflugs unterwegs. (wk)
An die Errichtung des Konzentrationslagers Mittelbau-Dora vor 65 Jahren hat gestern die Gedenkstättenleitung in Nordhausen erinnert. Eröffnet wurde eine Sonderausstellung mit "Bildern der Befreiung", die US-Soldaten im April 1945 anfertigten. Sie ergänzt die stänige Ausstellung, die die Geshichte des Lagers und seiner Opfer dokumentiert. - Am 28. August 1943 waren dort die ersten 107 Häftlinge aus dem KZ Buchenwald eingetroffen. Sie wurden von ihren SS-Bewachern zur unterirdischen Rüstungsproduktion gezwungen. Bis zur Befreiung waren an die 60.000 Menschen in den KZ-Komplex verschleppt worden. Mehr als 20.000 starben an Folgen der Zwangsarbeit. (wk)
Ab heute werden wieder Nachtbusse eingesetzt. Sie sollen bis Anfang Oktober in den Nächten von Freitag auf Samstag und von Samstag auf Sonntag in die Ortsteile fahren. Die Nachtbusse fahren am Goetheplatz ab. Dort startet der erste Nachtbus heute gegen 23.30 Uhr. Handzettel mit den genauen Abfahrtszeiten liegen in den regulären Bussen und in den Kundenzentren aus. (wk)
Die Daten für einen Thüringer Kulturwirtschaftsbericht liegen jetzt vor. Das teilte Kultusminister Bernward Müller laut TLZ mit. Bis Ende des Monats sollen die gesammelten Zahlen ausgewertet werden, so Müller. Bis Oktober sei der Kulturwirtschaftsbericht fertig, sagte der CDU-Politiker weiter. Ein solcher Bericht war schon in der vergangenen Legislaturperiode von der SPD gefordert worden. Die Kultur müsse stärker als Motor für den Tourismus genutzt werden, sagte der Thüringer SPD-Landtagsabgeordnete Hans-Jürgen Döring. Dabei sollten Städte wie Weimar, Eisenach und Gotha mehr beachtet werden, so Döring. jm
Mit dem symbolischen ersten Spatenstich haben gestern im UNO-Gewerbegebiet die Bauarbeiten für ein Fahrsicherheits-Zentrum begonnen. Nach Angaben des Bauherren ADAC soll es eines der modernsten in Europa werden. Für über sechs Millionen Euro wird eine Fläche in der Größe von etwa sechs Fußballfeldern gestaltet. Der Automobilclub will dort gegen Gebühr PKW-, Motorrad- und Lkw-Trainings anbieten. Auch als Veranstaltungsort soll das Gelände zur Verfügung stehen, hieß es. Die Eröffnung ist in einem Jahr geplant. (wk)
Weimarer Dreieck verleiht Adam-Mickiewicz-Preis
Das Komitee "Weimarer Dreieck" hat heute in Weimar zum dritten Mal den "Adam-Mickiewicz-Preis" verliehen. Damit wurden der ehemalige polnische Außenminister Wladyslaw Bartoszewski, der deutsche Historiker Rudolf von Thadden und und der französische Germanist Jérôme Vaillant geehrt. Alle drei Männer stünden durch ihr jahrzehntelanges Engagement in besonderer Weise für das Gespräch zwischen den drei Ländern im Zentrum Europas ein, so die Begründung. Der Preis wurde vom Leiter des Auswärtigen Ausschusses des Bundestages, dem CDU-Politiker Ruprecht Polenz, im Großen Rathausaal überreicht.
(wk)
Nike Wagner will auch Weimarer Kunstfest-Intendantin bleiben, wenn ihre Bewerbung in Bayreuth erfolgreich sein sollte. Das hat Wagner jetzt selbst gegenüber der TLZ bestätigt. Die Ämter in Weimar und Bayreuth seien miteinander vereinbar, es ergäben sich sogar Synergien. Bereits durch den "Kampf um den grünen Hügel" stehe auch das Weimarer Kunstfest stärker im Fokus der überregionalen Medien, so Wagner. Ihr Vertrag in Weimar läuft nach dem nächsten Kunstfest 2009 aus. Er verlängert sich aber automatisch um jeweils ein Jahr, wenn er nicht von einem der beiden Vertragspartner gekündigt wird. (jm/wk)
CDU will Landtagswahlen am 30. August 2009
Die Landtagswahlen in Thüringen sollen wahrscheinlich am 30. August 2009 stattfinden - und zwar gleichzeitig mit denen in Sachsen und im Saarland. Dort steht der Termin bereits fest. Laut Thüringens Regierungssprecher Fried Dahmen würden sich die Ministerpräsidenten der drei CDU-geführten Länder alsbald auf diesen Termin einigen wollen. -
Thüringens Linke und SPD fordern dagegen, die Landtagswahlen am 27. September abzuhalten, gemeinsam mit denen des Bundestages. Das lehnt seit langem Regierungschef Dieter Althaus ab, weil Landtags- und Bundestagswahlen völlig unterschiedliche Inhalte hätten.
(jm/wk)
Ramelow würde Chefposten auch der SPD überlasen
Thüringens Spitzenkandidat der Linken, Bodo Ramelow, würde bei einem möglichen rot-roten Bündnis den Ministerpräsidentenposten auch der SPD überlassen. Wenn es nach der Landtagswahl zu einem Regierungsbündnis reiche, gehe es nicht um einen persönlichen Posten, sondern um den Wechsel, sagte Ramelow heute dem MDR. Allerdings müßten Linke und SPD im nächsten Jahr relativ gleich einlaufen. Wenn der Stimmen-Abstand wie bei der letzten Wahl "krass" sei, dann hätte die SPD auch keinen Auftrag, den Ministerpräsidenten zu stellen. -
Aktuelle Umfragen sehen die SPD bei 20 Prozent. Dagegen liegt die Linke gleichauf mit der bisher allein regierenden CDU bei etwas über 30 Prozent.
(wk)
Mit einem Simultan-Turnier ist am Dienstag die diesjährige Apoldaer Schachwoche gestartet. Der internationale Meister Christian Troyke trat gegen 20 Schachspieler aus der Region an. Gestern haben die über vier Tage dauernden 17. Schach-Open in der Stadthalle begonnen. Die Teilnehmerliste verzeichnet 194 Starter, darunter sechs Verbandsmeister, sieben internationale und ein Großmeister. Das Turnier wird seit 1992 von der Apoldaer VR-Bank ausgerichtet. (wk)