Ministerpräsident Vogel fordert Überprüfung der Waffengesetze
Nachricht vom 29.April 2002
Nach dem Blutbad am Erfurter Gutenberg-Gymnasium soll an den Thüringer Schulen der reguläre Betrieb weiter gehen. Kultusminister Krapp forderte die Lehrer auf, zu Beginn der Woche "in angemessener Weise"mit den Schülern über die Ereignisse vom Freitag zu sprechen. Um 11.05 Uhr erinnerte bundesweit eine Schweigeminute an die Bluttat vom Freitag. Vor dem Erfurter Rathaus stehen Hunderte Menschen seit dem Morgen Schlange, um sich ins Kondolenzbuch der Stadt einzutragen. Thüringens Ministerpräsident Bernhard Vogel fordert nach den Ereignissen eine Überprüfung der Waffengesetze. "Schützenvereine dürften zwar nicht unter Generalverdacht gestellt werden", sagte Vogel gegenüber der "Bild am Sonntag", "aber sie müssten der Versuchung widerstehen, Mitglieder ungewollt zu hochgerüsteten Kämpfern auszubilden". Darüber hinaus, so Vogel, müsse überlegt werden, wie die Sicherheit an Schulen erhöht werden könne, ohne sie zu Festungen zu machen. Der 19-jährige Amokläufer, der am Freitag 16 Menschen tötete, war Mitglied in zwei Schützenvereinen. (shg)
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