Stadtrat lehnt Einladung an verfolgte Schriftsteller vorläufig ab
Nachricht vom 20.März 2003
Der Oberbürgermeister soll vorläufig keine erneute Einladung an einen verfolgten Schriftsteller aussprechen. Mit einer knappen Mehrheit von nur einer Stimme wurde ein diesbezüglicher Antrag der Grünen-Fraktion im Stadtrat abgelehnt. Bei vier Enthaltungen aus Reihen der SPD sprachen sich 15 Abgeordnete dagegen und 14 dafür aus. Die Stadt war bisher im Rahmen des Projektes "Netzwerkstätte der Zuflucht"Gastgeberin des politisch verfolgten iranischen Dichters Kazem Kardavani. Maßgeblich wurde das Projekt durch den Verein "Netzwerkstätte der Zuflucht"betreut. Die offizielle Einladung des OB's wäre für den Verein Grundvoraussetzung zur Weiterführung der Gastgeberschaft gewesen. Die Vorsitzende des Vereins, Petra Streit, bezeichnete die Ablehnung dieser symbolischen Handlung als schlichten Zynismus. Es sei traurig, dass die Stadt am Vorabend eines Krieges politisch Verfolgten die Türen verschließe. Beschämend sei es auch, so Streit weiter, dass als Begründung das soziale Risiko dafür herhalten musste. Zumal der Verein die Kosten allein getragen hätte. (shg)
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