Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 17. August 2020
Zeitschneise soll wieder aktiviert werden
Das Kulturstadt-99-Projekt "Zeitschneise" soll wieder aktiviert werden. Das sagte gestern der zuständige Thüringer Minister Benjamin-Immanuel Hoff im mdr. Der Architekt des Projektes, Walter Grunwald, hatte sich seit Jahren immer wieder bei Hoff beschwert und den Verfall des Pfades vom Schloß Ettersburg zur KZ-Gedenkstätte Buchenwald beklagt. So mußten unter anderem verfallene Brücken durch Trittsteine ersetzt werden. Eigentümer des Geländes ist der Thüringenforst. Der fand aber laut Aussagen des zuständigen Forstamtsleiters keine Partner bei in Frage kommenden Institutionen. Alle hätten abgesagt, erklärte der Sprecher, ohne Namen zu nennen. Hoff sagte nun auf Anfrage des mdr, daß die Zeitschneise nicht der Natur überlassen werden solle. Das Land werde Geld bereitstellen und mit dem Thüringenforst wieder Kontakt aufnehmen. Dabei nannte er aber weder Summen noch Termine. jm
Am Flughafen Weimar-Erfurt wird jetzt auf Corona-Viren getestet
Am Flughafen Erfurt-Weimar ist am Samstag eine Corona-Teststelle in Betrieb gegangen. Die ersten getesteten Reisenden kamen von der griechischen Insel Rhodos, hieß es aus dem Thüringer Gesundheitsministerium. Für
Urlauber aus Risikogebieten sind die Tests Pflicht.
Mitarbeiter des Gesundheitsamtes Erfurt nehmen im Flughafengebäude die Abstriche bei den Rückkehrern vor.
In Thüringen wird die Testpflicht für Heimkehrer aus besonders von der Pandemie betroffenen Ländern bislang überwiegend über die zentrale Rufnummer 116 117 des kassenärztlichen Bereitschaftsdienstes gemanagt. Die Rückkehrer sollen dort anrufen und sich einen Termin für einen Abstrich in zentralen Teststellen, Gesundheitsämtern oder bei niedergelassenen Ärzten vermitteln lassen.
Trotz verschärfter Reisewarnung für Spanien und Reiseabsagen durch Touristikunternehmen sind am Flughafen Weimar-Erfurt gestern abend Urlauber nach Mallorca geflogen. Von den fast 100 gebuchten Passagieren stieg aber nur ein Drittel ins Flugzeug. Kurz zuvor waren etwa 100 Urlauber aus Mallorca gelandet. Diese müssen sich nun in Erfurt testen lassen und bis zum Vorliegen der Testergebnisse in Quarantäne bleiben. Das kann bis zu drei Tage dauern. dpa/jm/mdr
Erfurter Fußball-Trainer rassistisch beleidigt
Beim Punktspielauftakt der Fußball-Oberliga Süd des Nordostdeutschen Fußball-Verbandes (NOFV) hat es während der Partie zwischen dem FC Einheit Rudolstadt und dem FC Rot-Weiß Erfurt (1:1) einen rassistischen Vorfall gegeben. Wie Vertreter beider Clubs übereinstimmend mitteilten, wurde der schwarze Erfurter Co-Trainer Manuel Rost rassistisch beleidigt. Dank eines couragierten Zuschauers konnte gegen den Täter bereits Strafanzeige gestellt werden. Unklar ist, welchem Club der Täter zugeordnet werden muss. Während Erfurt von einem Rudolstädter Fan berichtet, sprechen die Gastgeber von einem Unbekannten.
Beide Vereine verurteilten den Zwischenfall scharf. «Rassismus hat in unserer Gesellschaft nichts zu suchen und unser Verein steht für ein offenes Miteinander, gegen Rassismus und Vorurteile», schrieb Rudolstadt auf Facebook. Erfurts Trainer Robin Krüger sagte in einer Stellungnahme des Clubs: dass Rassismus weder im Fußballstadion noch in unserer Gesellschaft etwas zu suchen habe. "Manuel ist Teil unseres Teams und ein Angriff auf ihn ist für mich auch ein Angriff auf mich und uns alle.»
Fußball gespielt wurde auch noch: Erfurt und Rudolstadt trennten sich 1:1. Das gleiche Ergebnis erreichte in der Regionalliga der FC Carl Zeiß Jena gegen Babelsberg. jm/mdr/dpa
Erfurter Straßenbahn fährt wieder über den Anger
Seit Heute morgen fahren in der Erfurter Bahnhofstraße und auf dem Anger wieder die Straßenbahnen. Allerdings halten sie am Anger vorerst noch nicht an. Wie ein Sprecher der Stadtwerke dem mdr mitteilte, werden die Ersatzhaltestellen am Angermuseum eingerichtet. Die regulären Haltestellen müssen noch barrierefrei ausgebaut und dafür um jeweils fünf Meter verlängert werden. Die Bauarbeiten am Anger hatten Mitte Juli begonnen. Bauarbeiter hatten alte Weichen und Gleise getauscht. An der Kreuzung Juri-Gagarin-Ring/Bahnhofstraße wurde die im Untergrund verborgene August- oder Augustus-Brücke abgerissen. Weil hier noch weitere Arbeiten am Gleisbett nötig sind, bleibt der Juri-Gagarin-Ring bis Ende der Sommerferien gesperrt. Die Stadtverwaltung appellierte in dem Zusammenhang an die Vernunft von Radfahrern und Fußgängern - für sie gelten weiterhin Umleitungen. jm/mdr
Thür Fußball Verb Quotenregelung statt Annullierung
Im Thüringer Fußball-Verband soll nun doch die sogenannte Quotientenregelung bei der Wertung der durch die Corona-Pandemie abgebrochenen Saison 2019/2020 angewendet werden. Das beschloss der Vorstand am Freitagabend. Zuvor war die auf dem Außerordentlichen Verbandstag beschlossene Annullierung der Saison gerichtlich für nicht regelkonform erklärt worden.
Nach dem Beschluss gibt es nun doch Aufsteiger, aber keine Absteiger.
Zudem beschloß der TFV-Vorstand die Spielordnung zu ändern. Sollte eine Saison künftig abgebrochen werden müssen, wird bei mehr als 50 Prozent absolvierter Spiele die Quotientenregelung bei der Entscheidung über Auf- und Abstieg angewendet. Sind weniger als 50 Prozent der Begegnungen gespielt, wird die Saison annulliert.
jm/dpa tFV
Baubeginn in der alten Feuerwache ab Februar
In der alten Feuerewache in der Erfurter Straße soll ab Februar kommenden Jahres gebaut werden. Das wurde jetzt laut Presse aus dem Vorstand des gemeinschaftlichen Wohnprojektes mitgeteilt. Voraussetzung dafür sei, daß der eingereichte Bauantrag genehmigt werde. Insgesamt sollen neun Millionen Euro investiert werden. Finanziert werden soll alles über Kredite, die die künftigen Mieter der Betreiber-GmbH gewähren. Diese sollen geringfügig verzinst werden. Der künftige Mietpreis soll 5,50 Euro betragen. Auf dem Gelände zwischen Erfurter -und Mozartstraße sollen neben Wohnungen auch noch ein Bio-Laden und eine Kinderbetreuung entstehen. jm
Einschulungsuntersuchungen in Weimar nahezu abgeschlossen
Die Einschulungsuntersuchungen in Weimar sind nahezu abgeschlossen. Das teilte heute eine Sprecherin des Gesundheitsamtes gegenüber Radio Lotte Weimar mit. Es gebe nur einige wenige begründete Ausnahmen. Insbesondere die Kinder mit besonderem Förderungsbedarf seien bis Mitte Juli fast alle untersucht worden.
Aufnahme von Flüchtlingen: Klage gegen Bundesinnenministerium soll geprüft werden.
Im Streit um die Aufnahme besonders gefährdeter Flüchtlinge nach Thüringen erwägt der zuständige Minister Dirk Adams eine Klage gegen den Bund. Die Erfolgsaussichten sollen jetzt geprüft werden sagte Adams heute gegenüber Radio Lotte Weimar. Bundesinnenminister Horst Seehofer hatte Thüringen untersagt, mehr Flüchtlinge aufzunehmen, als dem Freistaat im Rahmen des Bundesprogramms zugewiesen worden seien. Der Minister will nun klären lassen, welche Befugnisse der Bund gegenüber den Ländern in dieser Angelegenheit hat. Adams nannte die Bedenken Seehofers unbegründet. Seehofer hatte kritisiert, daß eigenständige Initiativen der Länder die Aufnahmepraxis von Migranten zersplittern würden.
Laut Adams wollte Thüringen 500 Menschen, insbesondere gefährdete und kranke Kinder mehr nach Thüringen holen. jm