Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 27. Januar 2011
Bahn sagt "ICE-Expresskonzert" im Bahnhof ab
Die Deutsche Bahn hat dem für morgen angekündigten halbstündigen "ICE-Expresskonzert" im Weimarer Hauptbahnhof die Genehmigung verweigert. Aufgrund des starken Rückreiseverkehrs am Freitag könne leider keine Zustimmung für das Konzert erteilt werden, teilte das Bahnmanagement der Musikhochschule mit. Es sei aber eine Verschiebung möglich. Angeboten werden von der Bahn der erste, zweite oder dritte Februar. -
Das Konzert sollte die Bahn an die Forderungen zur Wiederanbindung Weimars an den Fernverkehr erinnern. Hochschulpräsident Christoph Stölzl wollte in der Bahnhofshalle zusammen mit der Akkordeonprofessorin Claudia Buder und dem ersten Solo-Klarinettisten der Staatskapelle Jan Doormann auftreten. Stölzl wollte dabei den Kontrabass spielen.
(wk)
Stadt gedenkt Opfer des Nationalsozialismus
Mit einer Feierstunde in der Gedenkstätte Buchenwald hat am Vormittag die Stadt und das Land Thüringen der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Oberbürgermeister Stefan Wolf legt auf dem ehemaligen Appellplatz des Lagers einen Kranz nieder. Auch an acht weiteren Orten wurden zum heutigen Holocaust-Gedenktag Kränze und Blumen abgelegt, unter anderem auf dem Theaterplatz und am Webicht-Gedenkstein. Am Ehrenhain auf dem Weimarer Hauptfriedhof findet am Nachmittag eine gemeinsame Gedenkveranstaltung der Stadt, der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes und des Bundes der Antifaschisten statt. Dazu sind auch alle Bürger eingeladen. -
Der Holocaust-Gedenktag wird in Deutschland seit 1996 am 27. Januar begangen. An dem Tag hatte 1945 die "Rote Armee" das Vernichtungslager Auschwitz befreit.
(wk)
Land und Bund eröffnen Erinnerungsort "Topf & Söhne"
In Erfurt wird heute der Erinnerungsort "Topf & Söhne" eröffnet. Auf dem ehemaligen Gelände der Firma, die die Verbrennungsöfen für die Konzentrationslager baute, wird eine Dauerausstellung eingeweiht. Sie dokumentiert die freiwillige Mitarbeit der Wirtschaft am SS-Regime. Buchenwald-Gedenkstättendirektor Volkhardt Knigge sagte, dieser Ort schließe eine Lücke in der Geschichtsaufarbeitung. "Topf & Söhne" stehe exemplarisch für das Herrenmenschentum, den Rassismus und die Verbrechen jener Zeit. An der Ausstellungseröffnung nehmen auch Weimars Oberbürgermeister Stefan Wolf und Thürigens Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht teil. Erwartet wird auch Kulturstaatsminister Bernd Neumann. Bund und Thüringen haben das Projekt mit einer Million Euro gefördert. Zuvor hatten Jugendliche das Topf-und-Söhne-Gelände durch eine jahrelange Hausbesetzung vor dem Vergessen bewahrt.
(wk)
Über 200 Eltern protestieren gegen Kürzungen im Kita-Bereich
Über 200 Eltern und rund 150 Kinder sind gestern Abend mit Lampions vor den Stadtrat gezogen. Damit sollte gegen geplante Kürzungen bei den städtischen Zuwendungen für die Kindertagesstätten protestiert werden. Die Demonstration hatte der Stadtelternrat für Kindergartenkinder "Stakkie" organisiert. Es würden die Ergebnisse der Bürgerbefragung ignoriert, hieß es. Da seien mehr Ausgaben für Kindergärten gefordert worden und nicht weniger. Hintergrund ist eine von der Stadt beabsichtigte neue Regelung für die Kita-Förderung. Die Vorlage wird derzeit in den Stadtrat-Ausschüssen diskutiert, wo auch Wünsche des Stakkie mitberücksichtigt werden sollen. Von der Stadt waren die Stakkie-Forderungen bereits als "teilweise oder vollständig erfüllt" beschrieben worden.
(wk)
Münchberg unterzeichnet Erklärung mit SPD-Oberbürgermeister
Die Städte Erfurt, Weimar und Jena wollen weiter mit dem Kreis Weimarer Land in der so genannten Impulsregion zusammenarbeiten. Das haben die Oberbürgermeister der Städte, Bausewein, Wolf und Schröter sowie Landrat Hans-Helmut Münchberg jetzt in einer gemeinsam unterzeichneten Erklärung festgestellt. Damit sollen offenbar Irritationen ausgeräumt werden, die nach dem scharf kritisierten Münchberg-Artikel "Kriminelle Ausländer raus!" im Amtsblatt des Weimarer Landes aufgetreten sind. Die SPD-Oberbürgermeister hatten eine weitere Zusammenarbeit mit dem Landkreis in Frage gestellt. "Weder die Integration noch die Kriminalität von Ausländern stellten in der Region ein Problem dar", heißt es jetzt in der Erklärung. Verurteilt würden alle Versuche, Ressentiments gegen ausländische Menschen zu schüren. Allerdings wird in der Erklärung auch der "Mut zu deutlichen Worten" als "fruchtbarer Bestandteil" der Zusammenarbeit bewertet.
(wk)
Stadt und Polizei laden zur Podiumsdiskussion "Graffiti"
Wie in Weimar künftig gegen illegale Graffiti vorgegangen oder wie sie verhindert werden können, soll heute auf einer Podiumsveranstaltung diskutiert werden. Dazu sind Bürgermeister Christoph Schwind, Polizeidirektor Ralf Kirsten und die Streetworkerin Anja Weitze ins "mon ami" eingeladen. Außerdem nehmen ein Strafverteidiger in Graffiti-Sachen, der Jugend-Gewerkschaftssekretär des DGB Thüringen und ein Vertreter des Weimarer Jugendgerichts teil. Es seien kritische und innovative Beiträge aus dem Publikum erwünscht, heißt es. -
Im Vorfeld wies die Weimarer Polizei darauf hin, daß die Aufklärungsquote bei den Graffiti-Straftaten in den letzten Jahren auf 39 Prozent gestiegen ist. Dies sei der Gründung einer "Arbeitsgruppe Graffiti" bei der Polizei-Inspektion zu verdanken.
(wk)
"Gerberstraße 3" bekundet Willen zur Übernahme des Hauses
Der sozio-kulturelle Verein "Gerberstraße 3" hat noch einmal seine Bereitschaft zur Übernahme der Immobilie bekräftigt. In einer öffentlichen Erklärung bestätigen die Nutzer des besetzten Hauses ihren Willen, mit der Stadt den vorgelegten Erbbaupachtvertrag für die Immobilie zu schließen. Den Vertragstext habe der Verein im Frühjahr und Sommer 2010 mit der Stadtverwaltung ausgehandelt, heißt es. Gleichzeitig wendet sich die Erklärung gegen Äußerungen der Statdratfraktionen von "weimarwerk" und FDP, die den Vertrag im Finanzausschuß blockieren würden. Da sei davon die Rede, daß die Stadt ihr Tafelsilber "verscherbeln" würde. Der Verein habe aber in den Jahren der Besetzung 250-tausend Euro zur Instandsetzung der Ruine investiert. Jedes Jahr wolle man weitere 10-Tausend Euro in das Haus stecken, heißt es. Nach den 33 Jahren Erbrecht würde die Immobilie einen höheren Verkehrswert haben als heute. -
Das Haus Gerberstraße 3 soll dem gleichnamigen Verein auf 33 Jahre übereignet werden. Der Erbbauzins ist mit einem symbolischen Euro pro Jahr festgesetzt. Die vertraglich fixierte Entschädigung von rund 300-tausend Euro soll dem Verein erlassen werden.
(wk)
Atrium präsentiert erste Ausstellung im Liszt-Jahr
Die erste Ausstellung im Liszt-Jahr ist jetzt im Weimarer Atrium zu besichtigen. Im ersten Untergeschoß des Einkaufszentrums können die Kauflustigen Wissenswertes über den 200-jährigen Weimarer Visionär, den weltberühmten Pianisten und Komponisten erfahren. Die thematischen Text- und Bildtafeln hat das Centermanagement zusammen mit dem Landesmusikarchiv der Liszt-Hochschule und der Klassik Stiftung erstellt. Mit der Ausstellung für Jedermann wolle das Atrium seine Verbundenheit mit der Weimarer Kultur dokumentieren, hieß es zur Eröffnung.
(wk)
Tillmann wird stellvertetende Vorsitzende im Bundes-Finanzausschuß
Die Erfurt-Weimarer CDU-Bundestagsabgeordnete Antje Tillmann ist jetzt im Bundestags-Finanzausschuß die stellvertretende Vorsitzende. Gestern hat der Ausschuß die Benennung ihrer Fraktion bestätigt. Tillman ist damit einzige Stellvertreterin des Vorsitzenden Volker Wissing von der FDP. Für sie sei in dieser Legislatur die Regulierung der Finanzmärkte das wichtigste, erklärte Tillmann, um eine Wiederholung der Bankenkrise zu verhindern. Wichtig sei auch die Verbesserung der Kommunalfinanzen. -
Der Finanzausschuss ist mit 37 Mitgliedern einer der größten Ausschüsse des Bundestags. Stellvertretendes Mitglied ist darin auch der Erfurt-Weimarer SPD-Bundestagsabgeordnete Carsten Schneider.
(wk)
Innenministerium erlaubt im Internet Fragen zur Polizeireform
Wie es weitergehen soll mit der Thüringer Polizei, können interessierte Bürger ab heute im Internet erfragen. Den Fragen- und Antworten-Blog zur Polizeistrukturreform hat das Innenministerium eingerichtet. Die Fragen würden, soweit möglich, spätestens am nächsten Werktag beantwortet, heißt es von der Behörde. Der Blog ist über die Homepage des Thüringer Innenministeriums erreichbar. -
Nach der 2008 gescheiterten Reform sollen nun nicht nur drei sondern alle sieben Polizeidirektionen geschlossen werden. Sie würden von einer Landespolizei-Direktion mit Sitz in Erfurt ersetzt, so der neue Entwurf. Die Aufgaben der jetzigen Regional-Stellen sollen auf die Zentrale und den nachgeordneten Dienststellen aufgeteilt werden. Ziel sei, mehr Polizisten auf die Straße zu bekommen, hieß es.
(wk)