Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 25. November 2011
Bürgerbündnis gegen Rechts schlägt Unwort des Jahres vor
Das Bürgerbündnis gegen Rechtsextremismus in Weimar hat der Jury der sprachkritischen Aktion "Unwort des Jahres" den Begriff "Döner-Morde" vorgeschlagen. Dieses Wort sei in letzter Zeit erschreckend häufig und unreflektiert in den Medien verwendet worden, heißt es vom Bündnis. Dabei gehe es um die rassistisch motivierten Morde an neun Menschen mit Migrationshintergrund. Der Begriff "Döner-Morde"sei den Opfern und ihren Angehörigen gegenüber menschenverachtend. Außerdem vereinfache, verhülle und beschönige das Unwort grausame Morde und leiste einen Beitrag, sie als neues Motiv der Nazi-Hetze zu etablieren. Das beweise sich schon jetzt am Erfolg der Nazi-Marke Reconquista, die ein T-Shirt mit dem Aufdruck vertreibt: "Killer-Döner nach Thüringer Art". Mit dem selbstverständlichen Gebrauch des Wortes "Döner-Morde" würde auf sprachlicher Ebene Rassismus verbreitet, so das Weimarer Bündnis weiter. Mit dem Unwortvorschlag wolle man zur klaren Distanzierung von diesem Begriff aufrufen.
(wk)
Jugendliche aus Jüdischen Gemeinden treffen sich zum Kongress
In Weimar hat gestern der Zentralrat der Juden in Deutschland einen Jugendkongress begonnen. Unter der Losung "Jews, we can" wollen bis Sonntag mehr als 300 Jugendliche aus Jüdischen Gemeinden Deutschlands, Österreichs und der Schweiz miteinander diskutieren. Eröffnet hat den Kongress im Leonardo-Hotel der Gesandte der israelischen Botschaft, Emmanuel Nahshon. Wie schon zuvor der Präsident des Zentralrats, Dieter Graumann, hat auch Nahshon einen "gesellschaftlichen Ruck gegen Rechts" gefordert. Deutschland müsse als wichtigster Staat in Europa konsequent gegen Rechtsextremisten, gegen Hass und Rassismus kämpfen, so Nahshon. Oberbürgermeister Stefan Wolf sagte in seinem Grußwort, er sei für ein Verbot der NPD. Die Debatte darüber dürfe aber nicht vom Kern des Problems ablenken. Es habe ein fundamentales Versagen der Sicherheitsbehörden gegeben. -
Der israelische Botschafter war am Nachmittag vom Oberbürgermeister im Rathaus empfangen worden. Dabei trug sich Nahshon ins Gästebuch der Stadt ein.
(wk)
Grüne nominieren Carsten Meyer zum Oberbürgermeister-Kandidaten
Wie erwartet haben jetzt die Weimarer Grünen den Landtagsabgeordneten Carsten Meyer zum Kandidaten für die Weimarer Oberbürgermeisterwahl gekürt. Von den 15 Anwesenden der gestrigen Mitgliederversammlung erhielt er 13 Ja-Stimmen. Meyer war lange Jahre Stadtrat der Grünen und von 1995 bis 2001 Beigeordneter der Stadt für Soziales, Jugend und Bildung. Bisher hat zur OB-Wahl Martin Kranz vom Verein "weimarwerk-Bürgerbündnis" seinen Hut in den Ring geworfen. Die CDU und die Linke suchen noch nach geeigneten Kandidaten, die im kommenden Mai den amtierenden Stefan Wolf von der SPD herausfordern könnten.
(wk)
Bauhaus-Uni übernimmt Van-de-Velde-Villa mit Kindergarten
Die sanierte Stadtvilla Belvederer Allee 5 ist gestern an die Bauhaus-Universität übergeben worden. In dem jahrelang leerstehenden Kulturdenkmal ist jetzt das Institut für Urbanistik eingezogen. Wiederhergestellt hat den Van-de-Velde-Bau das Land Thüringen. Das Studentenwerk hat die angrenzende Remise umgebaut. Dort ist jetzt eine Kindertagesstätte entstanden. Mit der Campus-nahen Kinderbetreuung soll wissenschaftlichen und künstlerischen Mitarbeiterinnen der Zuzug nach Weimar schmackhaft gemacht werden, hieß es.
Das Geld für beide Projekte stammt zum größten Teil aus dem so genannten Konjunkturpaket des Bundes.
(wk)
Stadt lädt zur Konferenz über Bürgerhaushalte
Die Stadt lädt dazu ein, über Erfahrungen und Perspektiven kommunaler Bürgerhaushalte zu diskutieren. Das von der Friedrich-Ebert-Stiftung geführte Seminar wird morgen im "mon ami" veranstaltet. Von 9.30 Uhr bis 17 Uhr wird von Referenten und in Gesprächsrunden erörtert, wie sich Bürger bei der Aufstellung städischer Haushalte beteiligen können. Die Konferenz will bereits aktive Bürger, Verwaltungsfachleute und Erst-Interessierte zusammenbringen. Man habe mit dem zweiten Anlauf für einen Bürgerhaushalt in Weimar zwar schon Fortschritte gemacht, das Beteiligungdsverfahren habe aber noch Mängel, heißt es von der Stadt. Um künftig die Erfahrungen anderer Städte besser nutzen zu können, soll auf der Tagung ein regionales Netzwerk gegründet werden.
(wk)
Polizei hat Erfolg gegen illegale Graffiti-Sprayer
Die Polizei ist derzeit verstärkt gegen illegale Garffiti-Sprayer im Einsatz. Am Mittwoch wurde zeitgleich eine Wohnung in Weimar und in Trier durchsucht. Dort haben Beamte der Bundespolizei nach eigenen Angaben 100 Spraydosen und zahlreiche Datenträger beschlagnahmt. Der Wohnungsinhaber soll ein 20 Jähriger sein, der vorher in Weimar wohnte. Der Erfolg wird der bundesweiten Arbeitsgruppe Graffiti zugeschrieben, in der auch Kräfte der Weimarer Polizei mitarbeiten. Es sei aufgefallen, daß sich Schriftzüge bei den Graffiti in Trier und Weimar ähnlich seien, hieß es. Festnahmen gab es noch nicht. Es müsse aber mit weiteren Hausdurchsuchungen gerechnet werden.
(wk)
MDR zeichnet "Mach dich ran" vor dem Goethegymnasium auf
Der Mitteldeutsche Rundfunk zeichnet am Nachmittag ein Spiel für die Fernsehsendung "Mach dich ran" in Weimar auf. An der Unterhaltungs-Aktion vor dem Goethegymnasium könnten die Zuschauer auch mitmachen, heißt es vom MDR. Es müsse getippt werden, wie der Moderator einen Test besteht. Zu gewinnen seien 884 Euro, so viele Sendungen seien bereits gelaufen. Wie es weiter heißt, tritt zum Schluss der Sendung der Chor des Goethegymansiums "Ameisenkinder" auf. Gesendet wird die Folge aus Weimar am zweiten Adventsmontag, dem 5. Dezember.
(wk)
Kulturrat Thüringen hat eigene Geschäftsstelle
Der "Kulturrat Thüringen" hat jetzt eine eigene Geschäftsstelle.Das Büro wurde auf der Erfurter Krämerbrücke eingerichtet. Geschäftsführerin ist Christina Onnasch von der in Weimar ansässigen Literarischen Gesellschaft. Außer dieser sind im Kulturrat weitere acht Mitglieder. Dazu gehören die Landesverbände des Deutschen Bühnenvereins und der Bibliotheken, der Landesmusikrat, der Museumsverband, der Thüringer Literaturrat und der Verband Bildender Künstler Thüringen sowie die Landesarbeitsgemeinschaften Soziokultureller Zentren und Kulturelle Jugendbildung. Die gemeinsame Vetretung "Kulturrat" wurde im Februar dieses Jahres gegründet.
(wk)
Polizei sucht Zeugen für einen Raubüberfall
Die Polizei sucht Zeugen für einen Raubüberfall auf eine 78-jährige Frau. Die Tat ereignete sich am Mittwoch gegen 18.40 Uhr auf dem Weg des Opfers von der Humboldtstraße Richtung Steubenstraße. Laut Polizei hat sich der Frau ein dunkel bekleideter Radfahrer oder eine Radfahrerin dem Opfer von hinten genähert. Der oder die Räuberin riß ihr trotz Gegenwehr die Umhängetasche von der Schulter und flüchtete Richtung Steubenstraße-Ackerwand. Der Wert der Beute soll etwa 120 Euro betragen. Die Frau sei glücklicherweise unverletzt geblieben, heißt es.
(wk)