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Weimar-Nachrichten vom 04. November 2011
Weimar lädt zum dritten "Rendezvous mit der Geschichte"
Die Stadt Weimar hat für heute und bis Sonntag zum dritten Geschichtsfestival nach französischem Vorbild eingeladen. In mehr als 20 Veranstaltungen soll diesmal mit internationalen Fachleuten den grausamen Dimensionen von Gewalt nachgespürt werden. Untersucht wird dazu die Geschichte der Länder des Weimarer Dreiecks Deutschland, Frankreich und Polen. Das Thema der Podien, Workshops und Diskussionen heißt "Gewaltmenschen. Menschengewalt". -
Eröffnet wird das "Rendezvous" um 17.00 Uhr mit einer Feierstunde im Coudray-Saal der Ottmar-Gerster-Musikschule. Dabei erhält Oberbürgermeister Stefan Wolf für seine Verdienste um die kulturelle Zusammenarbeit mit Frankreich den französischen Ritterorden der Künste und der Literatur. Zu der Ehrung kommt eigens der französische Botschafter, Maurice Gourdault-Montagne nach Weimar. -
Bereits am Nachmittag empfängt Wolf im Rathaus eine Schülergruppe aus Blois. Dazu ist auch der Oberbürgermeister der Partnerstadt, Marc Gricourt angekündigt.
(wk)
Kino im mon ami bietet Filmfest zum "Rendezvous"
Das kommunale Kino im mon ami hat gestern zum Weimarer Geschichtsfestival eine Filmreihe begonnen. Unter dem Titel "Gewaltbilder-Bildergewalt" werden bis kommenden Donnerstag 20 Filme gezeigt. Laut Ankündigung setzen sich darin die Filmemacher mit dem Thema Gewalt auf Schulhöfen, in Kleinstädten, im Schützengraben oder in zwischenmenschlichen Beziehungen auseinander. Zur Auswahl gehören Klassiker wie "Clockwork Orange" aber auch "Arsen und Spitzenhäubchen". Zur Eröffnung gab es gestern den Film "Zeit der Stille", eine Anlehnung an die Biografie des spanischen Schriftstellers und Buchenwald-Überlebenden Jorge Semprún. Im Anschluss war zu einem Podiumsgespräch geladen.
(wk)
"Weimarwerk" will Vertrag zum Stein-Haus auflösen lassen
Der Verein "weimarwerk-Bürgerbündnis" kämpft weiter dafür, daß das Haus der Frau von Stein an die Stadt zurückübertragen wird. Oberbürgermeister Stefan Wolf solle prüfen lassen, ob der Kauf-Vertrag mit dem spanischen Investor Joan Bofill aufgelöst werden könne, so die gestrige Forderung der "weimarwerk-Chefs" Wolfgang Hölzer und Norbert Schremb. Es sei abzusehen, daß der Käufer seine Investitionsverpflichtung bis zum 14. November nicht erfülle, hieß es. Auch sei es eine Vertragsabweichung, daß das Haus auf eine deutsche GmbH übertragen werden soll. Offenbar wolle Bofill dadurch an Fördermittel kommen. Ebenso sei vertragswidrig, daß jetzt statt Wohnungen Pensionszimmer geplant sind. Einst sei Hotelinvestoren der Zuschlag verweigert worden, weil kein Pensionsbetrieb erwünscht sei. -
Das "weimarwerk-Bürgerbündnis" hatte bereits im Juni angekündigt, die mögliche Rückübertragung am 16. November im Stadtrat diskutieren zu wollen. Der Verein hatte sich vor drei Jahren gegen den Verkauf der Immobilie an den Spanier eingesetzt.
(wk)
Stadtmuseum eröffnet neue Sonderausstellung
Das Stadtmuseum eröffnet heute seine neue Sonderausstellung rund um die Armbrustschützengesellschaft. Gezeigt wird deren Ursprung als bürgerliche Schützengilde, ihr Wandel zum geselligen Verein, ihre Beziehung zu Goethe, Schiller und Liszt, sowie ihr Schicksal in der Weimarer Republik und in der NS-Zeit. Nur noch wenige wüßten, woher der Name der Schützengasse eigentlich stammt, heißt es. Ebenso, daß die althergebrachte Form des Armbrustschießens in Weimar bis Ende 1944 gepflegt wurde, während sie in anderen Städten schon längst verschwunden war. Mit der Ausstellung "Eingedenk der alten Zeit" solle die wechselvolle Geschichte der "Privilegierten Stahlarmbrust-Schützengesellschaft" erlebbar gemacht werden.
(wk)
Grüne, Linke und "mobit" fordern Aufklärung
Bundesregierung und Thüringens Innenminister sollen öffentlich erklären, ob das Bundeskriminalamt während des Papstbesuches Polizisten bewusst im NPD-Treff Kirchheim untergebracht hat. Das haben jetzt Grüne, Linke und die mobile Beratungsstelle gegen Rechtsextremismus "mobit" gefordert. Die Grünen-Bundestagsabgeordnete Monika Lazar kündigte eine Anfrage im Bundestag an. Die Linke-Fraktion im Landtag beantragt, daß sich Innenminister Jörg Geibert zu den Vorfällen im Innenausschuss äußern soll. Von "mobit" hieß es, es sei skandalös, wenn sich das BKA ausgerechnet im den mit Abstand meistbesuchten Neonazi-Veranstaltungsort in Thüringen einmiete. -
Während des Papstbesuches im September sollen Personenschützer des BKA im Nazi-Hotel "Fachwerkhof" übernachtet haben. Das Haus in Kirchheim wird seit Jahren vom Verfassungsschutz beobachtet, weil dort regelmäßig rechtsextremistische Veranstaltungen stattfinden. Auch für heute ist dort eine Versammlung der NPD und der Jungnationalen angesagt. Das Weimarer Bündnis gegen Rechts will sich an einer Gegendemonstration beteiligen.
(wk)
Polizei sucht jugendlichen Schläger
Die Polizei sucht einen Jungen, der gestern Morgen ein 15-jähriges Mädchen angegriffen, bespuckt und geschlagen haben soll. Die 15-Jährige habe zur Tatzeit auf einer Bank auf dem Bahhofsvorplatz gesessen, heißt es. Durch die Schläge sei die Jugendliche im Gesicht verletzt worden. Der Täter soll etwa 11 Jahre alt, 1,65 Meter groß und schlank sein. Er hat laut Beschreibung ein Oberlippenpiercing und war mit einer schwarzen Wollmütze, schwarzer Bomberjacke, schwarzer Stoffhose und blau-weißen Gesundschuhen bekleidet. Sachdienliche Hinweise nimmt die Polizei entgegen, unter der Weimarer Telefonnummer 88 20.
(wk)