Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 15. Februar 2017
Bundespräsident Gauck besucht noch einmal Weimar
Der Noch-Bundespräsident Joachim Gauck will in seinen letzten Amtstagen noch einmal Weimar besuchen. Wie Stadtsprecher Ralf Finke am Morgen bei RadioLOTTE Weimar mitteilte, habe sich Gauck für den nächsten Mittwoch, den 22. Februar, angesagt. Sein Kommen gelte als Fortsetzung seiner Besuchsreihe Thüringer Kommunen im letzten November. Da sei der Bundespräsident krank geworden und habe den vorgesehenen Weimar-Besuch absagen müssen. Vorgesehen für den kommenden Mittwoch seien ein Fußweg durch die Stadt, die Besichtigung der Anna-Amalia-Bibliothek sowie der Herderkirche und die Eintragung ins Goldene Buch der Stadt. -
Joachim Gauck hatte im Mai 2014 die Gedenkstätte Buchenwald besucht und war im August 2013 zu Gast beim "Benefizkonzert des Bundespräsidenten" in der Weimarhalle. Das war vom deutsch-israelischen "Young-Philharmonic"-Studentenorchester bestritten worden. (wk)
Platz vor Bauhausmuseum soll nach Stéphane Hessel heißen
Der in der Gestaltung umstrittene Platz vor dem neuen Bauhausmuseum könnte Stéphane-Hessel-Platz heißen. Der Vorschlag des Oberbürgermeisters soll jetzt im Kulturausschuß des Stadtrates diskutiert werden. Dabei gehe es auch darum, ob ein Name für den Platz mehr Bezug zum Bauhaus haben sollte und Hessel andernortes geehrt werde, sagte Stefan Wolf der Presse. -
Eine Straße oder einen Platz in Weimar nach dem Buchenwald-Überlebenden zu benennen, war bereits vor vier Jahren vorgeschlagen worden. Da hatte der Stadtrat die angetragene Ehrenbürgerschaft für Stéphane Essel abgelehnt, weil er zu wenig Bezug zur Stadt habe. -
Der bedeutende deutsch-französische Schriftsteller und Diplomat war am 26. Februar 2013 95-jährig in Paris gestorben. In Weimar hatte er zuletzt mit einer Gedenkrede zum Gedächtnis-Buchenwald-Konzert das Kunstfest 2011 eröffnet. (wk)
Anwälte reichen angekündigte Verfassungsbeschwerde ein
Die vom Stadtrat beauftragte Klage Weimars gegen den möglichen Verlust der Kreisfreiheit hat gestern den Thüringer Verfassungsgerichtshof erreicht. Dort haben am Nachmittag die beauftragten Anwälte, Ex-Innenminister Richard Dewes sowie der Verfassungs- und Verwaltungsrechtler Michael Brenner, die von ihnen aufgesetzte Klageschrift formell übergeben. Wie die Bevollmächtigten zuvor erläuterten, richte sich die Verfassungsbeschwerde konkret gegen das sogenannte Vorschaltgesetz zur Thüringer Gebietsreform. Dies mißachte die verfassungsrechtliche Vorgabe, daß eine Neugliederung durch hinreichende Gründe des öffentlichen Wohls gerechtfertigt sein müsse. So würden die Einwohnerzahl für kreisfreie Städte ohne sachliche Begründung festgelegt und die Vorgaben der Thüringer Kommunalordnung ignoriert. Desweiteren werde durch die Eingliederung Weimars in einen großen Landkreis die bürgerschaftliche Mitwirkung erschwert und damit das Demokratieprinzip ausgehöhlt. Zum dritten werde beklagt, daß das Vorschaltgesetz eine Gebietsreform vorbereitet, ohne gleichzeitig durch eine Funktional- und Verwaltungsreform entsprechende Aufgaben zuzuordnen. Und schließlich bewirke das Vorschaltgesetz eine Verletzung des Verfassungsrechts auf kommunale Selbstverwaltung. (wk)
Verein Selbstverwaltung startet "Thüringer Bürgeraufruf"
Der Verein "Selbstverwaltung für Thüringen" hat gestern in Weimar einen "Bürgeraufruf" gegen die geplante Gebietsreform gestartet. Ab März werde begonnen, in vier Monaten rund 200.000 Unterschriften zu sammeln, sagte Vereinschefin Constance Möbius, so als handele es sich um das Volksbegehren. Das hatte der Verein innerhalb von sechs Wochen mit mehr als 40.000 Stimmen zur Zulassung gebracht, obwohl nur 5.000 nötig gewesen wären. Dafür dürfen aber zunächst keine weiteren Unterschriften gesammelt werden, weil die Landesregierung dagegen Klage eingereicht hat. Mit dem "Bürgeraufruf" werde symbolisch weitergesammelt, hieß es. Man wolle zeigen, daß man nicht aufgebe. -
Das Vorhaben wurde gestern auf der Mitgliederversamnlung des Vereins beschlossen. Für die Tagung hatte Weimar den Sitzungssaal des Stadtrates zur Verfügung gestellt. (wk)
Ahner-Stiftung übergibt Zeichnungen an Gedenkstätte
Die Alfred-Ahner-Stiftung hat jetzt auch Werke des Weimarer Künstlers aus dem Bestand der Gedenkstätte Buchenwald restauriert. Dabei handelt es sich nach Stiftungsmitteilung um 33 Handzeichnungen - von fast 100 Arbeiten aus den 1930er und '40er Jahren, die in der Gedenkstätten-Kunstsammlung als Dauerleihgabe aufbewahrt werden. Damit sei jetzt etwa die Hälfte der rund 5.000 Bilder aus dem Nachlaß Alfred Ahners vor dem Zerfall gerettet, hieß es zur Übergabe. Die meisten der Ahner-Bilder besitzen das Stadtmuseum und das Freilichtmuseum Hohenfelden. Deren Direktoren bilden den Vorstand der Stiftung. -
Alfred Ahner wurde 1890 im ostthüringischen Wintersdorf geboren und lebte von 1922 bis zu seinem Tode 1973 in Weimar. (wk)
Sparkassenstiftung schreibt Förderpreis aus
Die Sparkassenstiftung hat jetzt zum achten Mal ihren Förderpreis für Schulabgänger ausgeschrieben. Bis zum 29. Mai können Gymnasien und Regelschulen aus Weimar und dem Landkreis Anträge für diesjährige Absolventen abgeben. Die vorgeschlagenen Schulabgänger müssen Kriterien erfüllen, die mit "excellenten schulischen Leistungen und hohem gesellschaftlichem Engagement" beschrieben werden. Der jeweilige Förderpreis von 500 Euro soll "Startkapital für die weitere Ausbildung" sein. In den Genuß kamen zum vergangenen Schuljahresschluß in Weimar je eine Absolventin vom Schiller-, Humboldt- und Musikgymnasium sowie ein Absolvent vom Goethegymnasium und ein Abgänger der Pestalozzi-Regelschule. (wk)