Bürgerbündnis gegen Rechts schlägt Unwort des Jahres vor
Nachricht vom 25.November 2011
Das Bürgerbündnis gegen Rechtsextremismus in Weimar hat der Jury der sprachkritischen Aktion "Unwort des Jahres" den Begriff "Döner-Morde" vorgeschlagen. Dieses Wort sei in letzter Zeit erschreckend häufig und unreflektiert in den Medien verwendet worden, heißt es vom Bündnis. Dabei gehe es um die rassistisch motivierten Morde an neun Menschen mit Migrationshintergrund. Der Begriff "Döner-Morde"sei den Opfern und ihren Angehörigen gegenüber menschenverachtend. Außerdem vereinfache, verhülle und beschönige das Unwort grausame Morde und leiste einen Beitrag, sie als neues Motiv der Nazi-Hetze zu etablieren. Das beweise sich schon jetzt am Erfolg der Nazi-Marke Reconquista, die ein T-Shirt mit dem Aufdruck vertreibt: "Killer-Döner nach Thüringer Art". Mit dem selbstverständlichen Gebrauch des Wortes "Döner-Morde" würde auf sprachlicher Ebene Rassismus verbreitet, so das Weimarer Bündnis weiter. Mit dem Unwortvorschlag wolle man zur klaren Distanzierung von diesem Begriff aufrufen. (wk)
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