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Weimar-Nachrichten vom 18. April 2019
Klassik-Stiftung beginnt Osterveranstaltungen
Mit dem traditionellen "Haseneiersuchen" hat die Klassik-Stiftung am Vormittag (Gründonnerstag) ihre Osterveranstaltungen begonnen. Den Brauch, der auf Goethe zurückgeht, haben heute wieder an die 40 Kindergarten- und 20 größere Kinder fortgesetzt. Die bunten Süßigkeiten wurden wie immer auf der Wiese vor dem Goethehaus versteckt. Für Samstag hat die Klassik-Stiftung in den Schlosspark Kochberg zum Osterspaziergang eingeladen. Da eröffent auch das Liebhabertheater seine Saison mit einem Osterprogramm von DNT-Schauspieler Bernd Lange. Morgen (Karfreitag) lädt die Klassik-Stiftung zur jährliche Aurikel- und Veilchenschau in die Orangerie in Belvedere. Rund 250 verschiedene Sorten der Modepflanze der Goethezeit können am Osterwochenende besichtigt, verschiede Jungpflanzen auch gekauft werden. Gärtner geben Pflege-Tipps. (wk)
Bauhaus und Moderne kontingentieren Eintrittskarten
Wegen der großen Nachfrage haben das neuerbaute Bauhausmuseum und die Moderne-Ausstellung im Neuen Museum den Einlaß für Ostern kontingentiert. Da werde wieder ein Ansturm auf die Tickets erwartet, heißt es von der Klassik-Stiftung. Die hat zu den Feiertagen die Eintrittskarten für beide Häuser in Zeitfenster und Ticket-Menge aufgeteilt - je für die Online-Bestellung und die Tageskassen. Die Zahl der gleichzeitig einzulassenden Besucher müsse aus Brandschutz- und konservatorischen Gründen begrenzt werden, heißt es. Dabei ist laut Presseinformation das Oster-Online-Kontingent für das Bauhausmuseum bereits ausverkauft. Es bestünden aber gute Chancen auf Tickets an der Tageskasse - allerdings mit Wartezeiten verbunden. Bisher hätten die beiden Häuser nach knapp zwei Wochen schon fast 30.000 Besucher gezählt. (wk)
Bach-Verein lädt zum Gedenkkonzert in die Trauerhalle
Der Verein "Bach in Weimar" hat für morgen Mittag (Karfreitag) zu einer Sonderveranstaltung der Bach-Biennale in die Trauerhalle des Hauptfriedhofes eingeladen. Unter dem Titel "Die Asche von Buchenwald" soll mit einem Konzert erstmalig der über 3.500 Buchenwald-Toten gedacht werden, die von der Stadt Weimar im Krematorium des Friedhofes eingeäschert wurden. Die Staatskapelle und des Ensemble für Alte Musik der Liszt-Hochschule spielen die von Johann-Sebastian Bach 1715 in Weimar komponierte Kantate "Nur jedem das Seine". Sie verweise aus heutiger Sicht auf ein örtliches Zusammentreffen mit dem zynischen Spruch im Lagertor von Buchenwald, heißt es vom Veranstalter. Zum Opfergedenken sprechen Landesrabbiner Alexander Nachama, Superintendent Henrich Herbst und der Vorsitzender des Zentralrates Deutscher Sinti und Roma, Romani Rose. Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow will ein Grußwort halten, Weimars Bürgermeister Ralf Kirsten eine UNESCO-Informationstafel enthüllen. -
Das Konzert in der Trauerhalle wird aufgezeichnet und per Monitor in den Außenbereich übertragen. (wk)
DNT lockt mit Mozart-Wochenende
Das Deutsche Nationaltheater hat das Osterwochenende Wolfgang Amadé Mozart gewidmet. Gegeben werden alle drei mit dem Librettisten Da Ponte entstandenen Opern des Meisters: am Samstag "Die Hochzeit des Figaro", Sonntag "Don Giovanni" und Ostermontag "Così fan tutte". Die musikalische Leitung der Aufführungen hat Generalmusikdirektor Kirill Karabits. Wer karten für alle drei Vorstellungen kauft, erhält 30 Prozent Rabatt. -
Morgen (Karfreitag) gebe es eine der letzten Gelegenheiten, die Hasko-Weber-Inszenierung von "FaustI" zu erleben, heißt es vom DNT. Der Tragödie erster Teil werde dann nur noch zweimal gespielt. (wk)
Goethe-Schiller-Archiv präsentiert "West-östlichen Divan"
Das Goethe-Schiller-Archiv eröffnet zur kommenden Stunde (Donnerstag 19 Uhr) eine Ausstellung zu Goethes Gedichtsammlung "West-östlicher Divan". Unter dem Titel "'Poetische Perlen' aus dem 'ungeheuren Stoff' des Orients" sind bis zum 21. Juli Dokumente zum Entstehungsprozeß des "Divan" zu besichtigen. Gezeigt werde, wie "das größte Gedichtensemble in Goethes Gesamtwerk entstanden" ist und "bis heute den kulturübergreifenden Dialog poetisch verwirkliche", heißt es in der Ankündigung. An 16 Gedicht-Beispielen werde deutlich, "wie Goethe für die Literatur und Kultur Persiens und Arabiens entbrannte" und mit dem persischen Dichters Hafis in poetischen Wettstreit trat. -
Die Ausstellung wurde von Anke Bosse von der Universität Klagenfurt kuratiert. Die Literaturwissenschaftlerin publiziert und forscht seit den 1980er-Jahren zu Goethes "West-östlichem Divan". (wk)
Musikhochschule erhält "Musica Judaica"
Weimars Musikhochschule hat gestern eine bedeutende Sammlung jüdischer Musikkultur geschenkt bekommen. Die "Musica Judaica" übergab in einer offiziellen Feierstunde der Sohn Jürgen des Berliner Historikers und Sammlers Matthias Gottschalk. Der hatte die rund 4.000 Bücher und Partituren jüdischer Komponisten in 25 Jahren zusammengetragen. Dazu gehören nach Hochschulangaben sehr seltene Ausgaben und Notendrucke vom Beginn des 19. bis zum Ende des 20. Jahrhunderts. Ein Teil sei den der Musik verwandten Themen "jüdisches Theater" und "jüdischer Humor" gewidmet. Die Sammlung hatte Jürgen Gottschalk bereits im letzten Sommer dem Weimarer Lehrstuhl für Jüdische Musik vermacht. Dort soll die "Musica Judaica" wissenschaftlich erschlossen und für die Forschung und Lehre verfügbar gemacht werden. (wk)
Grüne kritisieren Saller-Bau
Weimars Grüne haben jetzt den Bau eines Schnellrestaurants an der Buttelstedter-, Ecke Kromsdorfer Straße, als rückwärtsgewandte Stadtplanung kritisiert. Die Saller-Bau- GmbH setze mit dem nur eingeschossigen Bau offenbar auf maximale Flächenverschwendung, heißt es in einer aktuellen Erklärung. Der Bau passe sich nicht in benachbarte Strukturen ein und werde die Bebauung von Nachbargrundstücken für Wohnzwecke deutlich erschweren. Erneut habe die Stadtspitze ein Grundstück einem Investor zum Flächenfraß vorgeworfen, so der Vorwurf. Belobigt von den Grünen dagegen wird der Neubau eines Geschäfts- und Wohnhauses der Konsum-Genossenschaft in Weimar-Nord. Da werde das Grundstück an der Marcel-Paul-Straße optimal genutzt, weil nach oben gebaut werde. Ressourcen zu schonen, sei ein wichtiges Kennzeichen modernen Bauens. (wk)
Bestattungswald von Bad Berka findet großes Interesse
Der vor einem Jahr auf dem Adelsberg von Bad Berka eröffnete Bestattungswald findet offenbar großes Interesse. Wie die Friedwald-GmbH mitteilt, haben dort bereits 140 Verstorbene ihre letzte Ruhe gefunden. Rund 1.000 Menschen hätten sich im Voraus einen Platz im Wald gesichert. -
Auf dem knapp 50 Hektar großen Waldstück zwischen Paulinenturm und Saalborn sind seit April 2018 Urnenbestattungen möglich. Für den "Friedwald" auf dem öffentlichen Grund der Landesanstalt ThüringenForst hatten die Stadt, der Kreis und eine Bürgerinitiative Zehn Jahre lang gekämpft. (wk)
Belvedere lädt zur Aurikel-Schau
Die Klassikstiftung hat zu Ostern wieder in die Orangerie Belvedere zur jährlichen Aurikel-Schau geladen. Von morgen bis Ostermontag werden dort im Langen Haus rund 250 verschiedene Sorten des alpinen Primelgewächses gezeigt. Das Aurikelzüchten sei besonders zu Zeiten Goethes in Mode gewesen war, heißt es von der Stiftung. Die Tradition lasse sich in Weimar anhand der Hofgärtnerfamilie Sckell und dem Hofrat Franz Kirms seit Beginn des 19. Jahrhunderts zurückverfolgen. -
Geöffnet hat die Ausstellung an den kommenden vier Tagen jeweils von 11 bis 17 Uhr. (cf)