IG Metall kündigt Tarifverträge für ganz Ostdeutschland
Nachricht vom 12.März 2003
Die IG Metall hat alle Tarifverträge in der ostdeutschen Metall- und Elektroindustrie aufgekündigt. Mit dieser Maßnahme will die Gewerkschaft Druck auf die Arbeitgeber ausüben, um auch in den neuen Bundesländern die 35-Stundenwoche durchzusetzen. Bislang müssen Arbeitnehmer der betreffenden Bereiche im Osten für das gleiche Geld drei Stunden länger arbeiten als ihre Kollegen in Westdeutschland. Bereits im Januar waren die Verträge für Brandenburg und Sachsen von der IG Metall aufgelöst worden. Ende April sollen auch Thüringen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern folgen. Nach Ansicht des Gewerkschaftsvorsitzenden Peters seien die Voraussetzungen für eine Angleichung der Arbeitszeit günstig wie nie zuvor. Die Arbeitgeber lehnen eine Verkürzung der Wochenarbeitszeit strikt ab. Der Osten würde damit seinen letzten Standortvorteil aufgeben. Die IG Metall will die 35-Stunden-Woche im Osten notfalls mit Streiks durchsetzen. Die Friedenspflicht endet am 1. Mai. Danach können Warnstreiks beginnen. Sollte kein Kompromiss zu Stande kommen, sollen Mitte Mai Urabstimmungen für einen Streik eingeleitet werden. (shg)
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